Sendung heute - Fett - faul, dumm? Vorurteilsfalle Übergewicht

  • Fett - faul, dumm? Vorurteilsfalle Übergewicht eine Sendung heute Abend im BR Fernsehen von 20.15 – 21.00 Uhr. Hier der LINK zur Sendung.


    Rainer Maria Jilg versucht heraus zu finden warum Vorurteile gegenüber dicken Menschen fort geführt werden – Wer hat Interesse daran, wer profitiert von dem schlechten Gewissen, dass dicken Menschen gemacht wird … es werden Betroffene in Bayern, die Diätkarrieren und Mobbingerfahrung hinter sich haben, befragt.

  • Das klingt echt interessant, danke Dir! Ich werde es mir aufnehmen.




    Ärgerlich finde ich, dass der BR offenbar dem sensiblen Thema zum Trotz bei den Statistiken mal wieder so ein unsägliches *kopflose Fettrollen unter enger Kleidung* Bild einer dicken Frau eingesetzt haben.
    Diese Art der Bilder machen mich so wütend.

  • Fett - faul, dumm? Vorurteilsfalle Übergewicht eine Sendung heute Abend im BR Fernsehen von 20.15 – 21.00 Uhr. Hier der LINK zur Sendung.


    Rainer Maria Jilg versucht heraus zu finden warum Vorurteile gegenüber dicken Menschen fort geführt werden – Wer hat Interesse daran, wer profitiert von dem schlechten Gewissen, dass dicken Menschen gemacht wird … es werden Betroffene in Bayern, die Diätkarrieren und Mobbingerfahrung hinter sich haben, befragt.


    also ich finde, dass diese Fragestellung nicht wirklich herauskam. Meiner Meinung nach waren es zu viele oberflächliche Bausteine.

  • Ich habe es geguckt und fand es langweilig und nichtssagend. Ein Wunder dass man daraus einen so langen "Film" machen konnte...hätte ich mal lieber meine Wäsche gebügelt :rolleyes:

    Theorie ist: Wissen wie etwas funktioniert aber es geht nicht
    Praxis ist: Es funktioniert und keiner weiß warum

  • Hm
    Ich denke die Oberflächlichkeit ist dem Sendungsformat geschuldet, das eben einen großen Überblick über Teilaspekte liefern möchte. Das finde ich für Aussenstehende, die mal "reinschnuppern" möchten eigentlich auch sinnig. Ich denke jedes dieser Unterthemen hätte eine mindestens 1 Stunde Extrasendung verdient, das ist aber denk ich mal nicht möglich gewesen.


    Was ich schade finde ist das auch dort die Betroffenen weder von Binge eating noch von Esssucht sprachen.


    Insgesamt finde ich wurde feinfühlig und angemessen mit dem Thema umgegangen viele Aussagen getroffen, die man in den Medien eher selten findet.


    Ich fands also unterm Strich nicht überflüssig und darüber hinaus find ichs immer schwierig es den Betroffenen recht zu machen. Ich mein man wird ja gezwungenermaßen zum Experten. Wichtig finde ich, dass Aussenstehende kein verzerrtes Bild erhalten. Das hier gezeigte Bild war vielleicht oberflächlich, aber als verzerrt oder unmenschlich empfand ich es nicht.

  • Die Sendung habe ich mir auch angeschaut. Ein guter Bericht, der sehr viel Wahres bringt, aber halt nicht jedes Thema stundenlang vertiefen konnte.


    Das mit dem BMI und der Manipulation dieser Zahlen ist das gleiche wie mit dem Harnsäurespiegel-, Triglyzerid-, Cholesterin-, Blutdruck- und Blutzuckerwerten.
    Die wurden über die Jahre hinweg einfach immer erhöht, wenn die Pharmaindustrie von ihren duften Tablettchen und Mittelchen wieder mal zu wenig verkaufte oder einfach mehr Geld verdienen wollte.
    Durch die Erhöhung dieser Werte gewinnen die Millionen neuer Kunden, weil sie bisher völlig gesunde Menschen als "krank" darstellen.


