Das männliche Schönheitsideal im Wandel der Geschichte ...

  • Ich suche für einen Beitrag auf einer Internetseite nach Informationen über das männliche Schönheitsideal im Wandel der Zeit. Es ist ja bekannt, dass in früheren Jahrhunderten dicke Männer als attraktiver galten, da man mit einer korpulenten Figur Wohlstand, Macht, usw. in Verbindung brachte. Nur leider konnte ich zum Theme "männliche Figurtypen" bisher kaum etwas finden. Google ist dabei auch keine große Hilfe. Meist findet man nur etwas über weibliche Schönheitsideale - über männliche so gut wie gar nichts oder bestenfalls ein paar wenige Sätze.


    Weiß hier vielleicht jemand, wo ich dazu etwas Vernünftiges finden könnte? Eventuell einen Zeitungsbericht, eine Doktorarbeit, ein Buch oder was auch immer ...


    Oder kennt jemand historische Gemälde von dicken Männern?

  • Hm, männliches Schönheitsideal wird schwierig.


    Ich hab für dich einmal den Tipp, nach "Wohlstandsbauch" zu suchen, und nach "Mann im Wandel der Zeit". Auf den Seiten von chroniknet und vom User "glanlaender" bei arcor gibt es zumindest kleine Brocken Info. glanlaender hat Kleidungsstile für den Mann im Wandel der Zeit auf seiner Seite.Dann gibt es für facebook einen Treffer "ideale im Wandel der Zeit", wo "Bert" bei "das schöne Geschlecht" über Männer- und Frauenideale schreibt. Auf der Seite "hairstyle" findest was über "frisuren im Wandel der Zeit", auch von Männern. Achja, und guck doch mal, was Wikipedia zum Thema "Sexsymbol" zu sagen hat.


    Ich empfehle dir auch, allgemein dich mit Bildern/Kunst zu beschäftigen, da diese oftmals einen besseren Eindruck verschaffen.


    Ansonsten, was ältere Epochen angeht, würde ich mich zB mit den Griechen befassen, die ja entsprechende Statuen und Malereien schufen und bei denen der junge, trainierte Körper meines Wissens "in" war.


    Gruß
    Dani

    Dress for the body you have RIGHT now. There is nothing wrong with you right now, and there is sure as heck no reason to wait to look good. Get up, get dressed and face the world and then do it again tomorrow. (Malia Anderson)

  • Es war früher auch so, dass Männer nicht unbedingt schön sein mussten. Sie mussten gute Versorger sein, da frau von ihm wirtschaftlich abhängig war und er in der Lage sein musste, eine Familie durchzubringen. Da war das Aussehen zweitrangig, bzw konnte ein Bauch auch eine Art "Gütezeichen" sein, weil der Mann sichtbar genug zu essen hatte.

    Natürlich gab es schon gewisse Vorstellungen in den jeweiligen Zeiten, aber für Männer war es nie so ein großes Problem davon abzuweichen als für Frauen, die im Zweifelsfall dann einfach nicht geheiratet wurden, und wenn sie zu arm waren, um in ein Kloster zu gehen(dafür war eine bestimmte Finanzaustattung gefordert), konnten sie nur noch betteln. Männer konnten das immer durch Bildung, Fleiss, Frömmigkeit oder andere Tugenden ausgleichen.
    Frauen hatten lange Zeit keinen Zugang zu Bildung (ausser Hohe Adelige und Klosterfrauen, die auch adelig waren) und Beruf, sie hatten auch nichts mitzureden, also war ihr Äusseres das einzige womit sie punkten konnten.

    Das ist jetzt mal grob zusammengefasst meine Theorie zu dem Thema.

  • Dann gibt es für facebook einen Treffer "ideale im Wandel der Zeit", wo "Bert" bei "das schöne Geschlecht" über Männer- und Frauenideale schreibt.


    Vielen Dank für die Hinweise, aber unter "ideale im Wandel der Zeit" zeigt die Facebook-Suche bei mir keinen Treffer an. Wie könnte ich das denn finden?

  • Zitat

    Es war früher auch so, dass Männer nicht unbedingt schön sein mussten. Sie mussten gute Versorger sein, da frau von ihm wirtschaftlich abhängig war und er in der Lage sein musste, eine Familie durchzubringen.



    Das ist auch heute mitunter noch so. Wobei "Durchbringen" heute eher Komfort ist, muß ja keiner hungern.

    Aber trotzdem gab es auch damals schon ein Schönheitsideal. Da hatte sicher auch der breitschultrige Schmied mehr weibliche Fans als ein schmächtiger Stadtschreiber. Nur vermählt wurde dann halt standesgemäß...

