Wer reitet von euch?

  • Liebe Agnetha, ich finde es toll, das du mit dem Reiten anfangen möchtest. Wenn du dich nicht sofort traust Stunden zu nehmen, schau doch erst ein paar mal so im Reitstall vorbei. Vielleicht mal Stallhilfe anbieten (kommt immer gut an). Und wenn du dich dann ein bisschen "heimisch" fühlst, geht das auch mit den Stunden besser. Warum sollte eine Frau mit etwas Übergewicht nicht auch reiten dürfen?!

  • Zitat

    Warum sollte eine Frau mit etwas Übergewicht nicht auch reiten dürfen?!


    ah, wie überaus charmant: "etwas Übergewicht". :D
    Seit der Erfindung von Fahrrad und Motorrad ist es nicht mehr nötig, Pferde mit Zentnerlasten zu quälen. Da kann man das Reiten den Leichtgewichten überlassen. Mal ganz davon abgesehen, daß Pferde stinken und man viele Waschmaschinenladungen spart, wenn man einen Bogen um die Viecher und ihre Ställe macht. ;)

  • Liebe Agnetha, ich finde es toll, das du mit dem Reiten anfangen möchtest. Wenn du dich nicht sofort traust Stunden zu nehmen, schau doch erst ein paar mal so im Reitstall vorbei. Vielleicht mal Stallhilfe anbieten (kommt immer gut an). Und wenn du dich dann ein bisschen "heimisch" fühlst, geht das auch mit den Stunden besser. Warum sollte eine Frau mit etwas Übergewicht nicht auch reiten dürfen?!


    Dass mit der Stallhilfe ist eine gute Idee. Danke.


    Habe auch einmal einen Kurs für Bodenarbeit mit Pferden gemacht.
    Allerdings war das so weit weg von mir, dass ich dann dort nicht öfters war.



    "Etwas Übergewicht" ist bei mir aber wirklich untertrieben. ;)

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  • Juhu, ich war endlich reiten! :D


    Bei einer USA-Rundreise war ich auf einer Guest Ranch in Arizona, wo es Ausritte auch für Anfänger (im Schritt) gab.


    Ich war ganz schön nervös, aber die Leute dort waren sehr nett.


    Alle Gäste stiegen von einer anderen Ebene aufs Pferd, daher war das auch ganz leicht.


    Jetzt habe ich wieder Lust bekommen richtig reiten zu lernen und habe auch schon einen Termin in einem Reitstall in der Nähe von Wien ausgemacht. Bin gespannt.

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  • Heute hatte ich die erste Reitstunde, bin mir aber sehr unsicher ob das eine gute Reitschule ist.


    Gerne würde ich euch meine Erlebnisse erzählen, vielleicht kann ja einer der Reiter etwas dazu schreiben.


    Es war anders als ich erwartet hatte.
    Am Telefon wurde mir gesagt ich soll eine halbe Stunde früher da sein. Ich dachte dann in der Zeit würden sie mir schon etwas erzählen, mich vielleicht ein bisschen herum führen.


    Es war dann aber so, dass ich eine halbe Stunde herum gestanden und gewartet habe.
    Dann kam ein Mann zu mir und meinte ich könnte jetzt aufsteigen.
    Zum Glück hat er mir auch einen Hocker dazu gestellt, damit ich leichter aufsteigen konnte. Damit ging es sehr einfach.


    Ich hatte erwartet, dass die erste Stunde an der Longe statt findet.
    So war es dann aber nicht.
    Ob das vielleicht beim Westernreiten nicht so üblich ist, weiß ich nicht. Mir würde aber kein Grund einfallen.
    Im Internet habe ich gelesen, dass an der Longe erstmal geübt wird richtig zu sitzen.


    Über den richtigen Sitz wurde mir gar nichts erzählt. Obwohl ich natürlich gesagt habe, dass ich nicht reiten kann.