    Das mein Gewicht nicht das Gesündeste ist, darüber brauchen wir nicht streiten, aber irgendwo muss der Tod ja seinen Anfang haben.
    Ausserdem sind Schlanke auch krank und zwar sogar für den Herztod eher anfällig, als Übergewichtige, -Was uns aber die Apothekenumschau immer auszureden versucht.

  • Leider habe ich heute ganz wenig Zeit, aber neugierig gemacht durch den Thread habe ich zumindest eben kurz schon mal die Sendung reingeschaut (15 min) und bin total überrascht bis schockiert wie schlecht die Sendung hier ankommt.


    Klar - sonderlich in die Tiefe geht sie nicht. Sie ist so im zdf_neo Stil gemacht und reisst alles kurz an, aber inhaltlich finde ich sie (bisher) richtig gut :eek: ... sind das nicht genau die Themen um die es hier immer geht, positiv vertreten von richtig tollen Frauen? :confused:


    Gerade verstehe ich die Welt nicht mehr? :confused:

  • schade das solche Sendungen immer nur auf Sendern gezeigt werden, die ja in aller Regel genau diejenigen eben nicht einschalten, die solche Vorurteile haben.:rolleyes:


    Es wäre schön, wenn die öffentlich rechtlichen da mehr machen, mehr Aufklärungsarbeit leisten würden und auch gerade ein junges Publikum ansprechen könnten (zb Sendungen wie "ZDF Log in"). Ausserdem sollte man auch auf den "Trash-Sendern" ruhig mal etwas mehr über das Thema aufklären- immerhin sind so viele Menschen davon betroffen bzw hat nun einmal jeder Mensch eine andere Figur und Körperbau- statt dessen wird immer nur Zero/xs Größe als erstrebenswert propagiert.

  • Ja ich frag mich schon, was genau die User hier erwartet haben, die die Sendung so schlecht fanden?
    Das würd mich schon interessieren, was hätte enthalten sein müssen.


    Was zeigte dieser Beitrag?


    Ankunft Bahnhof, auf ins Café, wie unglaubwürdig kam für mich die Aussage rüber "Nein, ich habe kein Problem in der Öffentlichkeit zu essen" und proportional viele Bemerkungen darüber dass sie aber doch keinen Kuchen bestellt.


    Die sportliche "Vorzeigedicke"


    Die Frau Zick die ich mit Größe 44? schon zu ihren Anfangszeiten und im Happy Size Contest als einer der dünnsten Personen wahrnahm.


    Die Aussage dass Models mit einer Größe 52 schwer zu bekommen bzw. selten seien...ja warum denn? Kein Wort, keine Erklärung dazu.


    Die Aussage, die Frauen selbst wollten die Mode für große Größen nur an schlanken Models sehen...Quellen? Woher kommen diese angeblichen Fakten?



    Das junge Mädel welches sich in ihren Aussagen nicht wirklich entscheiden konnte ob sie sich nun gut fühlt und selbstbewusst ist wie sei eben ist...oder ob sie nicht doch irgendwie hadert.


    Eine Frau und Mutter, in einem fast schon Nebensatz wurde von einer diffusen Magenoperation gesprochen. Von massivem Übergewicht mit knapp über 140kg...ohne Bezug zur Größe, verschwommene Bilder im Fotoalbum die das Ungemach protokollieren sollten...



