Wie viel Sport?

  • Hallo!

    Weiß jemand von euch wie viel stunden Sport man betreiben muss und welchen um eine gute Figur zu bekommen?
    Ich hab es schon mit sit ups angefangen aber eigentlich brauche ich etwas für meine Oberschenkel.

    Wär sehr lieb wenn jemand von euch gute Tipps hat.

    Danke im Voraus!

  • Oh... ganz einfach... 24 Stunden am Tag abstrampeln und zusätzlich das Essen komplett einstellen, dann belasten Dich nach spätestens 10 Tagen Deine Figurprobleme nicht mehr :p


    Mal ernsthaft - bist Du über eine dieser tollen Tabellen der Wartezimmerliteratur gestolpert?
    Die erste Frage, die Du Dir überhaupt stellen solltest, ist: Wieviel Training tut Dir gut. Macht Dir Bewegung Freude? Kommst Du gerne ins Schwitzen? Was weißt Du über Deine Belastungsgrenze (Kraft & Ausdauer)? Was könntest Du dauerhaft durchhalten?
    Denn wenn man wieder aufhört, sich zu verausgaben, ist's Essig mit den gewonnenen Muskeln. Das wirklich Dumme ist zudem, daß der Körper oft gar nicht die Fettpolster angreift, die sich an den trainierten Körperteilen befinden. Im schlimmsten Falle wachsen die Muskeln einfach, ohne daß sich Fett abbaut.
    Das Beste Beispiel hierfür sind wohl durchtrainierte Frauen, die trotzdem ihre "Reiterhosen" nicht loswerden.
    Was genau willst Du also erreichen?


    Michaela

  • Zitat von ich00

    Weiß jemand von euch wie viel stunden Sport man betreiben muss und welchen um eine gute Figur zu bekommen?

    Was auch immer man unter einer "guten Figur" versteht. Ich zum Beispiel habe sogar eine sehr gute Figur... ;)

    Außerdem kommt es ja noch ein klitzekleines bisschen darauf an, welchen Sport man betreibt. Soll heißen: eine Stunde Golf ist was anderes als eine Stunde Squash ist was anderes als eine Stunde Jazztanz ist was anderes als eine Stunde Kugelstoßen.

    Man sollte so viel Sport treiben, wie man mit Spaß, ohne Schmerzen und ohne andere wichtige Dinge einzuschränken in seinem Alltag unterbringen und langfristig durchhalten kann.

  • Hat hier irgendjemand schonmal Golf gespielt? Ich hab letztes Wochenende einen Mini-Schnupperkurs gemacht und dabei rund 50 Bälle von der Driving Ranch abgeschlagen.. Mann.. das war mein erster Muskelkater in den Schultern seit langem!


    Sieht so "leicht" aus, aber darf trotzdem durchaus als "Sport" gelten. Mir hat's wahnsinnig Spaß gemacht, besonders als die Pille ein paar mal die 100m Marke überflogen hat



  • Man kann leider nicht gezielt an bestimmten Stellen abnehmen :rolleyes:

  • sorry, aber wenn ich solche Fragen höre/lese....komm ich mir vor wie in der Bild der Frau oder in einer weight watcher Hausfrauenrunde...

    Ich mache täglich Ausdauer-Sport- und hab keine "gute Figur".

    Und nu?:p

  • Hallo ich00,

    ich habe vor einiger Zeit mit Walken angefangen.

    Mittlerweile konnte ich das Tempo bereits steigern und jogge.

    Allerdings sollte man mit (deutlichem?) Übergewicht nicht joggen, weil es auf die Gelenke geht.
    Ist aber am Anfang, wenn man untrainiert ist, eh nicht möglich.


    Falls du dich für´s Walken entscheiden solltest (oder für einen anderen Ausdauersport) rate ich dir zum Kauf einer guten Pulsuhr.
    Sie wird dir deinen Fettverbrennungsbereich anzeigen. Wenn du dich nämlich überanstrengst, kommst du in die Kohlenhydratverbrennung.

