Bei aller Sympathie fällt mir doch immer wieder ihr sehr harter Sprung von ihrer persönlichen Geschichte zur Verallgemeinerung vom Dicksein auf. Sie thematisiert ihre Essstörung, die sie komischweise nie als Essstörung betitelt, als ihren Grund für ihr Übergewicht.
Sicherlich dreht sich das Buch primär um sie und bestimmt auch ihr Bühnenprogramm. Aus den wenigen Interviews, die ich gelesen habe, fehlt mir aber ein Satz wie: "Das ist der Grund für mein Übergewicht und es gibt noch viele wie mich, aber es gibt auch welche die aus einem anderen Grund oder gar keinem Grund übergewichtig sind." Das stößt bei mir schon sehr sauer auf, weil ich keine Essstörung habe und selbst, wenn ist es immer so eine Rechtfertigungshaltung.
Hier ein paar Beispiele zu dem, was ich meine.
Aus dem Spiegel-Interview
Zitat[...]Der Kühlschrank füttert dich nicht mit einem Trichter. Anderen Schuld zuzuweisen ist nicht der richtige Weg.
Aus dem Brigitte-Interview
ZitatMan muss schon ordentlich Kalorien zu sich nehmen, um stark übergewichtig zu werden.
Aus dem Stern-Interview
ZitatWie haben Sie Ihre Ernährungsweise verändert? Nicht mehr fünf Brötchen zum Frühstück?
Mehr Vollkorn statt Weißmehl, weniger Zucker und mehr natürliche Süße. Es geht darum, sich und seine Gelüste zu kennen und gute Kompromisse einzugehen. Es gibt keine bösen Lebensmittel, es gibt nur ein Zuviel.
Ach ja:
Zitat von Fräulein Wunder* dass es ihr nicht um eine magische Zahl auf der Waage oder beim BMI geht, sondern darum gesund zu werden und sich bewegen zu können
Aus dem Stern-Interview
ZitatDer nächste Schritt sind die 125 Kilo. Ich nehme im Jahr zwischen 15 und 20 Kilo ab und würde gern irgendwann zweistellig sein. Die 99 wäre toll für das Gefühl.