Erfahrungen mit Forxiga?

  • Eine Frage an alle die mit Diabetes Typ2 zu tun haben.
    Bin nun leider auch unter die Diabetiker geraten...im Sommer letzten Jahres wurde ein Lz von 7.5 festgestellt (was ja noch nicht sooo hoch ist)
    Meine Hausärztin hat mir daraufhin Metformin verordnet. Ziel war, dass ich 2x750mg täglich nehme.
    Die abendliche Dosis akzeptiert mein Körper, die morgendliche führt jedoch zu schlimmen Durchfall-Attacken (ja, nicht auf nüchternen Magen eingenommen)
    Mein Darm war allerdings auch ohne das neue Medikament schon immer eine divenhafte Mimose;),
    der auf Stress (und NUR er bestimmt was er unter Stress versteht....:rolleyes:) mit sofortigem Rausschmiss von Inhalt inkl. Schweissausbrüchen, Krämpfen, Zittern reagiert.
    (nee...ist nicht wirklich witzig...:o)


    Meine Hausärztin möchte mir nun "Gutes" tun und mich auf das Medikament "Forxiga" (Wirkstoff Dapagliflozin) umstellen.
    Vorteil dieses noch ziemlich neuen Medis soll sein: bessere Darmverträglichkeit und relativ hohe (Gewichts)Abnahme...
    Nachteil: rel. hohe Gefahr von Genital-, Harnwegs- und Blaseninfektionen.


    Ich bin ÄUSSERST skeptisch was dieses Medi betrifft, da es noch so neu ist (will kein Pharma-Tester sein). Außerdem gab es im Zusammenhang mit der Zulassung Zweifel am Nutzen...
    Naja und ob ich permanenten Urin-Druck (egal ob mit oder ohne Infektion) besser finde als Durchfall...hmmm?


    Ich habe schon ne Menge dazu gelesen aber kaum Erfahrungsberichte gefunden.
    Gibts hier User die dieses Medi nehmen...??

  • Hallo,


    zu Deiner Frage kann ich Dir leider nichts antworten. Doch würde ich dich gerne an meiner Diabeteserfahrung teilhaben lassen.


    Als 1998 bei mir der Diabetes Typ II festgestellt wurde, sollte auch mit Tabletten und Diät therapiert werden.
    Mein Bruder war da bereits Diabetiker und fand das nicht gut. Er nahm mich mit zu seinem Arzt.
    Der hat mir dann erklärt, dass die Tabletten die Bauchspeicheldrüse auf Dauer weiter schädigen. Einfach dadurch, dass die Insulinproduktion stimuliert wird. Der Arzt empfahl mir jetzt schon mit dem Spritzen anzufangen.


    Aus heutiger Sicht bin ich sehr froh, dass ich den Rat angenommen habe. Durch das Spritzen wurde meine Eigenproduktion geschützt und ist auch heute noch vorhanden.
    Zusammen mit meinem Insulin führe ich vom Diabetes her ein entspanntes Leben.



    • ich muss keine Diät einhalten
    • ich kann Mahlzeiten ausfallen lassen
    • ich brauche keine Zwischenmahlzeiten
    • ich kann erst essen und dann erst spritzen


    Vieles wäre mit einem Standartinsulin nicht möglich. Ich habe jedoch von Anfang an Humalog bekommen.
    Humalog ist ein gentechnisch hergestelltes menschliches Insulin.
    Die Wirkdauer beträgt nur 2,5 Stunden gegenüber den üblichen 6 Stunden. Weiterhin wirkt es so schnell, dass ich nach dem Essen spritzen kann.


    Vielleicht wäre das ja auch etwas für Dich.

  • Ich nehme Forxiga seit 2 Jahren ohne Probleme. hatte aber vorher auch nie Probleme mit Harnwegsinfekten oder ähnlichem.
    Meine Freundin hat Forxiga überhaupt nicht vertragen, wenige Tage nachdem sie Forxiga genommen hatte bekam sie einen Scheidenpilz.
    Was auch noch wichtig wäre, wenn du je Probleme mit den Nieren hattest, darfst du Forxiga auf gar keinen Fall nehmen.