    Am Anfang wirst du ohne große Anstrengung im Fettverbrennungsbereich bleiben (bei mir genügte dazu schnelles Gehen, Walken kann man das nichtmal nennen). Es muss dich aber nicht irritieren, dass du beim "Spazierengehen" in die Fettverbrennung kommst, am Anfang ist das so und die Zeit, in der du bei wenig Anstrengung Fett verbrennen kannst, solltest du genießen. ;)

    Später, wenn sich dein Körper an die Bewegung gewöhnt hat, wirst du dich dann immer weiter steigern müssen, um in den Bereich der Fettverbrennung zu kommen. Allerdings, der Pulsuhr sei dank, habe ich nie das Gefühl gehabt, mich zu überanstrengen. Gerade am Anfang kann man sich und sein Tempo noch nicht richtig einschätzen und sobald du zu schnell wirst, piept die Uhr. ;)

    Gerade zu beginn meiner (hoffentlich noch ausbaufähigen :D ) "Laufkarriere" spürte ich während und nach dem Lauf ein deutliches "Zucken" meiner damals noch untrainierten Muskeln in den Oberschenkeln.
    Also beansprucht man diese Muskelgruppe auf jeden Fall.
    Und mittlerweile sehe ich die Resultate sogar. :)

    Meine Oberschenkel sind eindeutig schlanker, was mir meine kleinere Hosengröße auch bestätigt.
    Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich meine sportliche Betätigung mit einer Ernährungsumstellung gekoppelt habe. Ob die Resultate "nur" durch Sport dieselben wären, weiß ich nicht.

    Ach ja, was noch wichtig wäre: Über kurz oder lang solltest du dir unbedingt Laufschuhe kaufen. Sie dämpfen die Stöße ab und schonen deine Gelenke, denn der Laufsport ist ein sehr gelenkbelastender Sport, weil insbesondere beim Joggen nach der "Flugphase" das Doppelte deines Körpergewichts auf nur einem Bein landet.
    Die Muskulatur wird dabei aber gut trainiert.
    Da Laufschuhe recht teuer sind und anfangs (beim Walken) meiner Meinung nach nicht unbedingt nötig, solltest du aber mit der Anschaffung warten, bis du wirklich sicher bist, dass dies "dein" Sport ist. ;)


    Ansonsten fiele mir noch das Fitnessstudio ein. Dort kann man an den Geräten bestimmte Muskelgruppen gezielt trainieren.
    Damit habe ich selbst aber überhaupt keine Erfahrung, sorry.


    Viele Grüße & viel Spaß beim Sport wünscht

    Morgaine

  • Hallo Pferdeflüsterin,

    vielen Dank für die Links. :)
    Sie sind sehr informativ und die dort geschilderten Tatsachen hinsichtlich der "Fettverbrennung" sind mir in der Tat neu, trotz der Lektüre einiger Bücher zum Thema "Laufen", sowie eines intensiven Gesprächs mit einer Freundin, die Leiterin einer Sportgruppe für Jugendliche ist.
    Auch in der Gebrauchsanleitung meiner Pulsuhr ist von jener "Fettverbrennungszone" die Rede.

    Ich muss aber ehrlich sagen, für mich klingt deine Theorie plausibler. Einfach deshalb, weil tatsächlich die verbrauchte Kalorienzahl mit zunehmendem Tempo ansteigt. Ich sehe das an meiner Uhr :D , dass die Kalorien nur so "purzeln", je schneller ich laufe und auch daran, dass das Abnehmen nun immer schneller und schneller geht, je intensiver (d.h. mit zunehmendem Tempo) ich trainiere - bei gleichbleibender Nahrungs- bzw. Kalorienaufnahme.
    Dennoch finde ich eine Uhr, die die "Fettverbrennungszone" (ich nenne das jetzt dennoch so, in Ermangelung eines treffenderen Begriffs) anzeigt, gerade für Anfänger sehr praktisch und hilfreich. Denn ich glaube, gerade Anfänger neigen leicht dazu, sich am Anfang zu überfordern.
    Und natürlich frustet es ungemein, wenn man aufgrund von Müdigkeit und Erschöpfung das Training vorzeitig abbrechen muss und dann auch noch ewig in den Seilen hängt bzw. tagelang Muskelkater, Knieschmerzen o.ä. hat.
    Wer aber in der "Fettverbrennungszone" trainiert (die im Laufe der Zeit, nach und nach, immer weiter nach oben gestuft wird), der überanstrengt sich nicht. Dadurch verlängert sich die Trainingszeit, die Motivation steigt, man fühlt sich hinterher nicht ausgelaugt und man hat Spaß an der ganzen Sache (war zumindest bei mir so).