    Der Bericht hatte wohl das gute Ziel im Sinn, auf Vorurteile aufmerksam zu machen. Für mich ist das leider in die Hose gegangen weil der ganze Bericht eben so "ein typischer Bericht über Dicke" war. Mit Vorurteilen gegen Vorurteile :rolleyes:

    Theorie ist: Wissen wie etwas funktioniert aber es geht nicht
    Praxis ist: Es funktioniert und keiner weiß warum

  • Zora:
    Vieles was du so beschreibst, hab ich ganz anders wahrgenommen.
    Deshalb versteh ich auch immer noch nicht wirklich was nun besser gewesen wäre in deinen Augen? Bis jetzt hast du ja nur gesagt, was dich gestört hat.


    silas:
    Junges Publikum wirst du kaum über die Öffentlich Rechtlichen oder generell über das Fernsehen erreichen. Ich denke virale Kampagnen im Netz und interaktive Events würden da mehr bringen. Weil, die Jugendlichen die sowas schauen, sind ja auch interessiert sich weiterzubilden, erreichen müsste man aber die, denen ihr Weltbild reicht.

  • Was zeigte dieser Beitrag?


    Ankunft Bahnhof, auf ins Café, wie unglaubwürdig kam für mich die Aussage rüber "Nein, ich habe kein Problem in der Öffentlichkeit zu essen" und proportional viele Bemerkungen darüber dass sie aber doch keinen Kuchen bestellt.


    Ich fand Natalie nicht unglaubwürdig, denn sie sagte im Cafe, dass sie keine Kuchenliebhaberin ist - aber schöne Cafes liebt. Mir gefiel Natalie Rosenke … ihre vernünftige Forderung nach komfortableren Sitzen, ihre Engagierte langjährige Arbeit und ihr fideles Wesen kam bei mir gut an.

    Zitat

    Die sportliche "Vorzeigedicke"


    Esther als eine „Vorzeigedicke“ zu bezeichnen finde ich höhnisch, da die Sendung nicht nur aus der Zumba tanzenden molligen Esther bestand. Esther ist halt auch nur ein Beispiel von einem dicken Menschen und als diese habe ich sie wahrgenommen.

    Zitat

    Das junge Mädel welches sich in ihren Aussagen nicht wirklich entscheiden konnte ob sie sich nun gut fühlt und selbstbewusst ist wie sei eben ist...oder ob sie nicht doch irgendwie hadert.


    Pauline hat zwar gesagt, dass sie noch abnehmen möchte, aber nicht mit Gewalt und weiter erzählte Pauline, dass sie noch psychische Probleme hat und die weiter angehen möchte, dass hat für mich weniger mit Selbstbewusstsein eines dicken Menschen zu tun, als mehr mit einem psychischen Problem, dass dicke wie schlanke Menschen treffen kann.

    Zitat

    Eine Frau und Mutter, in einem fast schon Nebensatz wurde von einer diffusen Magenoperation gesprochen. Von massivem Übergewicht mit knapp über 140kg...ohne Bezug zur Größe, verschwommene Bilder im Fotoalbum die das Ungemach protokollieren sollten...


    Mir gefiel bei Maike gut, dass sie der Magenoperation ambivalent gegenüber steht. Sie erzählte von ersten zwei Jahren nach der Operation und dem starken Hochgefühl durch die stetige Gewichtsabnahme, aber sie sagte auch, dass es häufig nach diesen Jahren und dem Gewichtsstillstand zu einer Suchtverlagerung kommt und das die psychischen Problematiken viel zu wenig Platz in der Behandlung hätten.
    Die Off-Stimme sagte, dass der Anstieg an Operierten ein lohnendes Geschäft für die Klinken sei … nach den vielen positiven Berichten in den letzten Jahren über die Magenoperationen fand ich diese Darstellung zwar kurz aber sachlich.


    Mir gefiel die Sendung und besonders gut fand ich das zur Sprache kam, wie sehr die veränderten Werte aus gesunden Menschen kranke Menschen machen ... und wie Daena sagte: "Wichtig finde ich, dass Außenstehende kein verzerrtes Bild erhalten".