    Ich wurde dann in der Halle 4-5 Runden herum geführt, immer am Rand entlang.
    Die Lehrerin hatte das Pferd am Zügel. Dabei hat sie mir erklärt wie man stehen bleibt und wie man das Pferd nach rechts und links "lenkt". Danach sollte ich es alleine versuchen. Das war dann auch alles für die Stunde. Ich bin die ganze Stunde am Rand entlang geritten und habe versucht, dass das Pferd schön die Ecken ausgeht.
    Ansonsten ist nichts mehr passiert, außer dass ab und zu Richtungswechsel war.


    Es war eine Gruppenstunde, es waren noch drei Leute dort, von denen ich vermute, dass sie ihre 2. oder 3. Stunde hatten. Sie sind jedenfalls auch wie ich im Schritt gegangen.


    Dann war noch eine fortgeschrittene Schülerin, die in der Mitte der Halle trainiert wurde.


    Die Lehrerin hat mir dann eigentlich nicht mehr viel gesagt, nur einmal, dass ich die Zügel zu locker halte.
    Und wenn ich mehr Abstand zum Pferd vor mir halten sollte.


    Aber eben nichts darüber ob ich richtig sitze, usw.


    Vielleicht spielt das richtige Sitzen aber auch erst beim Trab eine Rolle?



    Was haltet ihr davon?

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  • Ich bin nicht geritten, aber mein Patenkind hatte vor kurzem ihre ersten Reitstunden und da ich sie bezahle musste ich auch mit :D


    Die erste Stunde war fast nur Pferdtechnik - also Aufbaupferd - wo sitzt der Sattel, Muskelgruppen, wie nähert man sich dem Pferd, was muss man immer kontrollieren bevor man sich auf das Pferd sitzt. Erst die letzten 10 Minuten saß sie direkt auf dem Pferd und wurde per Hand geführt. Bei der 2. Stunden kam sie dann an die "Leine", ich glaube, alleine Reiten war Ende der 3. Stunde. Es wurden auch die ganze Zeit Anweisungen gegeben: Rücken gerade, Füße korrigieren, auf das Kinn achten.


    Allerdings war das "normales" Reiten und kein Westernreiten. In einer Reitstunde sind 5 andere Teilnehmer noch. Bevor sie sich angemeldet hat, war sie für ein Schnuppernachmittag da.


    Vielleicht erstmal die nächste Stunde abwarten und dann auf dein Bauchgefühl vertrauen ? In der Regel täuscht es einen ja nicht...



    Leela

  • Aaaalso:
    Es gehört eigentlich schon dazu, dass man sein Pferd selbst putzt und aufsattelt. Das dient alleine schon, dem Kennenlernen und wie ich es immer empfand des Aufwärmens.


    Wenn ich ein bereits gesatteltes Pferd übernahm, hab ich mich wenigstens warm gemacht, meist "am Misthaufen", viele Reiter haben mich ausgelacht, aber das war mir wurscht, ich hab mir dafür nie was verrissen.


    Ein bißerl allgemeinen "Input" solltest du schon bekommen, finde ich komisch, dass da gar nix kam...


    Ich hatte allerdings auch nie "Loungestunden", da ich mit vier Freunden gleichzeitig das Reiten lernte. Wir sind ebenfalls gleich "frei" geritten und das hat zu Stau in den Ecken und viel Gelächter gesorgt. Wir sind aber gleich in der ersten Stunde getrabt, da lernt man nämlich gut das entlasten des Pferdes...


    Lass es doch einfach mal auf dich zukommen, wenn es dir gefallen hat ist es schon in Ordnung. Am Anfang kommt man sich immer vor, wie im Hippodrom, ewig im Kreis, dabei lernt man aber auch.

  • Hallo,


    meiner Cousine ich vor längerer Zeit versprochen reiten zugehen weil sie das so gerne lernen möchte... Es wurde länger nichts wegen Schwangerschaft...etc.... jetzt ist es aber aktuell und sie fragt die ganze Zeit, da sie niemand hat außer mir der mit ihr üben will und sie begleitet....