    Sehr interessant finde ich auch das hier:

    Zitat

    Die oft geäußerte Empfehlung, nach 17 Uhr nichts mehr zu essen (sog. “dinner cancelling“), entbehrt jeglicher physiologischen Grundlage und hat somit keine Allgemeingültigkeit. Sie gilt nur dann, wenn es die Energiebilanz gebietet. Wer seinen täglichen Energiebedarf bis zu diesem Zeitpunkt bereits gedeckt hat, würde seine Energiebilanz logischerweise positivieren, wenn er noch etwas essen würde. Wer jedoch untertags sparsamer isst, also weniger Energie zuführt, darf es sich am Abend mit ruhigem Gewissen schmecken lassen. Dass man dadurch leichter Fett ansetzen würde, ist ein Mythos, der von Leuten genährt wird, die das Prinzip der Energiebilanz nicht verstanden haben. Es stimmt auch nicht, dass die Verdauung nachts "schlechter" wäre als untertags, genau das Gegenteil ist der Fall: Die Verdauung ist eine Domäne des Parasympathikus, und dieser überwiegt während der Nachtruhe. Es gibt beim gesunden Stoffwechsel auch keine Gärungs- oder “Fäulnis“prozesse). (Ein von manchen Pseudoexperten ausgesprochenes abendliches “Obstverbot“ ist irrational!).


    Ist für mich als "Nachtschwärmerin" natürlich Musik in den Ohren! :p

    Interessant finde ich auch die Infos zum Grundumsatz in deinem zweiten Link, bzw. genauer gesagt das hier:

    Zitat


    Somit kann der tägliche Grundumsatz grob mit der einfachen Formel Körpergewicht x 20 (Frau) bzw. KG x 23 (Mann) abgeschätzt werden (gilt nicht für deutlich Übergewichtige).


    Weißt du zufällig, warum diese Formel nicht für deutlich Übergewichtige gilt?
    Ich habe nämlich, auch als ich noch übergewichtig war, genau diese Formel verwendet. :o
    Wie berechnet man denn den Grundumsatz eines/r Übergewichtigen?


    Viele Grüße

    Morgaine



  • Hallo Morgaine,

    unter www.fitrechner.de kann man seinen Grundumsatz unter Berücksichtigung des Alters und des Gewichts errechnen. Ich nehme mal an, dass die allgemeine Formel bei Übergewichtigen zu zu niedrigen Werten im Grundumsatz führt. Bei mehr Gewicht verbraucht man ja auch bei jeder Bewegung mehr Kalorien. Das ist aber nur meine Theorie :o

  • Die Formel ist deshalb Mist, weil sich der Grundumsatz aus einemgroßen Anteil für die Organfunktion und einem kleineren Anteil für die tatsächlich getätigte Bewegung zusammensetzt.


    Der Körper benötigt - wenn man sich den Stoffwechsel nicht schon längst durch Diätversuche ruiniert hat - gut und gerne zwischen 1000 und 1800 kcal, um vor allem Gehirn (der größte Energiefresser überhaupt), Herz und Atmung in Schwung zu halten.
    Dazu kommen für einen normalgewichtigen Menschen, mit moderatem Bewegungsdrang noch einmal 500-1000 kcal.
    Diese Werte können sich aber von Mensch zu Mensch stark unterscheiden (auch ohne Diätschädigung).