  • Ich fand die Sendung gut - im Vergleich zu sonstigen Sendungen über Dicke.
    Trotzdem wurde man m.E. dem Thema Diskriminierung/Vorurteile gar nicht gerecht. Dicksein wurde wie immer in Bezug zu Essen und Sport gesetzt. Nicht in der üblichen Weise (Junkfood und Unsportlichkeit), sondern mit positiven Gegenbeispielen zu den gängigen Vorurteilen. Für mein Empfinden kam da eher rüber, dass es auch "gute Dicke" gibt...


    Ein Hauptproblem der Dickendiskriminierung liegt m.M.n. darin, dass Dicken aufgrund ihres Dickseins Dinge nicht zugestanden werden, nach denen bei Schlanken kein Hahn krähen würde. Dicke haben nicht das gleiche Recht wie Schlanke, unsportlich zu sein, gerne Kuchen oder Junkfood zu essen oder faul vorm Fernseher zu hängen.
    Das wurde in der Sendung nicht deutlich. Es ging mir zu sehr in die Richtung "Seht ihr, die isst keinen Kuchen, also ist sie nicht verfressen." Ich möchte aber auch als unsportliche Dicke Kuchen/Junkfood/was auch immer essen dürfen, ohne dass sich irgend jemand befugt oder berufen fühlt, dazu seine Meinung kund zu tun.


  • ...Es ging mir zu sehr in die Richtung "Seht ihr, die isst keinen Kuchen, also ist sie nicht verfressen." Ich möchte aber auch als unsportliche Dicke Kuchen/Junkfood/was auch immer essen dürfen, ohne dass sich irgend jemand befugt oder berufen fühlt, dazu seine Meinung kund zu tun...



    Danke, du hast in viel besseren und verständlicheren Worten geschrieben was ich meinte mit "Mit Vorurteilen gegen Vorurteile"

    Theorie ist: Wissen wie etwas funktioniert aber es geht nicht
    Praxis ist: Es funktioniert und keiner weiß warum

  • Ich fand die Sendung gut - im Vergleich zu sonstigen Sendungen über Dicke.
    Trotzdem wurde man m.E. dem Thema Diskriminierung/Vorurteile gar nicht gerecht. Dicksein wurde wie immer in Bezug zu Essen und Sport gesetzt. Nicht in der üblichen Weise (Junkfood und Unsportlichkeit), sondern mit positiven Gegenbeispielen zu den gängigen Vorurteilen. Für mein Empfinden kam da eher rüber, dass es auch "gute Dicke" gibt...


    Ein Hauptproblem der Dickendiskriminierung liegt m.M.n. darin, dass Dicken aufgrund ihres Dickseins Dinge nicht zugestanden werden, nach denen bei Schlanken kein Hahn krähen würde. Dicke haben nicht das gleiche Recht wie Schlanke, unsportlich zu sein, gerne Kuchen oder Junkfood zu essen oder faul vorm Fernseher zu hängen.
    Das wurde in der Sendung nicht deutlich. Es ging mir zu sehr in die Richtung "Seht ihr, die isst keinen Kuchen, also ist sie nicht verfressen." Ich möchte aber auch als unsportliche Dicke Kuchen/Junkfood/was auch immer essen dürfen, ohne dass sich irgend jemand befugt oder berufen fühlt, dazu seine Meinung kund zu tun.


    sehr treffende Zusammenfassung! :)

  • Joa, aber die Frage ist in wieweit man das von einer Sendung erwarten kann. Der Prozess des Umdenkens beginnt doch grade erst, da finde ich war das ein sehr guter Anfang für. Das es nicht perfekt sein würde, war doch irgendwie klar oder?

  • Wenn es nur "nicht perfekt" gewesen wäre, gäbe es wohl nicht so viele kritische Stimmen.


    Vielleicht bin ich ja zu idealistisch, aber ich erwarte von einer Sendung, die schon im Titel vorgibt, sich mit Vorurteilen zu beschäftigen, dies auch zu tun, und zwar in alle Richtungen. Und das wurde meiner Meinung nach hier verpasst, was ich sehr schade finde.

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