Antidepressivum - ohne Gewichtszunahme

  • Hallo zusammen,

    könnt ihr Antidepressiva empfehlen, bei denen es keine Gewichtszunahme gibt?

    Speziell Zwangsstörungen, wie man mehr Lebensfreude empfindet und besser schlafen kann?

    Danke Euch im Voraus, habe Angst, welche zu nehmen. Aber gut geht´s mir zurzeit nicht... :rolleyes:

  • Hallo Kopfsalat,

    meine Ärztin hat mir nach dem Tod meines Vaters inkl. vollem Erbschaftsärger und Rausschmiß bei meiner Familie Opipramol verordnet.

    Diese Tabletten machen nicht süchtig, führen zu keiner Gewichtszunahme, bewirken allerdings, daß das Routieren im Kopf aufhört. Ich habe extra darauf bestanden, daß ich ein Mittel wollte, daß nicht duselig macht, denn schließlich muß ich tagsüber Vollzeit in der Logistikbranche arbeiten. Da kann ich mir keine Fehler (bei der Abgabe von Zollmeldungen oder der Rechnungserstellung) erlauben.

    Vor den Tabletten hatte ich Schlafstörungen, die derzeit gegen null laufen. Wenn ich früher 4 von 7 Nächten wach war, so ist es heute vielleicht noch eine halbe.

    Trotzdem solltest Du immer mit dem Arzt Deines Vertrauens sprechen, denn jeder Mensch ist individuell, hat seine eigene Vorgeschichte und nimmt evtl. schon andere Medikamente, die mit dem Antidepressivum abgestimmt werden müssen.

    An pflanzlichen/homöopathischen Mitteln kann ich noch Johanniskraut bzw. Manuia empfehlen. Manuia überbrückt nervöse und stressige Zeiten, ist frei verkäuflich. Braucht aber, wie fast alle homöopatischen Mitteln ungefähr 1 bis 2 Wochen, bis die Wirkung voll durchschlägt.

    LG
    mandan

  • Mal abgesehen davon, dass das mit den Antidepressiva wirklich Aufgabe eines Psychiaters oder Arztes ist, schlicht auch, weil man Präparate und Dosierung individuell austesten muss:


    Ich habe auch Erfahrungen mit Opipramol, die denen von mandan69 aber exakt zuwider laufen. Das Mittel wird u.a. gerne gegen Angstzustände verschrieben, weil es zunächst erstmal beruhigt, bevor es antidepressiv wirkt. Ich hatte dabei eben genau das Gefühl unter einer Glasglocke zu leben und alles nur noch sehr distanziert wahrzunehmen. Das war zwar auf der einen Seite gut, weil ich auch meine Angst nur noch als "sehr weit weg" erlebte, auf der anderen Seite mochte ich dieses Gefühl, als wenn man sein Leben nur wie einen Film erlebt, ganz und gar nicht. Dazu kommt, dass Opipramol zu den Trizyklika gehört. Die können Hunger machen und das taten zumindest bei mir alle, die ich nahm, was immer dazu führte, dass ich sie nicht mehr genommen habe. An manchen Tagen hatte ich da echt das tiefe, innere Bedürfnis, mir ganze Rinder von der Weide zu klauen, sie zu braten und zu essen.


    Viel besser zurecht gekommen bin ich dann Jahre später (in der Zwischenzeit habe ich gar nichts genommen) mit Fluoxetin, einem SSRI. (Selective Serotonin Reuptake Inhibitor - Selektiver Serotonin Wiederaufnahmehemmer) Die sind moderner als Trizyklika, was nicht bedeutet, dass Trizyklika per se schlecht oder schlechter sind. Damit hatte ich keinen Hunger, kein "Glockengefühl", schlief aber in der Anfangsphase der Therapie beschissen, weil dieses Medikament sehr anschiebt. Da ich aber vorher schon Monate schlecht schlief, fiel das gar nicht weiter ins Gewicht und dieses schlecht schlafen war "besser" als das andere schlecht schlafen. Insgesamt fühlte ich mich nach sehr kurzer Zeit viel besser. Ich hatte zwar ein paar Nebenwirkungen, die ich aber als nicht schlimm empfand, weil der Nutzen klar überwog.


