Will mein Körper dick sein???

  • Hallo zusammen, :)


    ich weiß von vielen Menschen mit Gewichtsproblemen, wie auch aus eigener Erfahrung, dass man meistens, wenn man abgenommen hat, danach irgendwann wieder auf sein altes Gewicht oder mehr zunimmt. Habe hier auch gelesen, dass es vielen von euch auch so gegangen ist.


    Ich z.B. habe es schon zweimal geschafft, abzunehmen, beim letzten Mal waren es 25 Kilo in zwei Jahren, also keine Radikaldiät. Ich war sooo stolz und hab echt alles versucht, mein Gewicht zu halten. Aber trotzdem wiege ich jetzt - anderthalb Jahre später - wieder genauso viel wie vorher. :(


    Ich hab viel über die Gründe dafür nachgedacht, vor allem, warum es so vielen Übergewichtigen so ergeht. Neben Gründen wie: Die Motivation hat nachgelassen, man ist wieder in den alten Trott verfallen, frage ich mich, ob nicht auch noch andere Faktoren dabei eine Rolle spielen. :confused:


    Ich hab manchmal das Gefühl, mein Körper will dick sein, wobei das ja eigentlich totaler Quatsch ist, weil es ihm ja eher schadet als guttut. Und mein Kopf will das ganz bestimmt nicht. Aber ich hab manchmal den Eindruck, egal wie sehr ich mich auch anstrenge, abzunehmen und das Gewicht zu halten, mein Körper sabotiert mich einfach.


    Ich würde gerne mal wissen, wie ihr darüber denkt.


    Liebe Grüße


    Candy

  • Wollen will Dein Körper nur eins: Um jeden Preis überleben


    Dabei ist nur relevant wie schwer es ihm sein "Bewohner" unwissentlich, fahrlässig oder gar vorsätzlich macht.
    Ein entspanntes Gleichgewicht zu finden, wenn körperliche Signale ignoriert, mißverstanden oder als zu bekämpfende Willensschwäche angesehen werden, ist nämlich nicht möglich.


    Aber Du beginnst die richtigen Fragen zu stellen.
    Dein Problem ab jetzt wird allerdings sein .... wirst Du mit den Antworten klarkommen?


    Und eine Antwort ist diese Frage:
    Wie gründlich wurdest Du auf organische Schäden und Störungen untersucht? Worauf, von welchen Fachrichtungen und auf welche Weise und was ergaben die Befunde?

  • Ich bin chronisch krank, habe eine Autoimmunerkrankung, wegen der ich leider häufig Cortison nehmen muss. Das spielt bei mir persönlich sicherlich gewichtstechnisch eine Rolle. Durch das Cortison habe ich seit einem halben Jahr jetzt auch noch einen Diabetes und bin z.Z. insulinpflichtig. Jedenfalls werde ich regelmäßig und gründlich untersucht und es wurde bisher (gottseidank!) nichts weiter gefunden.


    Aber mir geht es ja nicht nur um mich, sondern darum, dass es so vielen anderen ebenso ergeht. Ich frage mich, ob es vielleicht irgendwelche Faktoren gibt, die bei allen oder zumindest bei vielen eine Rolle spielen oder ob das bei jedem eine rein individuelle Geschichte ist.

  • Ich kann nur raten. Je öfter man seinem Körper Kilos abgeluchst hat, desto schneller sind Kilos auch wieder drauf. Dazu kommt das Alter.


    Die Spirale begann in jungen Jahren...normal schlank der dünnen Norm hinterher gerannt, es mussten unbedingt 4 Kilo runter.
    Schleichend kamen 6 Kilo wieder drauf, allerdings von mir unbemerkt weil ich in meinem Leben mit was anderem beschäftigt war. Bis der Fokus wieder auf mein Gewicht fiel. Oh Schreck, es mussten mindestens 6, besser 10 Kilo runter.
    Geschafft! Ich war glücklich, fühlte mich wohl, mein Fokus richtete sich wieder auf andere Dinge im Leben und klammheimlich kamen 12 Kilo zurück.
    Und so weiter und so fort.
    Je öfter dies passierte desto schneller und leichter schien mein Körper die Kilos wieder einzuheimsen.
    Und je älter ich wurde desto schwieriger wurde es, die Kilos wieder komplett los zu werden.
    Die Gleichung begann zu kippen und voilá, 40 kg Übergewicht sind das Resumeé.


