Wieder Suchdiät - diesmal von jemand anderem...

  • Ein Freund von mir macht gerade - auf meine Anregung hin :D - die Suchdiät. Mann, Mitte 40, dem Kochen abgeneigt. Eine Internistin (!) hatte ihm mal empfohlen, mögliche Unverträglichkeiten kinesiologisch austesten zu lassen. Da er selbst solche Glaskugelmethoden für ungeeignet hält, also jetzt die Suchdiät.


    Das mit dem Fasten hat er nicht so richtig verinnerlicht. Und auch das mit dem so viel Fett wie nötig ist nicht so recht angekommen. Seine Suchdiät sah bis jetzt so aus, dass er zwar den Speiseplan auf Kartoffeln reduziert hat, dieselben aber großzügig mit geschmolzener Süßrahmbutter übergießt. Dann hat er auch noch ordentlich reingehauen - nix mit gerade mal den Hunger beseitigen.:rolleyes:


    Nicht, dass ihm das nicht bekommen wäre (heute ist der dritte Tag), aber er hat jetzt die Sorge, es so falsch gemacht zu haben, dass der ganze Zirkus umsonst ist. Kartoffeln werden ihm außerdem langweilig. Wenn er's jetzt so richtig versaut hat, würde er erstmal unterbrechen und in ein paar Tagen von vorne anfangen.


    Offensichtliche Symptome sind Blähungen (gebessert) und ein ausgeprägt aufgeblähter Bauch (unverändert).


    Macht es Sinn, (so) weiterzumachen? Kann man aus diesen drei Tagen (oder evtl. zwei weiteren) ableiten, dass es wohl nicht am Essen liegt? Oder müsste er zurück auf "Los" und dann noch mal richtig?

  • Hm... naja


    Im Prinzip kann man nicht wirklich etwas falsch machen.
    Jedenfalls nicht falscher als mit der bisherigen Ernährung auch.


    Zitat

    dass er zwar den Speiseplan auf Kartoffeln reduziert hat, dieselben aber großzügig mit geschmolzener Süßrahmbutter übergießt.


    Das hüpfende Komma wäre hier die Frage, warum er das tut.
    Denn, wenn dies hier passiert

    Zitat

    Kartoffeln werden ihm außerdem langweilig.


    dann nehme ich ganz stark an, daß die Kartoffeln alleine eben keinen vorteilhaften - bzw. wenigstens komplett neutralen - Geschmackseindruck hinterlassen und das Butteraroma das ganze überdecken soll.
    Der Körper wird aber einen Grund dafür haben, Kartoffeln abzulehnen - egal was man drüberkippt. Er bekommt mit, was letztendlich unten ankommt und reagiert mit entsprechender Abneigung.


    Nochmal ganz langsam - auch für Männer - zum Mitschreiben:
    Das ist der zentrale Punkt der Suchdiät!
    Was alleine nicht schmeckt, fliegt! Und wird eben nicht überdeckt!


    Es geht nicht darum, wem auch immer zu beweisen, daß man 3 Tage lang irgendwas auf biegen und brechen runterbekommt, sondern man muß vor allem lernen mit sich und seinen Signalen selbst umzugehen. Fällt gestandenen Kerlen und kleinen Jungs (egal welchen Alters :evil: ) naturgemäß vielleicht schwerer als den Weibchen der Spezies, für die körperliche Veränderungen und Wahrnehmung zwangsläufig zum Alltag gehören.
    Ein Lebensmittel auf die NoGo-Liste setzen zu können, ist ja bei der Suchdiät nicht etwa ein Mißerfolg, sondern ebenfalls ein Erfolg!


    Wie reagiert denn der Magen auf das viele Fett?
    Wenn es nicht zu saurem Aufstoßen führt, dann sähe ich darin als solches jetzt erstmal kein großartiges Problem.


    Ist genug Salz dran?
    Man kann sich als Fertiggerichtler, dem aber auch der ständige Werbemüll von wegen Salzsparen und Gedöns um die Ohren fliegt, ganz gewaltig täuschen, was der menschliche Körper täglich benötigt ... wenn man keine andere Quelle als das "Selbersalzen" hat.
    Ein normalgehäufter TL (um die 8g) sollte es pro Tag insgesamt schon sein. Für den tatsächlichen Verzehr wohlgemerkt. Was man ins Kochwaser tut und anschließend wieder weggießt, zählt dabei nicht mit!