    Den zusätzlichen Verbrauch durch Sport darf man nicht überschätzen. Was man durch gezielte Bewegung verbrauchen kann, ist lächerlich gering.
    Wer ein wenig physikalisch begabt ist, kann sich ausrechnen, wieviel Energie man benötigt, um z.B. eine Treppe hochzugehen. Wer 100kg (ein Normalgewichtiger mit Getränkekiste) in den ersten Stock schaffen will, verbraucht sage und schreibe 100kg mal 5m mal 10 (für die Erdanziehung) = 5000 Joule. Hört sich viel an? Falsch gedacht. Erst einmal sind 1 Joule fast 5 Kalorien. Das reduziert das Ergebnis auf knapp 1000. Immer noch viel? Von wegen. Unsere Nahrungstabellen werden nämlich in KILO(!)-Kalorien angegeben. Damit hat die ganze Anstrengung gerade mal 1 (!!!) kcal verbrannt.
    Natürlich ist der Körper keine 1:1-Maschine und man muß mehr hineinstecken als man herausbekommt, aber das dürfte vielleicht 3-4 mal mehr sein.


    Die einzigen, die wirklich was von ihrer Bewegung "haben" sind Bauarbeiter oder Hochleistungssportler, weil sie 8-10 Stunden am Stück malochen.


    Egal wieviel man tut, der Körper wird verbrauchte Energie auf jeden Fall durch vermehrten Hunger wieder einfordern. Gesteht man ihm diese Energie nicht zu, wird er als allererstes seinen Grundverbrauch hinunterschrauben.


    Gezielte Bewegung hat nur einen Vorteil: Es werden Muskeln aktiviert/aufgebaut, die es einem wesentlich leichter machen, sich auch mit Übergewicht leichtfüßiger zu fühlen. Aber auf "Fettverbrennung" oder gar Gewichtsverlust sollte man nicht unbedingt hoffen.
    Mir ist es nach 6 Monaten medizinischen Muskeltrainings passiert, daß ich im Gegenteil sogar innerhalb kürzester Zeit 3kg zugenommen habe während mein Po schmaler geworden ist (wenn man das überhaupt schmal nennen kann :D), weil Muskeln schwerer sind als das abgebaute Fettgewebe. An anderen Stellen haben sich die Muskeln jedoch unter der Fettschicht aufgebaut (z.B. Oberarme).


    Wer Sport macht, weil es ihm Spaß macht und der dadurch Erleichterung im Alltag verspürt, hat gewonnen.
    Wer Wunder erwartet, ist in den Ar*** gekniffen ;)


    Wer will, sollte mal die "Fitneßirrtümer" von Pollmer durchlesen.

  • Zitat von Morgaine

    Wie berechnet man denn den Grundumsatz eines/r Übergewichtigen?

    Ich glaube, den kann man gar nicht wirklich berechnen. Denn man müsste ja zum Beispiel auch die Diäten mit einbeziehen, die man bereits hinter sich hat (und die den Grundumsatz anscheinend herabsetzen). Und ist das nicht sowieso etwas, was einem jeden Körper individuell eigen ist und deswegen bestenfalls geschätzt werden kann?

  • Zitat von Pferdeflüsterin

    Bei mehr Gewicht verbraucht man ja auch bei jeder Bewegung mehr Kalorien. Das ist aber nur meine Theorie :o

    Ich dachte, der Grundumsatz ist das, was man ohne jede Bewegung braucht, um die Organfunktionen aufrecht zu erhalten? ... Wobei ich aber davon ausgehe, dass man etwas mehr Energie braucht, um einen schwereren Körper am Laufen zu halten.

  • Meiner Meinung nach ist es sowieso am besten, Sport zu treiben, weil es Spaß macht und man sich wohler fühlt, ohne Gedanken an den Kalorienverbrauch zu verschwenden. :)

  • Zitat

    Ich dachte, der Grundumsatz ist das, was man ohne jede Bewegung braucht, um die Organfunktionen aufrecht zu erhalten? ... Wobei ich aber davon ausgehe, dass man etwas mehr Energie braucht, um einen schwereren Körper am Laufen zu halten.