    Mein Körper wollte nie dick sein. Aber er wollte auch das ständige Auf und Ab nicht.

    Theorie ist: Wissen wie etwas funktioniert aber es geht nicht
    Praxis ist: Es funktioniert und keiner weiß warum


  • Aber mir geht es ja nicht nur um mich, sondern darum, dass es so vielen anderen ebenso ergeht. Ich frage mich, ob es vielleicht irgendwelche Faktoren gibt, die bei allen oder zumindest bei vielen eine Rolle spielen oder ob das bei jedem eine rein individuelle Geschichte ist.


    Die "Geschichte" ist insofern individuell, daß es DEIN Körper ist der mit DEINEN Umständen und Einschränkungen klarkommen muß.


    Allgemein bekannt dürfte jedoch sein, daß Cortison "aufschwemmt" und daß Diabetes bei entsprechender Veranlagung mit einer Vermehrung speziell des Bauchfetts einhergehen kann. Letzteres ist eine Selbsthilfereaktion (eine Folge, nicht die Ursache!) des Körpers, um dem Blut den Zucker zu entziehen, den die anderen Zellen nicht abgreifen konnten (obwohl gerade sie ihn viel dringender benötigten).


    Ich kann einfach nicht glauben, daß Du offensichtlich dauerhaft mit Cortison behandelt wirst (von wem?) und Dir die Nebenwirkung davon nicht bewußt zu sein scheinen... :confused:
    Noch weniger kann ich glauben, daß man "plötzlich" einen Diabetes entwickelt, der sich dann dazu auch noch sofort als insulinpflichtig entpuppt. Da war doch sicher schon im Vorfeld was am Kochen, was aber geflissentlich ignoriert worden ist.


    Wenn Dein Gewichtsanstieg nämlich nichts oder so gut wie nichts mit Fetteinlagerungen zu tun hat, die durch reines Überessen entstanden sind, dann kannst Du blind rumdiäten bis Du schwarz wirst und wirst absolut nichts erreichen außer Dich kaputtzumachen.
    Denn mit entsprechender Vorgeschichte, ist das so als würdest Deinem Körper bei seinen Bemühungen ständig die Beine wegtreten anstatt ihm eine Stütze zu sein.


    Cortison in Verbindung mit einem schlecht eingestellten Diabetes dürfte so ziemlich zu den größten Arschkarten gehören, die man ziehen kann, und Du solltest Dir mal ordentlich Deine Ärzte zur Brust nehmen bzw. Dich überweisen lassen oder sogar um eine stationär durchgeführte Medikamentenkontrolle und -einstellung bitten.


    Was andere in dieser Hinsicht erfahren haben oder was ihnen geholfen hat, wird Dir persönlich nur dann helfen, wenn Du erkennst, nach welchen Gesichtspunkten die Betreffenden ihre Handlungen ausgerichtet haben. DAS ist der ausschlaggebende Faktor.
    Diese Handlungen einfach zu kopieren, ohne den Sinn und die Beweggründe dahinter zu erkennen und zu begreifen, wird nur in den allerseltensten Fällen - und dann auch nur aus blankem Zufall - gut gehen.



