• Hallo Leute,

    seit ich beschlossen habe, keinerlei Reduktionsdiät oder verordnete Ernährungsumstellung mehr zu machen, versuche ich mich so zu ernähren, dass sich mein Körper am Geschmack der Speisen orientieren kann. Soll heißen, ich esse bevorzugt traditionell Verarbeitetes bzw. nichts (wenig), was zu Tode aromatisiert wurde etc. Klappt auch gut - außer bei Nutella. Da werd' ich zum Beinahe-Junkie. Ich kann das Zeug löffeln, und zwar täglich. Ein minderwertiger Ersatz wäre Nugatschokolade.

    Jetzt habe ich ein bisschen was über versteckte Unverträglichkeiten gelesen und halte es für möglich, dass es da einen Zusammenhang mit meiner "Sucht" geben könnte. Haselnüsse pur hinterlassen in meinem Mund nämlich ein leichtes Kribbeln und in meinem Magen ein leeres Gefühl. Deshalb esse ich sie normalerweise nicht und kann mich auch nicht daran erinnern, jemals Appetit auf Haselnüsse gehabt zu haben. Könnte man jetzt ja einfach mal weglassen, aber: Haselnüsse (bzw. Spuren davon) sind in jeder Schokolade und ganz ohne ist irgendwie Sch.... Außerdem ist der Nussanteil in Nutella ziemlich bescheiden. Langer Rede kurzer Sinn: Auf Verzicht will ich mich nur einlassen, wenn das sozusagen eine "heiße Spur" wäre, sich also lohnt. Daher meine Frage: Wie schätzt ihr das ein? Habt ihr da Erfahrungen?

    Eine alternative Suchterklärung wäre meine derzeitige psychische Verfassung, die nach "Nervennahrung" schreit. Die darf es dann auch geben, mir wäre allerdings eine weniger verarbeitete Variante als Nutella lieber. Falls also jemand Details über Herstellung und Inhaltsstoffe weiß, die meinen Appetit voraussichtlich auf Hochwertigeres lenken werden, nur zu!

    LG, Rieke

  • Hallo,


    hast du schon mal probiert, eine Zeitlang auf Nutella zu verzichten? Wie reagiert dein Körper da drauf? Und wie verträgst du andere Nüsse? Vielleicht sind Walnüsse etc. eine Alternative für dich.


    Wenn du meinst, dass das Nutella für dich Nervennahrung ist, würde ich ausprobieren, wie du auf selbstgekochten Kakao (nicht Kaba, sondern den "richtigen") oder hochwertige Bitterschokolade reagierst. Ich wüsste nicht, dass da auch Haselnüsse drin sind, aber das müsste ja auf der Verpackung draufstehen - selbst auf meinem Studentenfutter stand drauf: kann Spuren von Nüssen enthalten :D

    Liebe Grüße von Meryem und dem Tiger-Trio
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    Ich bin nicht dick, ich habe nur mehr erotische Nutzfläche!

  • Ich hatte mit Nutella bzw. Haselnußpampe, die sich Schokolade schimpfen darf, definitiv ein Aha-Erlebnis bezüglich versteckter Unverträglichkeiten - möglicherweise hast Du das ja auch in einem meiner Beiträge gelesen ;)


    Ich habe ein oder zwei Jahre, bevor mir Unverträglichkeiten überhaupt ein Begriff waren, versucht, von der "ungesunden" Ernährung wegzukommen und habe zunächst Nutella von meinem Speiseplan verbannt.


    Zufälligerweise war das auch noch kurz vor der "Sommerpause", in der keine Ü-Eier verkauft werden (ebenfalls eines meiner damaligen "Suchtmittel").


    Zwangsläufig mußte ich also mehrere Wochen ohne jede Haselnuß- bzw. Kakaozufuhr auskommen.
    Denn andere Formen von Kakao bzw. Schokolade trank/aß ich aus Prinzip nicht mehr seit mich das bereits weitere 2 Jahre zuvor (interessanterweise nach einer 10-tägigen Fastenkur gegen Neurodermitis) mit Herzbschwerden in die Notaufnahme und Herzstation des örtlichen Krankenhauses verschlug.


    Als es dann wieder die ersten Ü-Eier gab, war der Geschmack einfach unbeschreibbar eklig. Der Geruch war komischerweise immer noch so, wie ich ihn in Erinnerung hatte und überhaupt nicht abstoßend.
    Ein komisches Gefühl im Mund (also Kribbeln etc) hatte ich davon aber auch nie.