    Sonst lehnt der Geschmackssinn das Essen allein deswegen ab, weil es effektiv einen Mineralienverlust bedeutet würde.


    Wenn es daran nicht liegen sollte, dann hilft nur die Suche nach einer anderen Kartoffelsorte (z.b. fester oder mehliger), eine andere Art der Zubereitung... Mit oder ohne Schale. Oder kleingeschnippelt, wobei man dann testen kann, ob es einen Unterschied macht, wenn man dieses Kochwasser auch weggießt, auch wenn alle Ernährungsberater immer so gerne vom wertvollen Gemüsesud phantasieren. Drauf gepfiffen.


    Oder ansonsten eben der Umstieg auf Reis. Was natürlich noch ein wenig aufwendiger bzgl. Sortenwahl und Zubereitung werden kann.
    Was aber weißgott nicht als Grund verstanden werden sollte, um diesen Wechsel nicht durchzuführen, wenn es sich vom Geschmack her als deutlich entspannter erweist.


    Oder auch was ganz anderes, wovon man meint, schon immer ein wirklich richtig gutes Gefühl dabei gehabt zu haben. Und wenn es knautschiges Ami-Toastbrot oder eine bestimmte Sorte Aufbackbrötchen, Haferflocken oder sonstwas sein sollte.
    Alles, worauf man ohne weitere Zutaten und Getränke(!) mit Freude so lange herumkauen kann, daß es zu einem völligen Brei wird und sich leicht schlucken läßt, ist im Prinzip geeignet.


    Ein Blähbauch braucht ein wenig länger als 3 Tage, um sich zurückzubilden. Wenn die Darmflora nicht so ganz auf der Höhe ist und die Verdauung noch teilweise an der Nahrung von vor ebendiesen 3 Tagen zu knacken hat, muß man den Abschluß dieses "Durchlaufs" halt abwarten. Sollte aber nach 1-2 weiteren Tagen auf jeden Fall deutlich zurückgehen.
    Bakterien erzeugen nämlich nicht nur Gase sondern verstoffwechseln sie vor allem auch wieder.

  • Ich habe noch mal nachgehakt. Demnach ist der Geschmackseindruck der Kartoffeln auf Dauer eben einfach zu neutral. Unangenehm auf keinen Fall. Mit Butter werden sie zur Delikatesse. Salz scheint genug dran zu sein. Er isst übrigens Kartoffeln sogar roh - nur Minimengen, aber die scheinen zu schmecken und ihm auch zu bekommen.


    Kartoffeln sind wohl die richtige Wahl. Das Problem ist m.E. eher ein psychisches (Restriktion, wenn auch selbst auferlegt) sowie die wachsende Abneigung gegen das Schälen und Zubereiten. Außerdem lässt er es nicht zu deutlichem Hunger kommen. Das dürfte die Wahrnehmung erschweren.


    Wie reagiert denn der Magen auf das viele Fett?

    Kein Problem.


    Oder auch was ganz anderes, wovon man meint, schon immer ein wirklich richtig gutes Gefühl dabei gehabt zu haben. Und wenn es knautschiges Ami-Toastbrot oder eine bestimmte Sorte Aufbackbrötchen, Haferflocken oder sonstwas sein sollte.

    Würde das auch für Eier gelten?

  • Würde das auch für Eier gelten?


    Ja sicher.


    Aber grad bei Eiern können ganz seltsame Dinge passieren, weil die Zubereitungsmethode/Garzeit ganz offensichtlich die Freisetzung und Verdauung der Eiweiß-Schwefelbrücken beeinflußt.
    Ob weichgekocht, hartgekocht, Spiegelei, Rührei, als Teigbestandteil etc kann sich völlig unterschiedlich auswirken. Spürt man entweder direkt im Magen ("Stein") oder später an der Duftnote "Stinkombe" :rolleyes: Wenn alles ordentlich verdaut wird, riecht man es definitiv nicht!


    Aber wenn man(n) es eher mit guten Erfahrungen in Verbindung bringt, dann sicherlich auch mit einer bestimmten Methode. Ausprobieren.


    Und noch ne Anmerkung: Wegen der blöden Schälerei trotzdem bloß nicht auf vorgeschältes Zeug verfallen. Die Schalen werden a) chemisch entfernt und b) ist sicherlich auch Konservierungsmittel drin, da sehr viel leichter verderblich.
    Dann lieber Pellkartoffeln kochen, die von allein aus der Schale hüpfen oder ordentlichen Sparschäler besorgen ;)

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