    Meine Probleme fingen übrigens an als ich gerade mal 60kg wog. Das war bei meiner Größe hinsichtlich jedweder Definition im grünen Bereich.
    Aber ich hatte mit Dingen zu kämpfen, die man sonst gerne mit der Folge von Übergewicht verbindet. Mein Zyklus war die Hölle, meine Haut eine Katastrophe, meine Gelenke zwackten, zwischendurch gab's schon mal Episoden von Haarausfall, meine Kondition war trotz mehrerer Sportarten (inklusive Tennis und Geräteturnen) unterirrdisch, war oft erkältet mit richtig fiesen Halsentzündungen, mir war ohne Ende schlecht, mein Kreislauf kackte regelmäßig völlig ab, von Migräne, Bauchkrämpfen und um sich greifenden allergischen Reaktionen gar nicht zu reden.
    Dazu kam ein unaufhaltsamer Aufwärtstrend des Gewichts. Und dann ging's los mit den ganzen Scheiß Ratschlägen, wie man abnehmen kann und muß. Daß all das begonnen hatte als ich noch gar nicht übergewichtig war, das interessierte keine Sau. Und ich hab den Scheiß geglaubt. Waren ja schließlich Experten.
    Innerhalb von 4 Jahren habe ich trotz aller gegenteiligen Bemühungen 60 kilo zugelegt. Organische Krankheiten wurden komischerweise nicht gefunden. Auch nicht solche, die angeblich durch Übergewicht erst ausgelöst werden. Kein Diabetes, nix.
    Damit bin ich 15 Jahre rumgelaufen und dann habe ich durch reinen Zufall während eines schweren autoimmun bedingten Anfalls aus reinem resignierenden Überlebenswillen (klingt komisch, aber ist die beste Beschreibung) instinktiv das wirklich Richtige für mich getan.
    Und *rums* hatte ich innerhalb von wenigen Wochen alle Probleme vom Hals. Niemand konnt's zu dem Zeitpunkt erklären, denn es läuft allem zuwider, was einem in Medien und von hohlen Ärzten um die Ohren geknallt wird.
    Das ist jetzt knapp 10 Jahre her. Mein Gewicht ist seitdem stabil. Kann sogar sein, daß es langsam aber stetig sinkt. Genau weiß ich es nicht, denn die Waage habe ich längst weggeschmissen. Aber selbst die ältesten Uralt-Klamotten (mit denen man halt zu Hause rumgammelt und renoviert etc) passen mir nach wie vor und haben sogar angefangen zu schlabbern. Nur ein paar Allergien sind mir als Haustiere geblieben.


    Das Verzwickte daran ist nur, daß, wenn Du nun hingehst und dasselbe tätest wie ich, wahrscheinlich nicht den geringsten Erfolg haben würdest. Im schlimmsten Fall sogar das Gegenteil.


    Daß die Lösung zum Problem passen muß, um nicht nach hinten loszugehen, ist die allgemeingültige Seite an der ganzen Sache.
    Daß die Lösung aber für jeden eine andere ist - sogar bei oberflächlich betrachtet gleichartigen Problemen - das ist das Individuelle daran.


    Vielleicht kannst Du ja mal damit anfangen, Dich mit dem Sinn der Ernährung aus der Sicht des Körpers zu beschäftigen.

    Du hier.

  • Hallo Candyqueen,


    ich kann, wie jeder hier, natürlich nur von mir sprechen.


    Ich war schon mein Leben lang dick, daran gewöhnt. Als ich einen Partner kennen lernte, nahm ich ziemlich schnell knapp 20kg ab, mein Partner fand da natürlich klasse. Unterbewusst wollte ich aber einen Mann, der mich liebt wie ich war. Irgendwann, als es ernster wurde, nahm ich wieder zu. Erst als ich mir seiner sicher war, begann ich wieder langsam abzunehmen. Dann kam allerdings eine Krankheit mit Medikamenten hinzu und ich nahm wieder etwas zu.


    Ich glaube nicht, daß dre Körper dick sein will, ich glaube eher, das alles hängt im Unterbewußtsein. Das spielt uns manchmal Streiche die wir erst später, wenn überhaupt durchschauen.

    Liebe Grüße Mendi


    "Wer eine schöne Stunde verschenkt, weil er an Ärger von gestern denkt oder an Sorgen von morgen, der tut mir leid. Mein Name ist Hase, ich weiß Bescheid." (Bugs Bunny)

  • Hallo zusammen,:)


    erstmal danke für eure Antworten.



    Ich kann einfach nicht glauben, daß Du offensichtlich dauerhaft mit Cortison behandelt wirst (von wem?) und Dir die Nebenwirkung davon nicht bewußt zu sein scheinen... :confused:
    Noch weniger kann ich glauben, daß man "plötzlich" einen Diabetes entwickelt, der sich dann dazu auch noch sofort als insulinpflichtig entpuppt. Da war doch sicher schon im Vorfeld was am Kochen, was aber geflissentlich ignoriert worden ist.