    Es hätte aber auch sein können, dass Fluoxetin bei mir gar nicht oder nur schlecht wirkt und ich ein anderes Mittel hätte nehmen müssen. Manchmal ist das nämlich nicht so einfach und es braucht mehrere Anläufe, bis ein wirksames Mittel gefunden ist.


    Es ist also vollkommen egal, was hier geschrieben wird, es wird dir nicht helfen. Erstens können dir 3 Leute 3 unterschiedliche Erfahrungen zur gleichen Pille posten. Zweitens kann es schlicht und ergreifend sein, dass ein bestimmtes Mittel bei dir keine Wirkung zeigt. Insofern hilft nur: Selber losgehen, zumal die Medikation konkret auf deine Erkrankung zugeschnitten sein muss.


    Übrigens: Johanniskraut wirkt nur bedingt bei Depressionen und richtig gut auch nur in relativ hoher Dosis. Wenn es dir wirklich sehr schlecht geht, würde ich mich diesbezüglich auf keine Experimente einlassen, zumal der Konsum von Antidepressiva und Johanniskraut zur gleichen Zeit oder kurz nacheinander sehr ernste Folgen in Form eines Serotonin-Syndroms haben kann. Insofern besser gleich zum Doc oder Psychiater.

  • Kann mich da meinen Vorrednern anschließen, meine Erfahrung mit opripramol waren desaströs, es ging mir derartig dreckig, dass ich es gar nicht schildern kann..
    Will zwar jetzt nicht behaupten, dass man von Therapeuten/Ärzten da wirklich gut beraten wird, sondern bei denen geht es auch eher nach try and error, bis sich die richtige oder annäherend richtige Pille für den jeweiligen Patienten findet, aber die meisten bekommt man ja eh ohne Rezept nicht in deutschen Apos..


    Muss dazu sagen, dass ich aufgrund meiner Schlafstörungen, die angeblich von Depressionen kommen, mich mit diesen Dingern rumschlagen muss. Nehme jetzt Tabletten, mit denen ich halbwegs klarkomme, weil sie den Schlaf anstoßen, aber wenn es darum geht, Tabletten wg. Angst/Unruhe/Schlafstörungen zu nehmen, haben sie oft den negativen Nebenaspekt, den Haushalt runterzufahren und somit oft zu Heißhungerattacken und Gewichtszunahme führen..


    Alles Gute und hoffentlich baldige Besserung!

  • Zitat

    ich frage nach Erfahrungswerten...


    Du fragtest nach einer Empfehlung. Und die wird Dir hier keiner medizinisch fundiert geben können. Und Deine Frage ging auch nicht auf die Wirksamkeit in Bezug auf die Erkrankung, sondern auf die Begleiterscheinung Gewichtszunahme. Das ist vielleicht nicht ganz unerheblich, aber vorrangig sollte es Dir doch seelisch besser gehen, oder?


    Wenn Du Beipackzettel aufmerksam liest, steht da üblicherweise, was passieren KANN. Heißt: Jeder reagiert anderes darauf. Da bleibt nur, es in Begleitung eines Arztes auszuprobieren.

  • Schließe mich den meisten meiner Vorschreibern an: Antidepressiva können bei jedem anders wirken. Deshalb wirst Du unter Umständen erst ein paar ausprobieren müssen, in Zusammenarbeit mit Deinem Arzt.

    Eigene Erfahrung habe ich nur mit Zoloft, welches ich nach einem akuten Nervenzusammenbruch bekam. Nach Einnahme der ersten Tablette brachte ich die Packung meiner Ärztin zurück. Mit dem Zeug fühlte ich mich eher schizophren als besser. Auch beim anschließenden Klinikaufenthalt verzichtete ich nach dieser Erfahrung auf künstliche Antidepressiva.