    Metformin habe ich anfangs auch nicht vertragen, Metformin muss nämlich langsam mit niedriger Dosierung eingeschlichen werden, danach wird normalerweise erst auf die gewünschte Dosis langsam erhöht.
    Ich hab allerdings die Erfahrung gemacht, dass Metformin sehr stark auf Kohlenhydrate reagiert, sei ich meine Ernährung auf kohlenhydratarm umgestellt habe, hatte ich keine Probleme mehr bezüglich Durchfall, Übelkeit etc.
    Außerdem gibt es noch mehr gute Altenativen zu Metformin oder Forxiga. Ich kenne z.B. Keinen der Xelevia oder Januvia (gleicher Wirkstoff) nicht verträgt.


    Es gibt auch gute Diabetikerforen, die dir helfen können.


    LG Barbara


  • Metformin verordnet + Durchfall-Attacken


    Hast Du evtl eine Laktoseintoleranz oder eine Unverträglichkeit?
    Bei vielen Präparaten ist Laktose beigemischt, es gibt jedoch einige wenige Lactosefreie Präparate.
    Es kann natürlich auch sein, dass Du auf das Macrogol reagierst, ist aber deutlich seltener bei den Mengen.


    Du kannst entweder einfach testen ob sich Deine Durchfälle verabschieden wenn Du zusätzlich noch Lactase Tabletten einwirfst oder das Praparat umstellen lassen auf eines ohne Macrogol/Laktose.

  • Ich selbst hab keine Erfahrung mit Metformin, höre aber allerhand von meiner Mutter (Altersdiabetes mit über 70), die das zuerst auch nicht vertragen hat und dem Arzt die Hölle heißgemacht hat, daß sie mit dem Zeug nicht einmal mehr "unfallfrei" einkaufen gehn könnte. Er solle den Mist behalten und sich was anderes ausdenken :evil:


    Jetzt - Jahre später nach einem neuen Anlauf - ist sie dahinter gekommen, daß es bei ihr dann - und NUR dann - ohne Nebeneffekte abgeht, wenn sie die Tablette nach den ersten zweidrei geschluckten Bissen Essen nimmt.
    Nicht am Ende der Mahlzeit, nicht nach der Mahlzeit, nicht "mitten in" der Mahlzeit, nicht vor der Mahlzeit, sondern exakt nach den ersten Bissen.


    So wie bei vielen anderen Dingen auch, muß man das wohl für sich selbst ausknobeln.

  • Zunächst mal ganz herzlichen Dank an alle Drei!!!


    Danke für die Schilderung Deiner Erfahrungen Andreas.
    Mir ist dabei nochmal deutlich geworden wie sehr ich das Thema Diabetes bisher noch versuche zu verdrängen....:o
    Die Aussicht irgendwann täglich "spritzen" zu müssen bzw. wie Du, mich schon frühzeitig dazu zu entscheiden ist mir bisher noch so fremd als ginge es mich nix an.....
    (ich fürchte ich lebe zZt noch sonne Vogelstrauß-Politik, bei der ich erst gaaanz langsam den Kopp aus dem Sand zerre...hmpf)


    Dir mmmbaerbl danke für den Hinweis zu der Kombi Kohlehydrate-Metformin und den Namen des erprobten Alternativ-Medikaments.
    In die Richtung kann ich nochmal gut recherchieren.


    Und Schokosahne danke für den Verweis auf die mögliche Intoleranz..
    Bisher dachte ich immer von jeglichen Allergien und Intoleranzen verschont zu sein.....und hätte auch sehr gern, dass es so bliebe!
    Aber tatsächlich hatte ich einen der schlimmeren (Darm)Krampfanfälle letztens nachdem ich -sehr untypisch- abends einen großen Pott heissen Kakao(mit Milch) getrunken hatte...
    Ich fürchte, die Spur muss ich tatsächlich mal verfolgen...:(
    Das mit dem Macrogol war mir bisher noch garnicht begegnet. Danke für den Hinweis.


    Alles in allem zeichnet sich für mich ab, dass ich noch ne Menge Alternativen habe bevor ich mich für ein soo wenig erprobtes Medikament wie Forxiga-mit den besagten Risiken- entscheiden würde.