  • @fatboy


    Ich hab das nicht über die facebook-Suche gefunden, sondern über die Suchmaschine. Such eher nach "das schöne Geschlecht". Ich weiß allerdings nicht, ob du es direkt über die facebook-Suche überhaupt finden kannst.

    Dress for the body you have RIGHT now. There is nothing wrong with you right now, and there is sure as heck no reason to wait to look good. Get up, get dressed and face the world and then do it again tomorrow. (Malia Anderson)

  • Schon zu römischer Zeit war das Ideal eines Mannes zwiegespalten. Für die einen war es kräftiger, muskulöser Körper - denn dieser zeichnete aus, dass der Mann ein großer Kriegsherr war.
    Es wandelte sich aber, als die römische Gesellschaft "bequem" wurde und genug vom erobern hatte, denn da bekamen die Herren alle dicke Bäuche von ihren Fressorgien.
    Im Mittelalter war das (allgemeine) Schönheitsideal eine blasse Haut. Könige fochten ihre Schlachten nicht mehr selbst, sondern ließen andere für sich arbeiten. Man war ja kein Bauer, der tagtäglich draußen auf dem Feld arbeitete. Man besaß nur Bauern.
    Die Vorliebe für Blässe hielt sich noch bis nach der Industrialisierung und der Weltkriege - erst mit den Hippies war eine natürlich gebräunte Haut wieder "in".
    Die braungebrannten Solarium-Models sind ein Phänomen der Neuzeit.


    Über Haare & Kleidung kann ich dir aber nichts sagen.

  • Da hab ich mich vielleicht etwas ungenau ausgedrückt. Kleidung, Frisuren, Hautfarbe usw. interessieren mich eigentlich nicht. Mich interessiert lediglich die Figur. Insbesondere die Zeiten, in denen dicke Männer als attraktiv galten.


    Inzwischen habe ich auch einige Bücher gefunden, die vielleicht in Frage kommen könnten. Wird wohl doch ein größeres Projekt, als ich dachte.


    Außerdem suche ich immer noch nach Gemälden von dicken Männern. Kann mir da jemand weiter helfen?

  • Johann Sebastian Bach war dick, von dem gibts ne Menge Bilder. Außerdem diverse Könige, aber die fallen mir namentlich leider so selten ein. Der Hauptdarsteller von King of Queens ist auch dick. Grundsätzlich gilt: das Ideal ist immer genau das Gegenteil vom Ist-Zustand. Wenn es also wirtschaftlich gut lief, wird dick eher selten das Schönheitsideal sein und wenn es schlecht lief, dann war es nicht dünn.

  • erst mit den Hippies war eine natürlich gebräunte Haut wieder "in".


    was auch immer man unter einer "natürlichen" Bräune versteht.


    Grillhähnchenbräune das zeigt, dass man sich Mallorca und sonstige Reisen seit den 1950er Jahren wieder leisten kann, Verspiegelte Sonnenbrillen und Dreitagebart ist eindeutig Establishment mit einem Hauch von Spiessbürgertum.
    Da hätte sich ein echter Hippie mit Grausen abgewandt.


    Nur soviel zur historischen Korrektheit....

  • Lieber fatboy,

    auch ich würde Dir zu einem Gang ins Museum raten. Denn dort hängen die meisten Bilder ;).

    Ich würde das Schönheitsideal des Mannes auch eher im Kontext der Geschichte sehen. Nach dem 2. Weltkrieg waren die Männer eher dünn, denn es herrschte Mangelernährung und viele waren ja auch in Kriegsgefangenschaft. Vor allem die Männer, die in russischer Gefangenschaft waren, hatten mit der Unterernährung zu kämpfen. Mein Opa war auch in Russland und sprach nicht gerne darüber. Er gehörte zu den Spätheimkehrern und hat auch hier noch jahrelang gebraucht, bis er wieder normal essen konnte und sich nicht erbrechen mußte, weil der Magen den Umfang und die Art der Speisen nicht mehr gewohnt war. In den 60ern legte er sich dann eine kleine Wohlstandsplautze zu, die vom fetten Essen und etlichen Bierchen kam. So war das bei vielen in der Nachkriegszeit. Richtig dick war mein Opa allerdings nicht. Der hatte nur sein Pläutzchen.

    Vielleicht solltest Du Kontakt zu Modeschule oder zu Unis aufnehmen, an denen Ernährungswissenschaft gelehrt wird. Da kann man Dir vielleicht weiterhelfen.

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