    So ist es! Der Grundumsatz ist das was ein Mensch bei einer bestimmten Temperatur (irgendwas um die 20°) liegend ohne jegliche Bewegung verbraucht.

    Es gibt zwar verschiedene Formeln mit denen man den Grundumsatz berechnen können soll, aber schon die 3 gebräuchlichsten spucken sehr unterschiedliche Ergebnisse aus.

    Und dann gibt es so viele Einflüße die den Grundumsatz beeinflußen, das diese Rechnerei nur sehr große Anhaltspunkte bieten kann. menschen mit viel Muskeln haben eine höheren Grundumsatz, sinkende Temperaturen lassen den Grundumsatz steigen ect.

    Zitat

    Die einzigen, die wirklich was von ihrer Bewegung "haben" sind Bauarbeiter oder Hochleistungssportler, weil sie 8-10 Stunden am Stück malochen.

    Gezielte Bewegung hat nur einen Vorteil: Es werden Muskeln aktiviert/aufgebaut, die es einem wesentlich leichter machen, sich auch mit Übergewicht leichtfüßiger zu fühlen. Aber auf "Fettverbrennung" oder gar Gewichtsverlust sollte man nicht unbedingt hoffen



    Das ist absolut nicht richtig!!!
    Muskelmasse benötigt mehr Energie als Fettgewebe, erhöht also den Grundumsatz. Wenn auch nicht gravierend, auser man trainiert sich Muskeln an wie ein Budybuilder. Aber was viel wichtiger ist, sowohl die Bewegung als auch die Muskeln wirken sich positiv auf den Insulinhaushalt, als auch auf den Abbau von Streßhormonen aus. Und sowohl Insulin als auch die Streßhormone verhindern das bei einer verringerten Nahrungsaufnahme auf die Fettdepos zurück gegriffen wird.

    Von daher ist Sport und Bewegung ganz wichtig wenn man abnehmen möchte.

    Zitat

    Den zusätzlichen Verbrauch durch Sport darf man nicht überschätzen. Was man durch gezielte Bewegung verbrauchen kann, ist lächerlich gering.



    Und auch das ist nicht richtig!

    Zitat

    Durchschnittlicher Energieverbrauch beim Sport
    (Angaben: Kcal pro kg Körpergewicht pro Stunde:)


    • Gymnastik: 3,8
    • Tischtennis: 4,0
    • Aerobic: 6,0
    • Skiabfahrt: 6,2
    • Reiten, Trab: 6,4
    • Tennis spielen: 6,6
    • Inlineskaten: 7,0
    • Fußball spielen: 7,8
    • Rad fahren (20 km): 8,0
    • Walking: 8,4
    • Skilanglauf: 8,6
    • Schwimmen, Brust: 9,6
    • Laufen, 12 km: 12,6
    • Squash: 12,8

    Quelle: aid

  • Zitat von Susi 250

    Von daher ist Sport und Bewegung ganz wichtig wenn man abnehmen möchte.


    Komisch. Es gibt genug Leute, die ihr Gewicht ohne Sport und Diät reduziert haben.
    Solche Aussagen sind schlichtweg gefährlich.
    Nur WENN ein ansonsten gesunder Mensch durch ein absolut beispielloses Ausmaß an Faulheit und einer dazu im krassen Mißverhätnis stehenden Energieaufnahme übergewichtig geworden ist, DANN wird ihm Bewegung und ein angepaßtes Eßverhalten gewichtsmäßig zuträglich sein.


    Und von der Tabelle glaube ich so gut wie keine Zahl. Walken verbraucht mehr Kalorien als Fußball?
    An welchen Personen wurde das gemessen? An einer einzigen? Oder wurden viele verschiedene Personen miteinander verglichen, die jeweils die betreffende Sportart profimäßig ausüben?