    Ich muss nicht ständig Cortison nehmen, aber meine Krankheit tritt in Schüben auf und während dieser Schübe ist Cortison so ziemlich das Einzige, das hilft. Es gibt auch noch ein paar andere Medikamente, die aber mindestens genauso schlimme Nebenwirkungen haben, wie Cortison. Habe schon zwei davon ausprobiert und das war echt nicht lustig. Habe mit meinem Arzt besprochen, beim nächsten Schub einen dritten Versuch mit einem anderen Medikament zu wagen, hoffe, dass ich das besser vertrage.


    Und über die Nebenwirkungen von Cortison bin ich mir völlig im Klaren. Dieses Medikament ist Fluch und Segen zugleich, da es im akuten Schub am besten und schnellsten hilft. Allerdings versuche ich immer, es so früh wie möglich wieder auszuschleichen, was allerdings dann zur Folge haben kann, dass der Schub wieder aufflammt. Es ist halt die Wahl zwischen Erhängen und Erschießen. :(


    Und zum Diabetes: Tja, ich werde ja regelmäßig gründlich untersucht, auch die Blutwerte und bis vor einem Jahr waren die blutzuckertechnisch in Ordnung. Und dann innerhalb kürzester Zeit war er plötzlich da. Habe ich auch nicht verstanden. Muss allerdings dazu sagen, dass ich vor einiger Zeit eine Bauchspeicheldrüsenentzündung gehabt habe. Die Ärzte im KH meinten, das könnte auch eine Rolle spielen. Mir ist aber auch klar, dass mein Übergewicht dem Ganzen nicht gerade zuträglich ist und wahrscheinlich mit für den Diabetes oder zumindest den schnellen Ausbruch verantwortlich ist.


    Als der Diabetes festgestellt wurde, war ich zwei Wochen im KH, wo man mich auf Herz und Nieren untersucht und mich medikamentös eingestellt hat. Bisher haben mir alle Ärzte übereinstimmend gesagt, dass das Cortison auf jeden Fall zu einem guten Teil mit für den Diabetes verantwortlich ist und ich dringend versuchen muss, so selten und wenig Cortison wie möglich zu nehmen. Aber das versuche ich ja sowieso schon.


    Zitat

    Damit bin ich 15 Jahre rumgelaufen und dann habe ich durch reinen Zufall während eines schweren autoimmun bedingten Anfalls aus reinem resignierenden Überlebenswillen (klingt komisch, aber ist die beste Beschreibung) instinktiv das wirklich Richtige für mich getan.

    Ich finde es toll, dass du für dich den richtigen Weg gefunden hast und es dir gut geht. :) Ich wünsche dir, dass das so bleibt und hoffe, dass ich für mich auch einen Weg finde diesen Zustand zu erreichen.

  • Muss allerdings dazu sagen, dass ich vor einiger Zeit eine Bauchspeicheldrüsenentzündung gehabt habe.
    [...]
    . Bisher haben mir alle Ärzte übereinstimmend gesagt, dass das Cortison auf jeden Fall zu einem guten Teil mit für den Diabetes verantwortlich ist


    Und wieso ist Dir dann

    Zitat


    aber auch klar, dass mein Übergewicht dem Ganzen nicht gerade zuträglich ist und wahrscheinlich mit für den Diabetes oder zumindest den schnellen Ausbruch verantwortlich ist.


    Denk doch mal nach!
    Das wichtigste Organ in diesem Steuerungsprozeß ist bei Dir geschädigt!
    Ich würde an Deiner Stelle bitte ganz schnell von diesem Selbstkasteiungs-Trip runterkommen und den Ärzten ganz gewaltig auf die Zehen treten, wenn sie sich nicht nachhaltig um eine zielgerichtete organentlastende Therapie und deren Kontrolle auf tatsächliche Wirksamkeit konzentrieren.
    Laß Dich nicht mit solchen Sprüchen zumüllen.
    Um blöd daherzuquatschen und anderen ein riesigschlechtes Gewissen zu machen ... dafür hätten die nicht studieren brauchen. Das kannste von jedem x-beliebigen haben, der schon mal im Wartezimmer Brigitte gelesen hat.


