Ich habe lange überlegt, ob ich diesen Beitrag hier schreibe, weil es eindeutig gegen die "Supermarkt-schwarze-Brett-Regel" verstößt, aber dennoch beschäftigt es mich ziemlich und wenn ich hier diesbezüglich keinen Rat finde, dann wohl nirgends.
Na ja, ich bin jedenfalls in psychotherapeutischer Behandlung und mein Therapeut trug letztens an mich heran, dass er gerne meinem Übergewicht auf den Grund gehen würde. Dagegen habe ich grundsätzlich nichts einzuweden, weil es mich eigentlich auch interessiert, warum ich so dick bin. Meine Gewichtszunahme ist es durchaus wert, mal untersucht zu werden.
Allerdings geht das Ganze in eine Richtung, die mir überhaupt nicht gefällt. Zunächst soll ich Kalorien zählen. Er hat aber keinen Zeitraum genannt, in dem ich das tun soll. Er meinte nur "eine Weile" um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie viele Kalorien was hat. Aber das läuft mir eigentlich zu sehr in die Richtung "alles abwiegen, nach Plan essen" usw. Ich will gar nicht ständig darüber nachdenken müssen, wie viele Kalorien das hat, was ich esse.
Außerdem meinte er, dass man in der Behandlung von Gewichtsproblemen recht gute Erfahrungen mit "mechanischem" Essen gemacht, also dem Erreichen einer bestimmten, festen Kalorienzahl und das am besten mit Mikrowellenessen, weil man da die Nährwerte so schön nachvollziehen kann. Mir dreht sich von Mikrowellenessen aber mittlerweile der Magen um und ich halte das für keine besonders gute Idee. Außerdem kriege ich das auch gar nicht mit der Aussage zusammen, dass künstliche Konservierungsstoffe nicht das gelbe vom Ei wären.
Momentan führe ich ein Ernährungstagebuch mit 5 Punkten: Was?, kcal, Zucker, Warum?, Wie viel Hunger?. Ich kann mir vorstellen, dass das ein gutes Beobachtungsinstrument ist, aber ist das immer so? Oder nur ein temporärer Zustand? Behandeln alle Psychologen Übergewicht so?