    Das Blöde ist wirklich, daß Du niemals erfahren wirst, was passiert, wenn Du es nicht selbst ausprobierst :cool:
    Theorethisch müßte ein Abstinenz von maximal 10 Tagen völlig ausreichen. Zumindest sollten dann die Symptome einer "körperlichen Abhängigkeit" kaum noch spürbar sein. Beträfe ja im Grunde auch nur Kakao und Haselnüsse.


    Was in Nutella steckt, sollte auf dem Glas stehen ;) (ob und welche Nichtzutaten an der Herstellung beteiligt sind, wüßte ich im Augenblick nicht)
    Der nächste problematische Inhaltsstoff nach Kakao und Haselnüssen wäre Lecithin, weil es aus Soja gewonnen wird. Auch dagegen werden viele Leute empfindlich.


    Unvertäglichkeiten sind aber um einiges hinterhältiger als Allergien, da sie sich nur in den seltensten Fällen "messen" lassen (eigentlich nur bei Fructose/Laktose-Intoleranz) und erst nach Berührung mit der spezifischen Verdauung der jeweiligen Person zum Tragen kommen.


    Wie gesagt: Ausprobieren oder bleiben lassen. Andere Möglichkeiten wird es wohl nicht geben ...


    PS: Achja ... "hochwertigere" Nervennahrung ... ich weiß nicht.
    Manchmal bin ich extrem hinter süß-fettigem Zeugs her. Sehr selten eigentlich ... vor 2 Wochen ist es mir das erste Mal in diesem Jahr passiert. Da hat mein "innerer Schweinehund" nicht eher Ruhe gegeben bis ich mir ein paar EL (mehr hat es nicht gebraucht) Schlagsahne mit Zucker reingezogen habe. Dann war aber auch endlich Ruhe im Karton.

  • Moin Rieke,
    also ich selbst esse nur noch äusserst selten Nutella... mein Ersatz ist Rübenkraut das mir wesentlich besser schmeckt wenn ich morgens "süßhunger" habe.
    Wenn mein Sohn zu besuch hier war und er Nutella wollte ess ich es schon mal aber meist maximal 1/2 Brötchen mit dick Butter und dünn Nutella, anders gar pur schmeckt es mir gar nimmer.


    Aber das dürfte bei mir am Soja (darauf hatte ich noch nie geachtet) liegen bei dem eine Allergie (gering) bei mir nachgewiesen wurde.


    Liebe Grüße,
    Cailly

  • Zitat von Gloriaviktoria

    Hallo,

    hast du schon mal probiert, eine Zeitlang auf Nutella zu verzichten? Wie reagiert dein Körper da drauf? Und wie verträgst du andere Nüsse? Vielleicht sind Walnüsse etc. eine Alternative für dich.

    Bei meinen zahlreichen, wenn auch immer kurzfristigen Diät- und Ernährungsumstellungsversuchen war Nutella immer gestrichen, und ich habe auch so immer mal wieder Zeiten gehabt, in denen ich es einfach nicht gekauft habe. Das hat auch keine bleibenden Schäden hinterlassen ;) , ich glaube aber, dass ich noch nie länger als fünf Tage komplett auf Schokolade verzichtet habe. Kakao (bitteren mit Süßstoff) habe ich sogar in meinem Atkinsdiätversuch untergebracht... Andere Nüsse vertrage ich gut, wobei i.d.R. hauptsächlich Walnüsse auf meinem Speiseplan auftauchen.

    Zitat von Gloriaviktoria

    Wenn du meinst, dass das Nutella für dich Nervennahrung ist, würde ich ausprobieren, wie du auf selbstgekochten Kakao (nicht Kaba, sondern den "richtigen") oder hochwertige Bitterschokolade reagierst.

    Mag ich beides gern und vertrage es auch gut. Heißt aber leider nicht, dass ich deswegen völlig auf meine Dosis Nussnugat verzichten möchte...

    Zitat von MeiersJulchen


    Das Blöde ist wirklich, daß Du niemals erfahren wirst, was passiert, wenn Du es nicht selbst ausprobierst :cool:
    Theorethisch müßte ein Abstinenz von maximal 10 Tagen völlig ausreichen. Zumindest sollten dann die Symptome einer "körperlichen Abhängigkeit" kaum noch spürbar sein. Beträfe ja im Grunde auch nur Kakao und Haselnüsse.