    Findet Ihr eigentlich einen HbA1c von 7,5 auch zu "lächerlich" um damit zum Diabetologen zu dackeln...?


  • Aber tatsächlich hatte ich einen der schlimmeren (Darm)Krampfanfälle letztens nachdem ich -sehr untypisch- abends einen großen Pott heissen Kakao(mit Milch) getrunken hatte...


    In Kakao ist vor allem auch ... *hust* Kakao (massiver Histaminträger!) *hust*
    Also mal testen, wie der liebe Magen mit einer großen Tasse heißer Milch ohne alles klarkommt.

  • Ich selbst hab keine Erfahrung mit Metformin, höre aber allerhand von meiner Mutter (Altersdiabetes mit über 70), die das zuerst auch nicht vertragen hat und dem Arzt die Hölle heißgemacht hat, daß sie mit dem Zeug nicht einmal mehr "unfallfrei" einkaufen gehn könnte. Er solle den Mist behalten und sich was anderes ausdenken :evil:


    Puhh....ich habe eher den umgekehrten und für mich sehr verwirrenden Fall, dass meine neue, junge, hochengagierte, grosszügige (Zeit und Budget ist reichlich bemessen) Allgemeinmedizinerin (in Weiterbildung) sich dauernd etwas "anderes ausdenkt" ....nur eben immer knapp an meinen Bedürfnissen vorbei..:o
    Dazu mach ich evtl noch nen neuen Fred..

  • In Kakao ist vor allem auch ... *hust* Kakao (massiver Histaminträger!) *hust*.


    ach neee....gezz wirklich??:rolleyes:
    Schrieb ich nicht, dass ich ÜBERHAUPTKEINE Allergie haben will...aufdenBodenstampf...


    Im Ernst, ich verdächtige (auch aus anderen Beobachtungen) eher die Milch,die mir PUR zZt schon beim Gedanken Grummeln macht .
    Schoko macht übrigens NULL Probleme:p


  • Im Ernst, ich verdächtige (auch aus anderen Beobachtungen) eher die Milch,die mir PUR zZt schon beim Gedanken Grummeln macht .
    Schoko macht übrigens NULL Probleme:p


    Na, dann lassen "wir" die doch am besten ganz weg - auch in aromatisierter Form ;)
    Im Ernst, wenn der Verdacht besteht, dann laß einen H2-Test machen. Das ist das "Schöne" an LI. Man kann es ziemlich verläßlich testen.
    Da es extrem viele Produkte gibt, die mit Laktose gestreckt werden (Brot und Brötchen etc etc), wäre es komplett witzlos sich auf dingensmilligramm Laktose in Tabletten zu fokussieren und sich das Zeug an anderer Stelle versteckt - dafür aber unwissenderweise grammweise - reinzupfeifen.

  • Mir würde sich die Frage stellen, warum nicht vorrangig die Ursache Deiner Darmprobleme angegangen werden. Und da beschleicht mich schon der Gedanke, dass eine Vorstufe von Diabetes eben relativ leicht festzustellen und zu behandeln ist, während ein "Reizdarm" umgekehrt eine ziemlich lange und mühsame Suche bedeuten kann.
    Ausserdem wird sie vielleicht die versprochene hohe Gewichtsabnahme locken.


    Nicht dass man den erhöhten Zucker nicht behandeln sollte, aber die Darmprobleme würden mir doch wichtiger erscheinen, denn wenn die mal geklärt wären, wäre Metformin vielleicht auch gar kein Problem mehr ...



    Im Zweifelsfall hast Du nämlich dann vielleicht weiterhin Stress-Durchfall plus Blasenentzündung und einen Scheidenpilz - aber hauptsache die Zuckerwerte sind nicht minimal erhöht. :rolleyes:


    Und das noch dazu wo Patienten deren HbA1c stark gesenkt wird früher sterben* und nicht später sterben als die bei denen das in weniger starkem Maß geschieht. (Betrifft Dich noch nicht, ich könnte mir aber vorstellen, dass Metformin auch nicht nur gute Auswirkungen auf den Körper hat und eventuell momentan noch gar keine medikamentöse Behandlung nötig wäre)



    An dieser Stelle würde ich gerne nochmal das Buch: "Gebrauchsanweisung für ihren Arzt" von Gunther Frank empfehlen in dem u.a. folgende Themen behandelt werden:


    Wie findet man den passenden Arzt und die richtige Behandlung?
    Weiß ich genug über meine Behandlung?
    Welche Therapie ist gut für mich?
    Wie kann ich mich vor gefährlichen Übertherapien schützen?