    Ein schönes Beispiel ist das Fahhradfahren. 8 kcal pro kg und Stunde... aber mit dem Zusatz "20 km"? Selbst meine Oma kommt in einer Stunde mit dem Fahhrad weiter (wenn sie denn in der Lage wäre zu fahren). Und diese verhältnismäßig langsame Geschwindigkeit verbraucht garantiert keine massiven Kalorien - und es steht ja nicht einmal fest, in welchem Gang gefahren wird.
    Oder 12 km Laufen... wer bitte hält das durch?


    Ich kann Dir sagen, wie diese tolle Tabelle zustande gekommen ist: Es wurden kurzfristig erbrachte "Vollgas"-Leistungen auf eine Stunde hochgerechnet. Anders läßt sich das nicht erklären. Und es hat gar nichts - aber auch gar nichts - mehr mit einem empfehlenswerten Bewegungspensum für einen Alltagsmensch zu tun.


    Michaela

  • Ich war nicht fit, trotzdem bin ich die 5,5 km in 22 Minuten und
    30 Sekunden gelaufen. Wenn man wirklich gut ist, läuft man
    locker 1000 m in 3 Minuten und 30 Sekunden. Das hat noch
    nichts mit Spitzensport zu tun!
    Wenn Du 10km/h pro Stunde läufst, schleichst Du fast durch den
    Wald.
    "wer bitte hält das durch?" Schau Dir einmal den Berlin-Marathon
    im Oktober an. Dort siehst Du viele Hobbyläufer, die den Marathon
    unter 3 Stunden und 30 Minuten laufen.

  • Ich habe mein Getränkekistenbeispiel mal genauso hochgerechnet wie die angegebene Tabelle, da diese ja - nehme ich mal an - ein Gegenbeispiel zu meiner These "gezielte Bewegung bringt nicht viel" sein sollte.
    ... Und auch, um klar zu machen, was alles hinter einer solche Tabelle steckt.


    Also:
    Einmal eine Kiste die Treppe hochschleppen kostet maximal 5 kcal. (Wirkungsgrad mit eingerechnet)
    Wieviel brächte das in einer Stunde?
    Dazu müssen wir erst mal überlegen, wie lange das dauert.
    Wieviele Stufen hat eine normale Treppe? Wenn man für eine Etage grob 5m ansetzt und als Stufenhöhe 20 cm, so braucht man 25 Schritte bis zum Ziel.
    Die Zeit ist dann abhängig davon, wieviele Schritte man pro Sekunde schafft. Geht man ohne "Last" erreicht man etwas mehr als 1 Stufe pro Sekunde. Mit Last braucht man naturlich länger. Seien wir mal gütig und sagen 2 Sekunden pro Stufe. Die gesamte Treppe hat man dann so oder so in wesentlich weniger als 1 Minute geschafft.


    Macht summa summarum 5kcal pro Minute.
    Und auf die Stunde gerechnet 5 mal 60 = 300 kcal pro Stunde
    Und da wir angenommen haben, daß der Mensch samt Kiste 100kg wiegt, wären das 3 kcal pro Stunde und kg.


    Hört sich wenig an im Vergleich zur Sport-Tabelle?
    Mag sein.
    Aber stellen wir uns nun mal vor wir hätten ein paar Dutzend Getränkekisten eingekauft und die müßten alle in den ersten Stock. Ohne Pause. Wir könnten uns sogar beim Treppe hinuntergehen erholen. Hört sich trotzdem nicht so an wie eine Arbeit für Weicheier, oder?


    Oder stellen wir uns vor, wir tragen 1 Kiste 60 Stockwerke hoch. Ohne Pause! Denn das ist es, was die Tabelle impliziert. Bewegung nonstop. Keine Verschnaufer. Und das verbraucht grade mal 300 kcal.
    Nun gut, die Werte waren zwecks leichterer Berechnung grob gerundet, aber im großen und ganzen kommt es hin.


    In welchem Verhältnis stehen dazu nun die Zahlen der Sportaktivitäten?
    Kann sich hier jemand vorstellen 1 Stunde lang 60 Stockwerke hochzulaufen? Oder gar, um die Kalorienausbeute zu erhöhen, mit doppelter Geschwindigkeit 120 Etagen zu bezwingen? Wohl kaum.