    Du Spielverderber... und dann auch noch "nur" Kakao und Haselnüsse... Kakao fänd' ich ja noch besch....... als Haselnüsse, wenigstens gibt es haselnussfreie Schokolade, wenn auch wohl zu Mondpreisen im Bioladen. Aber stimmt schon, denn tendenziell war ich in der Vergangenheit eher mal haselnuss- als kakaoabstinent. Aber wie gesagt, in nutellafreien Zeiten war Nugatschokolade mein Ersatz.

    Zitat von MeiersJulchen

    Was in Nutella steckt, sollte auf dem Glas stehen ;) (ob und welche Nichtzutaten an der Herstellung beteiligt sind, wüßte ich im Augenblick nicht)

    Steht auch drauf und ist unspektakulär. Ich hatte selbst schon bei Pollmer nachgeschlagen, ob er über Gewinnung/Verwendung der Einzelzutaten was ähnlich Abtörnendes zu sagen hat wie z.B. über Gelatine. So oder so steht Zucker an erster Stelle, dann folgen Pflanzenfette (die wären vielleicht ein Ekelkandidat ;) ).

    An Soja hab' ich auch schon gedacht. Damit komme ich normalerweise nur über Zusatzstoffe in Fertigprodukten in Kontakt - soweit ich weiß. Und gelegentlich im chinesischen Essen. Sonst nur mal Sojamilch nach einer Zahn-OP, das ist aber schon lange her, und ich hab's auch gut vertragen. Aber tatsächlich ist ja in jeder handelsüblichen Schokolade Sojalecithin...

    Zitat von Cailly

    also ich selbst esse nur noch äusserst selten Nutella... mein Ersatz ist Rübenkraut das mir wesentlich besser schmeckt wenn ich morgens "süßhunger" habe.

    Bei dieser Beschreibung wie auch bei der von Julchen mit der Schlagsahne fällte mir auf, dass ich eindeutig keine "Süße", sondern eine "Schokoladige" bin (wie mein Vater übrigens auch). Bei mir gab es früher die Schlagsahne mit Kakao (wäre auch eine spontane Ersatzmaßnahme um zunächst mal die Haselnüsse wegzulassen). Wenn es nur ums Süße geht, habe ich nur sehr gelegentlich Lust auf Brot/Brötchen mit Honig.

  • Ich habe es also ausprobiert: 10 Tage ohne haselnusshaltige Produkte, sprich kein Nutella, auch keine "handelsübliche" Schokolade etc.

    Meine Erfahrungen:

    • Der Verzicht ist mir relativ leicht gefallen. Schwierig war's eher in Bezug auf mein Essverhalten - schnell mal ein Nutellabrot ging eben nicht, und auch die Alternativen zu ein paar Teelöffeln Nutella als Nascherei waren vergleichsweise aufwändig.
    • Richtige Allergiker sind gea....., denn mindestens Spuren von Haselnüssen sind praktisch überall drin, sogar in Sahneeis!
    • Irgendwelche gesundheitliche Wirkungen - positiv oder negativ - habe ich nicht feststellen können.
    • Überraschenderweise war mein Nutella-Hunger wohl doch mehr ein Süß- als ein Schokoladenhunger. An süße Quarkspeisen als Alternative zu Nutella hätte ich vorher jedenfalls nie gedacht.
    • Für den erwarteten Schokoladenhunger hatte ich mir eine Tafel Bio-Schokolade ganz ohne (Spuren von) Haselnüssen zugelegt. Die schmeckte leider zum Abgewöhnen :( , gäbe es nur diese Sorte, bräuchte ich nie wieder Schokolade. Die Herstellung von Schokolade erfordert offensichtlich Know-how. Vielleicht ist der Schokoladenhunger deshalb ausgeblieben, aber auch wohlschmeckende Alternativen wie Schlagsahne mit Kakao habe ich nicht im erwarteten Umfang gebraucht.
    • Ein Aha-Erlebnis wie Julchen hatte ich heute nicht, als ich wieder Nutella probiert habe. Ich fand es ein wenig gewöhnungsbedürftig, was daran liegen könnte, dass das Glas seit (über) 10 Tagen angebrochen rumstand. Es schmeckte etwas ranzig, dafür aber süßer als ich es in Erinnerung hatte. Könnte man glatt drauf verzichten, mal schauen... Wäre angesichts der enthaltenen Pflanzenöle, die ja wohl nicht besser als Margarine sind, eine gute Sache.
    • Ein entsprechendes Kakao-Verzicht-Experiment kann ich mir anscheinend sparen, da sich mein Kakao-Konsum als "unproblematisch" herausgestellt hat.
    • Nugatschokolade bzw. Nugatpralinen sind nach dem heutigen Test offensichtlich weiterhin meine Lieblingssorten :) !