    Nicht dass ich Dich für keinen selbstbewussten Patienten halte, aber ich glaube das Buch gibt gute Ansätze wie man herausfinden kann ob man bei dem entsprechenden Arzt wirklich in guten Händen ist.


    Das Buch hatte ich hier schon mal empfohlen: *Klick*




    * Findet sich in der Accord Studie

  • Ich habe seit etwa 2,5 Jahren Diabetes Typ II. Ich nehme Xelevia-Tabletten, die ich völlig problemlos vertrage (und mein Darm ist dank Morbus Crohn auch eine Diva :rolleyes:) Zusätzlich spritze ich Levemir als Langzeitinsulin und NovoRapid zu den Mahlzeiten.


    Mir geht es prima, ich kann alles essen, meine Langzeitwerte sind immer super. Mittlerweile brauche ich erheblich weniger Insulin als am Anfang, da meine Bauchspeicheldrüse wieder mehr selber produziert und ich hoffe, iwann wieder ganz ohne auszukommen.


    Metformin hab ich auch überhaupt nicht vertragen, da hat mein Darm auch sehr empfindlich drauf reagiert.

  • Danke für den Post Candyqueen.
    OT:
    Sprichst Du auch manchmal beruhigend und säuselnd mit Deiner (Darm)Diva?;)
    Ganz ohne Witz, das Ganze hat ja auch -nicht nur- eine psychische Komponente.
    So ne warme beruhigende Streicheleinheit plus freundliche Worte von Diva zu Diva helfen-mir- manchmal:)


    Nochmal zum Medikament.
    Hat vielleicht Jemand Erfahrung zur MONOtherapie (also ohne Ergänzung von Insulin etc) mit Xelevia bzw Januvia??

  • Findet Ihr eigentlich einen HbA1c von 7,5 auch zu "lächerlich" um damit zum Diabetologen zu dackeln...?


    DIE Frage beantworte ich mir mal selbst.
    Nachdem ich heute den neuesten HbA1c (8,3 d.h. erhöht gegenüber der letzten Messung...mistmistmist!) erfahren habe, obwohl ich immerhin 750mg Metformin durchgängig nehmen konnte, ist jetzt klar für mich, dass ich mir nen Facharzt suche. :(:mad:

  • Ja, ich rede auch manchmal mit meiner Darm-Diva, allerdings hat sie nicht immer Lust zuzuhören. :rolleyes: Das mit der psychischen Komponente stimmt allerdings. Wenn ich negativen Stress habe, reagiert mein Bauch darauf sofort.


    Puh, von 7,5 auf 8,3 ist nicht gut. :( Du solltest auf jeden Fall zum Diabetologen gehen, damit du vernünftig eingestellt werden kannst. Die meisten Hausärzte sind damit schlichtweg überfordert.


  • Hat vielleicht Jemand Erfahrung zur MONOtherapie (also ohne Ergänzung von Insulin etc) mit Xelevia bzw Januvia??


    Ich bin jahrelang und mit guten Ergebnissen mit Xelevia behandelt worden. Nebenwirkungen habe ich keine bemerkt. Mittlerweile spritze ich zusätzlich abends Langzeitinsulin, nachdem mein Hba1c-Wert auf 10 entgleist war (evtl. bedingt durch eine Hormonbehandlung).


    Ich kann Xelevia aufgrund meiner Erfahrungen mit dem Medikament auf jeden Fall empfehlen.


    Liebe Grüße
    Grazia

    Menschen sind oft unberechenbar, unlogisch und selbstzentriert. Vergib ihnen einfach.
    Mutter Theresa


    Wir sollten jeden Tag wie ein neues Leben beginnen.
    Edith Stein

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!