    Lies mal

    ob und wie Ärzte überhaupt jemals in wissenschaftlicher Weise mit dem Thema Ernährung konfrontiert werden.
    Das war nämlich eine meiner zentralen Fragen nachdem sich abzeichnete, daß mir niemand eine Erklärung für meine Symptomfreiheit liefern konnte.
    Die hatten nämlich KEINE Ahnung. Und all das Geblubber mit dem sie vorher schlau dahergequatscht haben und mir den wildesten Scheiß erzählt haben, warum es mir schlecht geht, war nichts weiter als Fassade. Aber leicht verdientes Geld von der Kasse.

  • @ MeiersJulchen


    Vielleicht bin ich ja heute zu blond, aber was genau meinst du mit "Selbstkasteiungs-Trip"? :confused:


    Du glaubst also, dass die Ärzte mir bisher, mangels besseren Wissens, hauptsächlich Quatsch erzählt haben? Hm, ich gehöre ja auch nicht zu den Menschen, die Ärzte grundsätzlich für allwissend und unfehlbar halten und habe auch schon häufiger am eigenen Leib erfahren, dass manche Ärzte ziemlich ahnungslos sind, was gewisse Themen angeht, vor allem, wenn sie nicht ihr eigenes Fachgebiet betreffen. Aber das finde ich doch schon eine ziemlich deprimierende Aussage.

  • @ MeiersJulchen


    Vielleicht bin ich ja heute zu blond, aber was genau meinst du mit "Selbstkasteiungs-Trip"? :confused:


    Bin nicht MJ, antworte aber trotzdem mal...
    Du quälst dich mit Diäten und Gewichtskontrolle, obwohl doch klar ist, dass sowohl Übergewicht als auch Diabetes vom Cortison kommen.


    Du glaubst also, dass die Ärzte mir bisher, mangels besseren Wissens, hauptsächlich Quatsch erzählt haben?


    Was das Übergewicht angeht, ja. Und leider auch, wenn der Rat an eine Autoimmunkranke mit angeschlagener Bauchspeicheldrüse nur lautet, möglichst wenig Cortison zu nehmen.
    Da ziehen die sich billig aus der Affäre, statt sich - wie sie müssten - intensiv darum zu bemühen, die Therapien aufeinander abzustimmen.
    Du solltest denen in den Allerwertesten treten und/oder deine Arztwahl überprüfen.

  • Zitat

    Du glaubst also, dass die Ärzte mir bisher, mangels besseren Wissens, hauptsächlich Quatsch erzählt haben?

    Ja. In vielen Fällen (und bei dir anscheinend auch) ist das Übergewicht ein Krankheitssymptom. Es ist nicht die Ursache für die Krankheit.


    Ich selbst schlage mich mit einer Fettstoffwechselstörung herum, die Übergewicht stark begünstigt. Übergewicht und miese Leberwerte sind das einzige Symptom dieser Störung bei Menschen unter 60.


    Was glaubst du wohl, wieviele Ärzte mir erzählen wollten, das meine Leberwerte durch das Übergewicht so mies sind??? Dabei ist es totaler Quatsch, einen angeboren genetischen Defekt mit Diät kurieren zu wollen!


    Zusätzlich ist den wenigsten Ärzten klar, wie sehr die Hormone den Körper beeinflussen. Das z.B. Insulin, Leptin, Schilddrüsenhormone und bei Frauen die weiblichen Hormone sowie noch viele andere Stoffwechselprozesse (u.a. Fettspeicherung) in einem Konzert spielen.


    D.h. das es wenn es an der Bauchspeicheldrüse zwickt, du gleichzeitig eventuell Probleme mit deinem Zyklus bekommen kannst. Du rennst dann wg der Bauchspeicheldrüse zum Diabetologen und für das andere zum Frauenarzt, weil es auf den ersten Blick für den Laien keinen Zusammenhang gibt.