    Fazit: Eine wirklich interessante Erfahrung. Besonders wichtig war m.E., dass ich den Konsum von Süßem und Fettem in keiner Weise eingeschränkt hatte, mir also nach Bedarf Ersatz suchen konnte. Dadurch kreisten meine Gedanken nicht ums Verbotene - anders als bei bisherigem Nutella-Verzicht aufgrund von Diätversuchen. Und da kommt man u.U. zu überraschenden Alternativen und Erkenntnissen...

  • Zitat von Rieke
    • Ein Aha-Erlebnis wie Julchen hatte ich heute nicht, als ich wieder Nutella probiert habe. Ich fand es ein wenig gewöhnungsbedürftig, was daran liegen könnte, dass das Glas seit (über) 10 Tagen angebrochen rumstand. Es schmeckte etwas ranzig, dafür aber süßer als ich es in Erinnerung hatte. Könnte man glatt drauf verzichten, mal schauen... Wäre angesichts der enthaltenen Pflanzenöle, die ja wohl nicht besser als Margarine sind, eine gute Sache.




    Wenn ich mir so überlege, wie lange bei mir so ein Glas im Kühlschrank lagert (ganz im Gegensatz zu sämtlichen anderen Naschsachen) und bisher hatte ich NIE das gefühl, das da was umkippt.


    Frage:
    Wie lange ist so ein Glas Nutella angebrochen eigentlich noch essbar?

  • Zitat von LisaSimpson

    Frage:
    Wie lange ist so ein Glas Nutella angebrochen eigentlich noch essbar?

    Na, ob es noch genießbar ist, merkst du, wenn du es probierst. Dürfte im Kühlschrank schon 'ne Weile halten... Ich habe als Kind mal Nutella essen wollen, das angebrochen bei meiner Oma in der Speisekammer stand. Das war definitiv hinüber und dadurch so eklig, dass ich mir den Magen nicht daran verderben konnte. Ich glaube, ich habe dran gerochen und maximal einmal ins Brot gebissen, danach habe ich mich wochenlang vor Nutella geekelt.

    @ Julchen: Danke.

  • Das ist ja das Ding. Normalerweise vertraue ich meinen Geschmacksnerven.
    Du schreibst das das bei dir nach 10 tagen der Fall war.


    Bei mir steht das normalerweise monatelang im Kühlschrank.
    Und als ich noch klein war, hat so ein Glas auch schon mal über ein Jahr gehalten.


    Wird das nur so schnell schlecht, wenn das draussen steht, oder sind meine Geschmacksnerven kein frisches Nutella gewöhnt?


    Hat das für dich richtig verdorben geschmeckt, oder einfach nur negativ anders als sonst?

  • Zitat von LisaSimpson

    Hat das für dich richtig verdorben geschmeckt, oder einfach nur negativ anders als sonst?

    Damals bei meiner Oma hatte sich das Pflanzenöl oben abgesetzt - unübersehbar. Sie hat das dann - wenn ich mich recht erinnere - einfach wieder untergerührt und das ergab einen ranzigen Geschmack und ein ganz widerliches Gefühl auf der Zunge... :eek:

    Jetzt nach den 10 Tagen fand ich es nicht verdorben. Ich halte es für möglich, dass es geschmeckt hat wie immer und mir nach der Pause lediglich ein paar Geschmacksnuancen unangenehm aufgefallen sind. Normalerweise esse ich z.B. keine Margarine. Und in meinen Bemühungen, den Industriefutteranteil in meiner Ernährung zu reduzieren, habe ich mir vor Augen geführt, dass Nutella ja nichts anderes ist als gehärtetes Pflanzenfett (= Margarine) gemischt mit Zucker, Kakao und ein paar Haselnüssen. Kann sein, dass diese Vorstellung meinen Geschmackssinn beeinflusst hat. Übrigens hält ein Glas Nutella bei meinem Bruder beträchtlich länger als bei mir und steht dort auch nicht im Kühlschrank. Von verdorbenem Nutella hat er mir noch nicht berichtet.

    Ob ich einen Unterschied zu einem frisch geöffneten Glas feststellen würde, kann ich dir erfreulicherweise nicht sagen, da ich seit dem Leeren dieses letzten angebrochenen Glases kein Nutella mehr gegessen habe.

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