    Ich bin bestimmt schon 15 x geritten aber das war früher und ich war einiges leichter....


    Hier schütteln ja schon einige bei 145 kg Gewicht den Kopf...was denkt ihr darüber bei noch 10 Kg mehr?


    schließlich werd ich bei meinem Versprechen ja nicht nur neben meiner Cousine herlaufen können sondern auch mal aufs tier müssen...

  • Danke für eure Antworten. Das hilft mir weiter.


    Ok, also dass die Stunde nicht an der Longe war, scheint normal zu sein. Fände ich auch nicht schlimm.


    Dass anfangs gar nichts erzählt wurde, eben über Pferde allgemein, usw finde ich aber schon wirklich komisch und eben auch nicht gut.
    Grade weil es ja um ein Tier geht, nicht um ein Fahrzeug.


    Da wäre es sicher schon gut einige Dinge bereits am Boden zu erklären.


    Ich denke vom Bauchgefühl her versuche ich es lieber noch in einem anderen Stall.
    Ich werde dieses Mal aber gleich am Telefon fragen, ob am Anfang eine Einzelstunde möglich wäre.


    Es war vielleicht einfach keine Zeit um sich mehr mit mir zu beschäftigen.







    Tina, ich glaube mit 150kg wird es sehr schwierig werden.
    Es wird wahrscheinlich schon auch Pferde geben, wo das geht, aber es wird bestimmt schwer einen Reitstall zu finden.


    Und wenn es vor allem um deine Cousine geht, dann würde ich an deiner Stelle einfach so mitgehen. Du kannst zusehen und sie ist nicht alleine.
    Wenn die Leute dort nett und offen sind (nicht so wie bei mir), kannst du ja dann vielleicht trotzdem auch bei der Pferdepflege helfen.


    Ich meine es wäre ja für deine Cousine schade, wenn sie dann bei den Reitställen viel weniger Auswahl hat.

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  • Ich habe zu dem Thema diesen Link gefunden:
    http://www.pferd-spezial.de/pf…ht-kann-ein-pferd-tragen/

    Persönlich bin ich der Ansicht, man sollte sich darüber im klaren sein, dass ein Pferd ein Lebewesen und kein Sportgerät ist. Die jeweiligen Besitzer kennen ihre Pferde sicherlich am besten und können am besten beurteilen, wie viel Gewicht so ein Pferd aushalten kann. Aber mal ehrlich: Mir tut der Rücken auch weh, wenn ich (zu) viel Gewicht schleppe und die Vorstellung, dass es einem Pferd durch mich auch so geht, verdirbt mir dann doch den Spaß am reiten!

    LG Merian

  • Ich würde auch sagen, es kommt drauf an. Wenn es wirklich ein sehr großer Traum ist, dann findet man vielleicht ein Pferd wo es geht... wo man dann zumindest ein bisschen im Schritt reiten kann.


    Kann ich zwar nicht sicher sagen, aber ich vermute im Schritt ist es für das Pferd noch angenehmer, da man nicht so auf den Rücken plumpst.


    Wenn es aber eigentlich der Wunsch der Cousine ist, dann würde ich da schon abraten. Man kann ja auch so mitkommen und zusehen.

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  • Du fragst ernsthaft, ob Du mit mehr als 150kg reiten sollst?


    Als Faustregel gilt, dass das Gesamtgewicht, also Reiter plus Sattelzeug plus eventuelles Gepäck 15% des Pferdegewichts nicht überschreiten soll, bei quadratischen Pferden, also Rassen mit kurzem Rücken, auch bis zu 20%. Das heißt, ein Pferd mit normalem Rücken und 650 Kilo kann maximal (und das ist wirklich ein Maximalwert, keine Richtlinie mehr) 97,5 Kilogramm inkl. Sattelzeug tragen, ein Pferd mit kurzem Rücken bis zu 130 kg inklusive Sattelzeug.

    „Wer A sagt, der muß nicht B sagen. Er kann auch erkennen, daß A falsch war.”
    (Bertolt Brecht)

  • Hab noch eine Frage.