    Bei mir wirkt Johanniskraut sehr gut, Manuia habe ich eine zeitlang getestet, als es im Büro über Monate extrem stressig war. Die Nebenwirkungen (trockener Mund, Sodbrennen) waren aber auf Dauer zu unangenehm.

    Also, ab zum Arzt, testen, immer nachfragen und sich nichts aufschwätzen lassen. Immer dran denken: Dein Arzt ist ein Dienstleister und Du bist der Kunde :D

  • Hallo,
    Also ich würde dir zu Fluoxetin raten. Ist auch für Zwangserkrankungen das beste Mittel. Und ein SSRI, davon nimmst du in der regel nicht zu!


    Ich nehme Doxepin (Trizykalisches AD) und Citaliopram (SSRI) und von
    Trizykalischen AntiDepressivern nimmt man i.d.R. zu. War auch bei mir der fall.


    Aber am besten such dir einen Psychiater und sag ihm du willst nicht zunehmen. Schlag ihm Fluoxetin vor.


    Manchmal muss man sich durch ne ganze Reihe Medikamente testen bis es einen ein stückchen besser geht!


    Wünsch dir alles gute!


    LG Angie

  • Hallo


    lass dich bitte vom Arzt beraten.


    Bei mir wirkt Opipramol ausschlielich schlafanstossend, beruhigend und es hält die bösen Träume fern. Ich nehme sie abends. Zugenommen habe ich davon nicht, ebensowebig wie von Venlafaxin, aber das ist bei jedem Menschen unterschedlich.

    Liebe Grüße Mendi


    "Wer eine schöne Stunde verschenkt, weil er an Ärger von gestern denkt oder an Sorgen von morgen, der tut mir leid. Mein Name ist Hase, ich weiß Bescheid." (Bugs Bunny)

  • ... und nun holen wir tief Luft und nehmen zur Kenntnis, dass dieser Thread schon seit 3 Jahren in Frieden ruht, und der Themenstarter ebenso lange nicht mehr aktiv war. Prost.

  • ... und nun holen wir tief Luft und nehmen zur Kenntnis, dass dieser Thread schon seit 3 Jahren in Frieden ruht, und der Themenstarter ebenso lange nicht mehr aktiv war. Prost.


    Was mir allerdings total unverständlich ist. Werden Threads nicht automatisch geschlossen wenn sie eine gewisse Zeit "ungenutzt" waren?

    Theorie ist: Wissen wie etwas funktioniert aber es geht nicht
    Praxis ist: Es funktioniert und keiner weiß warum

  • Zitat

    Werden Threads nicht automatisch geschlossen wenn sie eine gewisse Zeit "ungenutzt" waren?

    Nein. Es ist aber ab einem bestimmten Alter unter dem Thread ein mehr als deutlich (rot) sichtbarer Text zu sehen, der mitteilt, dass der Thread schon 10 Millionen Jahre alt ist und vermutlich von niemandem mehr beachtet wird. Dies verbunden mit der Bitte, in dringenden Notfällen einen neuen Thread zu starten.

  • Was mir allerdings total unverständlich ist. Werden Threads nicht automatisch geschlossen wenn sie eine gewisse Zeit "ungenutzt" waren?


    Warum sollten sie denn? Sie verschwinden doch automatisch in den Tiefen des Forums und man muss schon verdammt tief "buddeln" um einen 3 Jahre alten Thread wiederzubeleben.

  • das ich das reichlich doof finde, daß nach Jahren ein Thread wieder hochrutscht.
    Auch ich hab erst gelesen, bevor ich aufs Datum guckte - und hatte schon zu einer Antwort angesetzt.
    Ich kenns durchaus aus vielen anderen Foren, daß altes irgendwann geschloßen wird.
    Man kanns noch nach schauen, aber nicht mehr drauf antworten.


    Fänd ich gut....


    Die Neuen immer die am "Das war aber immer schon so rummäkeln"
    jaja :D

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!