    Die Grenze des Kalorienverbrauchs wird durch die Leistungsfähigkeit des eigenen Körpers festgesetzt. Wenn ich nach 10 Minuten zusammenbreche, hilft es mir nicht, zu wissen, wieviel ich in den restlichen 50 Minuten noch verbraucht hätte.


    Nochmal: Die Tabelle wurde mit Blick auf die Leistungen eines durchtrainierten Menschen verfaßt. Die Zahlen erscheinen mir immer noch zu hoch ... aber wenn diese Tabelle benutzt wird, dann garantiert nur von Profisportlern, die nachrechnen möchten, welche Menge an qualitativ hochwertigen Kohlenhydraten etc sie sich in die Backen schieben müssen, um diese Leistung aufrecht erhalten zu können.


    Diese Leistung kann von einem Menschen, der übergewichtig ist - denn sonst würde ihm diese Tabelle ja nicht als Abnehmhife vorgesetzt, nicht erbracht werden. Punkt.
    Egal ob die Leistungsschwäche nun dadurch bedingt ist, daß er sich seine Gelenke nicht ruinieren möchte oder weil sein Körper aufgrund einer Krankheit generell leistungsschwächer ist.



    Wer diese Tabelle bei klarem Verstand betrachtet wird folgendes feststellen: Die Kalorien, die sich täglich durch sportliche Leistung verbrauchen lassen, werden 100kcal nicht übersteigen. Darüber hinaus wird es so sehr belastend, daß es auf längere Sicht - denn es soll ja Spaß machen und nicht zur Qual werden - nicht durchzuhalten ist.


    z.B. 20 Minuten intensive Gymnastik schlaucht schon ganz schön und relativiert die Angabe von 3,8 kcal auf ein Drittel, also ca. 125 kcal für einen 100kg schweren Menschen.
    Strammes Radfahren gegen entsprechenden Widerstand (und nicht auf flachem Gelände, wo man auch mal aufhören kann, zu treten) hält man auch nicht lange durch. Sagen wir mal 8 bis 10 Minuten. Macht auch wieder 800/8 ca. 100 kcal.
    Und wer sein Pferd eine Stunde lang traben läßt, dem gehört selbst ein Sattel aufgeschnallt :p
    usw.


    Ich hoffe, ihr versteht, was ich sagen will.... :cool:


    Michaela

  • "Die Kalorien, die sich durch sportliche Leistungen verbrauchen
    lassen, werden 100kcal nicht übersteigen."
    Für den Ironman auf Hawaii braucht ein Triathlet ca. 9000 kcal,
    um diese Menge dem Körper zuzuführen, müßte er
    10 kg Nudelen essen. Das ist illusorisch, deswegen wird der
    Körper gut 1kg körpereigenes Fett "verbrennen", abbauen.
    Deine Aussage ist einfach nur laienhaft, nichts weiter. Sie ist
    definitiv falsch.

  • Gordo, begreife endlich, daß es einem Ironman nicht darum geht Gewicht zu verlieren, weil er sich durch übermäßiges Fett in seiner Bewegung eingeschränkt fühlt.


    Die Teilnehmer werden es - wie ich oben schon schrieb - mit Sicherheit nicht darauf anlegen gleichzeitig zu Hungern, sondern werden die verbrauchten Kalorien hübsch wieder reinschaufeln. Sonst ist es nämlich Essig mit der Leistung.
    Und sollte aufgrund all der Strapazen ein Gewichtsverlust eintreten, so wird er mit Sicherheit kurze Zeit später wieder ausgeglichen werden. Ansonsten würde jemand, der sowas jedes Jahr macht irgendwann durch den Gulli rutschen.


    Und ist es nicht auch so, daß die meisten Profisportler schon mit 30 ihre Karriere beenden?


    Diese Zahlen sind in keinster Weise alltagstauglich und sie als Mittel zum Abnehmen zu propagieren über alle Maßen verantwortungslos, wenn nicht gar zynisch.


    Michaela

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