    Es kann so Jahre dauern, bis jmd es schafft, den Blick aufs Ganze zu richten und wirklich versucht, die Ursache zu finden anstatt nur an den Symptomen rumzudoktorn.

  • Und wie habt ihr eure Ärzte dann vernetzt bekommen?
    Genau diese Frage stelle ich mir nämlich grade. Ich renne auch zu x Ärzten obwohl ich das Gefühl hab, dass es einmal vernünftig ganzheitlich betrachtet wesentlich schneller aufzuschlüsseln ist.


    Mich nervt das einfach tierisch, dass man immer nur mit dem Körperteil beim Arzt ist, für das er zuständig ist. Ein bisschen schauen die Ärzte über den Tellerrand geben durchaus Vermutungen ab, dass etwas zusammenhängt, aber da kommt dann trotzdem keinerlei Kooperation zwischen Ihnen zustande. :(.


    Ich hoffe, das lenkt nicht zu sehr vom Thema ab, aber das hat mich jetzt grade hier an den letzten Posts interessiert.

  • Zitat

    Und wie habt ihr eure Ärzte dann vernetzt bekommen?
    Genau diese Frage stelle ich mir nämlich grade. Ich renne auch zu x Ärzten obwohl ich das Gefühl hab, dass es einmal vernünftig ganzheitlich betrachtet wesentlich schneller aufzuschlüsseln ist.

    Diese Frage stelle ich mir auch schon seit langem. Habe das gleiche Problem. Der Diabetologe sagt, ich muss unbedingt abenehmen und soweit es geht, auf Cortison verzichten. Der Gastroenterologe sagt, ich muss meine Schübe so schnell wie möglich stoppen, Gewicht ist zweitrangig. Und ich steh dazwischen und denk mir: "ja, was denn nu???" :confused:


    Zitat

    Ich selbst schlage mich mit einer Fettstoffwechselstörung herum, die Übergewicht stark begünstigt. Übergewicht und miese Leberwerte sind das einzige Symptom dieser Störung bei Menschen unter 60.


    Was glaubst du wohl, wieviele Ärzte mir erzählen wollten, das meine Leberwerte durch das Übergewicht so mies sind??? Dabei ist es totaler Quatsch, einen angeboren genetischen Defekt mit Diät kurieren zu wollen!

    Meine Leberwerte sind auch schon, solange ich mich erinnern kann, mies. Und alle Ärzte sagen mir immer, sobald ich abnehme, werden sie besser. Und Zyklusstörungen hab ich auch, vor allem, seit ich den Diabetes hab.:(


    Ich bin durch eure Infos jetzt noch mehr ins Grübeln gekommen, weiß aber immer noch nicht, wie ich jetzt weiter verfahren soll. Wo finde ich einen vernünftigen Arzt, der nicht nur "sein" Organ sieht, sondern die gesamte Problematik, bzw. mich als ganzen Menschen??? :confused:

  • Ich bin durch eure Infos jetzt noch mehr ins Grübeln gekommen, weiß aber immer noch nicht, wie ich jetzt weiter verfahren soll. Wo finde ich einen vernünftigen Arzt, der nicht nur "sein" Organ sieht, sondern die gesamte Problematik, bzw. mich als ganzen Menschen??? :confused:

    Das ist leider wirklich schwierig. Du könntest über Selbsthilfegruppen versuchen, an empfehlenswerte Ärzte zu kommen. Oder grundsätzlich interdisziplinär arbeitende Zentren.


    Mein Vater wurde wegen einer autoimmunen Erkrankung mit Cortison behandelt ohne nach den Knochen zu sehen. Mit mehreren angebrochenen Wirbeln fing man an zu überlegen...

  • Hallo,


    seit 1998 werde ich wegen Diabetes Typ 2 mit Insulin therapiert.
    Etwa seit 2008 bekam ich vor Infusionen 100 mg Prednisolon i. V., zum Schluß wöchendlich, um Abwehrreaktionen zu unterdrücken. Seit gut zwei einhalb Jahren schlucke ich täglich Prednisolon. Je nach aktueller Lage zwischen 10 mg und 30 mg.