    Ich suche jetzt einen anderen Reitstall.
    Meint ihr kann man schon am Telefon so ein bisschen heraus finden, ob es eine gute Reitschule ist?


    Ehrlich gesagt fand ich bei der ersten am Telefon schon komisch, dass sie mich so gar nichts gefragt hat.



    Gibt es bestimmte Fragen die ich stellen könnte?

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  • völlig OFF TOPIC
    und dennoch im Zusammenhang mit Deinem anderen Thread:
    Ist es nicht so, daß frau mit Pferden auch hauptsächlich über Körpersprache interagiert..?
    Da könnten sich doch sehr wirksame Synergie-Effekte entwickeln:)!!

  • Agnetha...am Telefon is immer schwierig.... am besten ist, man sieht sich und bespricht sich live. ich würd am Telefon nur so viel klären, dass du vorher gern mal ein ausführliches Beratungsgespräch haben möchtest. ich würde mir vor allem einen kleinen Stall suchen, vllt nicht unbedingt einen Ausbildungsstall oder Turnierstall.... da sind Schwierigkeiten meist vorprogrammiert....

    ich würde dir auf alle Fälle raten, Einzelstunden zu nehmen und vor allem englisch anzufangen.
    als ich angefangen hab mit reiten, saß ich nur an der Longe OHNE Zügel und Steigbügel, um das sitzen zu erlernen. um zu fühlen, wie sich das Pferd bewegt und was bewirkt eine Gewichtsverlagerung etc. Gruppenunterricht hat mich nie interessiert, schon allein deswegen, weil sich der Trainer nie so richtig auf einen konzentrieren kann.
    Ich muss aber fairerweise dazu sagen, dass wir immer selber Pferde hatten, grosse Warmblüter mit ca.800 kg.. da konnte ich mit meinen knapp 100 kg ohne schlechtes Gewissen drauf reiten.

    für wirklich hohe Gewichter kann ich nur - wenn es denn schon sein muss - einen Kaltblüter empfehlen. nicht nur weil sie ruhiger sind, sondern auch kompakter - und damit Gewichtsträger.

    Eines sollte man aber bei aller Begeisterung zum Reiten nie vergessen - je mehr man wiegt, desto gefährlicher wird das unfreiwillige "absteigen" - das irgendwann mal jedem passiert. Es ist nun mal Fakt, das wir wohlbeleibteren anders fallen als ein Schlanker. und ich kenn den Unterschied zw. 70 kg und bisschen über 100 kg beim absteigen....
    war dann auch der Grund, warum ich dann irgendwann mal am Boden geblieben bin und Bodenpersonal gemacht hab :)

    lg Tal

  • Lieber englischreiten anfangen? Was ist das denn für ein Ratschlag.... so ein Quatsch. Wichtig ist wie gut die Reitlehrer/innen sind, wie gut trainiert die Pferde sind, wie sie gehalten werden, ob sie Korrektur geritten werden und auf die Weide dürfen... das hat erstmal mit der Reitweise nichts zu tun.
    Und wenn es denn schon einen technischen Unterschied gibt, dann den, dass eine gute Westernreitweise eine Impulsreitweise ist - man gibt nicht ständig treibende Hilfen - die Englischreitweise dagegegen eine ist bei der man ständig mit Zügel, Schenkel und Kreuz einwirkt. Aber wie gesagt, diese Unterscheidung ist fast egal, denn gutes Reiten ist gutes Reiten egal in welcher Reitweise, und es ist leider viel zu selten.


    Ich kenne auch Westernunterricht der an der Longe beginnt (muss aber nicht). Meine (Western-)Reitlehrerin hat jahrelang mit mir Sitzschulung gemacht, das war immer Bestandteil, das ist doch nicht nach 10 Stunden rum und ein guter Sitz entsteht auch nicht durch die stereotypen Sprüche die man oft in Gruppenreitstunden hört - "Hacken tief" macht meistens enorm Spannung und eine feste Hüfte, zum Beispiel...aber naja.


    - Es gibt doch mittlerweile auch tolle "alternative" Angebote. Ich würde mir eher jemanden suchen, der Unterricht für Späteinsteiger anbietet, vielleicht auch zusätzlich therapeutisches Reiten, Reiten mit Feldenkrais oder ähnliches. Die gehen oft sorgfältiger mit Handicaps um, schauen auch durchschnittlich mehr auf ihre Lehrpferde als "normale" Reitschulen.


    Und dann gibt es auch die Möglichkeit (das machen vielleicht auch eher Anbieter von Hippotherapie u. ä.), mit den Pferden erst mal zusammen zu sein, mit ihnen am Boden was zu machen, sich mal anzulehnen und den Kontakt erst mal einfach zu genießen....


    Ich reite seit 15 Jahren, habe ein Pferd, und komme immer mehr dahin, nicht mehr so viel zu reiten, sondern (wieder) mehr am Boden zu machen, Zirkuslektionen, spazierengehen, Fahren vom Boden aus, es gibt so vieles was man machen kann, eine gute Mischung machts meiner Meinung nach. Und auch einfach mal am Stall sein, nichts tun, den Pferden zuschauen und zuhören.


    Damit die Pferde gesund bleiben, ist regelmäßig Kontrolle durch Tierarzt und Osteopath Pflicht - nicht nur wenn man mehr wiegt sondern generell - es gibt sehr viele nicht passende Sättel und auch Reiter (jeder Gewichtsklasse), die alle Anzeichen übersehen.
    Dazu kommt, dass Pferde sehr duldsam sind, und oft lange Schmerz NICHT zeigen - denn in der Natur zeigt kein Beutetier wenn es ihm nicht gut geht. Also wenn ein Pferd dann deutlich Unwohlsein zeigt dann ist es oft schon sehr schlimm. Man muss also seine Pferde sehr gut kennen und regelmäßig nach ihnen schauen lassen - und nicht nur wegen schweren Reitern, sondern auch wegen vieler anderer Dinge.


    Es gibt leider viele Reitschulen, die das nicht so sorgfältig machen.


    Schau dir an, ob die Pferde auf die Weide dürfen (optimalerweise Offenstall oder Aktivstall), ob sie ordentliches und passendes Sattel- und Zaumzeug haben, ob sie eigenes und gutes Putzzeug haben, ob sie schwungvoll gehen und gesund wirken.


    Lass dich nicht einfach von deiner eigenen Begeisterung hinreißen - schau dir ganz genau die Pferde an, was lösen sie in dir aus? Sind sie zugewandt, neugierig oder machen sie stumpf irgendwie ihren Job? Dann lass es. So etwas ist nicht nur für diese Pferde schlimm, sondern tut auch einem selbst nicht gut. Such dir einen Hof, Pferdemenschen und Pferde, wo nicht unbedingt Reiten um jeden Preis und nichts anderes im Mittelpunkt steht, sondern das ganze Sein mit den Pferden, wo es Offenheit gibt für verschiedene Reitweisen und andere Ansätze. Das ist leider selten!


    Und noch ein Tipp: wenn an einem Stall Leute sind, die einen schräg anschauen, abfällig reden etc. - das ist eine tiefgreifend üble Sache. Auch wir waren mit unserem Pferd leider an solchen Ställen, was das mit meinem Selbstvertrauen und meiner (Reit-)lernfähigkeit gemacht hat, habe ich so richtig erst wahrgenommen, seit wir einen eigenen kleinen Offenstall und eine himmlische Ruhe haben; unser Pferd hat total aufgemacht, sie ist ganz anders geworden, aufgeblüht (auch gesundheitlich).
    Und ich habe gemerkt, was für einen enormen Einfluß nicht nur diese direkten negativen Abstrahlungen von Leuten auf mich, mein Pferd und mein Reiten hatten, sondern auch das auf den meisten Höfen übliche Getümmel, Unruhe, irgendwelche manchmal fragwürdigen Abläufe, Regeln und Dogmatismen... selbst an den besseren Höfen war so viel Ablenkung.


    Heute ist es so, dass ich viel mehr mitbekomme von meinem Pferd, sie zeigt mir immer was gerade mit mir - und ihr - los ist und es ist ein stetiger Weiterentwicklungsprozess. Sowas ist in einer Atmosphäre, in der ständig alles mögliche abgeht, geschweige denn negative Bewertungen, nicht möglich.


    Ich weiß, das ist ein hoher Anspruch, aber es lohnt sich das im Hinterkopf zu behalten und sich auch nicht mit einer X-beliebigen Reitschule mit lästernden Tussen und schlechten Reitlehrern zufrieden zu geben. An solchen Orten gibt es sehr viele Pferde, die leiden, oft erst auf den dritten Blick erkennbar. Und das sind Wesen, die sehr empfindsam sind und wirklich erstmal sehr viel geben, obwohl sie schon leiden.
    Und im übrigen leiden dort auch viele Menschen, zb an den Problemen mit ihrem Pferd, das ihnen verzweifelt etwas mitzuteilen und seinem Menschen zu helfen versucht, aber sie können es nicht sehen...


    Also einfach genau hinschauen und vor allem hinfühlen, wo du landest.... ich wünsche Dir dass du einen guten Ort findest, wo du Pferden gut begegnen kannst.

  • Danke für den lieben, sehr informativen Beitrag, jona!


    Ich habe jetzt schon wirklich viele Ratschläge bekommen, aber eine Frage habe ich trotzdem noch. :o


    Erstmal habe ich nicht weiter nach einer Reitschule gesucht, da ich zu viel anderes im Kopf hatte.
    Und es spielt bestimmt auch etwas Angst mit.


    Rein gefühlsmäßig, ohne das richtig begründen zu können, spricht mich Westernreiten irgendwie mehr an.


    Andererseits frage ich mich ob es so sinnvoll ist.


    Mein "Ziel" beim Reiten wäre es an geführten Ausritten teilnehmen zu können. An unterschiedlichen Orten, auch auf Reisen.
    Gemeinsam mit dem Pferd schöne Landschaften erleben.


    Mit geführten Ausritten meine ich jetzt nicht, dass die Pferde von Menschen am Boden geführt werden, sondern schon selbst reiten zu können. Aber eben mit einer Gruppe.


    Ich frage mich aber wie groß die Unterschiede dann sind. Ich habe das zwar im Internet nachlesen, kann es mir aber trotzdem als Laie nicht so vorstellen.
    Angenommen man kann nur Westenreiten, kann man dann trotzdem auch an "normalen" Ausritten teilnehmen?
    Ich meine das Pferd muss ja auch meine "Kommunikation" mit ihm dann auch verstehen können.

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  • natürlich kannst du auch mit Westernstil an Ausritten teilnehmen :) aber dann halt auch mit n Westernpferd, weil ein englisch gerittenes wird dich am Anfang nicht verstehen ;) allerdings gibt's auch Pferde die beides können, bzw. zum Beispiel mit Halsring geritten werden. auch unser Oldie hat das im hohen Alter von 24 Jahren gelernt :)

    Jonas Beitrag ist sehr informativ - warum ich aber englisch vorgeschlagen hab? wie viele Reitschulen fallen mir ein, wenn ich an Western denke - keine um ehrlich zu sein. wenn jetz zu all den Kriterien die für dich wichtig sind, auch noch dazu kommt, dass es Western sein muss, kann ich mir vorstellen, dass es sehr sehr schwierig wird mit der richtigen Reitschule.

    eventuell wirklich mal vom Boden aus Kontakt knüpfen, vllt findet sich ja auch eine Reitbeteiligung, wo du dann lernen kannst - mit richtigem Lehrer und Pferd wird das sicherlich gut klappen :)

    ich halt dir die Daumen, dass sich dein Wunsch erfüllt.

    lg tal

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