    Seit gut einem Jahr habe ich immer wieder mal das Problem, dass ich gleichzeitig starke Gelenkschmerzen, Schüttelfrost und oft noch Fieber bekomme. Mal habe ich drei Wochen Pause, mal nur drei Tage.
    Das einzige was mich dann wieder auf die Beine bringt ist wiederum Prednisolon, 100 - 150 mg.


    Die tägliche Dosis wirkt sich nicht mehr auf den Zuckerspiegel aus.
    Die zusätzlichen Dosen lassen den Spiegel für etwa einen Tag stark ansteigen. Doch das ist mit Insulin kontrollierbar.



    2011 hatte ich durch Erkrankung stark an Gewicht verlohren. Im Unterforum Gesundheit hatte ich darüber berichtet.
    Ende 2011, Anfang 2012 hatte ich mein altes Gewicht wieder zurück, plus gut 10 Kilo.
    Heute habe ich nur noch ca. sechs Kilo mehr als vor der Erkrankung 2011. Weiter abgenommen habe ich nicht - ich habe allerdings auch gar nicht versucht mein Gewicht zu kontrollieren oder gar zu reduzieren.
    Durch meine Dialysetherapie stehe ich eh ständig auf der Waage um die Wassereinlagerungen festzustellen.



    Die Therapie mit Prednisolon verursacht auch bei mir deutliche Nebenwirkungen.
    Die Wassereinlagerungen sehe ich einen oder zwei Tage nach der Einnahme auf der Waage. Den hohen Zuckerwert nach ein paar Stunden auf dem Messgerät.
    Den Hunger bekomme ich an manchen Tagen nicht gestillt, der Durst ist dann auch oft heftig. Es gibt aber auch sehr häufig Tage an denen ich kaum etwas esse. Da habe ich dann zwar Hunger aber auf nichts Appetit.



    Wenn ich die Wassereinlagerungen nicht beachte kann ich sagen, dass mein Gewicht in den vergangenen zwei Jahren um fünf Kilo schwankt.
    Durch eine engere Kontrolle und leider viel Insulin konnte ich sogar meinen Langzeitwert, HAB1c, von 12 auf 7,5 senken.


    Den Diabetologen habe ich schon vor 10 Jahren in den Wind geschossen.
    Die wenigsten die ich getroffen habe waren wirklich kompetent. Meistens hatte ich eher den Eindruck, dass sie auf der Welle der (kommenden) Volkskrankheit reiten wollten.
    Diabetologen haben keine Facharzt Ausbildung als solcher. Die Meisten sind von Haus aus Allgemeinmediziner oder Internisten.


    Wenn ich der Meinung bin, dass meine Ärzte miteinander reden sollten, dann fordere ich sie auf miteinander zu telefonieren. oft und gerne in meiner Anwesenheit.
    Ich habe zu viele chronische Erkrankungen um da etwas schleifen zu lassen. Wie immer kommt es viel darauf an wie Du an die Sache heran gehst. Ärzte betrachte ich als Dienstleister. Sie werden von meiner Krankenkasse bezahlt, für die ich wiederum kräftig bezahle. Inzwischen achte ich sehr darauf ob ein Arzt mein Geld verdient hat oder nicht. Mit meiner Krankenakte kommt für mich nichts anderes mehr in Frage.

  • Zitat

    Etwa seit 2008 bekam ich vor Infusionen 100 mg Prednisolon i. V., zum Schluß wöchendlich, um Abwehrreaktionen zu unterdrücken. Seit gut zwei einhalb Jahren schlucke ich täglich Prednisolon. Je nach aktueller Lage zwischen 10 mg und 30 mg.


    Musste auch lange beinahe täglich Cortison nehmen, bin quasi nahtlos von einem Schub in den nächsten übergegangen. Das war echt eine furchtbare Zeit. Habe dadurch massive Zahnprobleme und eine grauen Star bekommen. Dann hab ich ein alternatives Medikament probiert, um vom Cortison wegzukommen, das hat mir eine fette Bauchspeicheldrüsenentzündung "beschert". :(


    Danach meinte mein damaliger Gastroenterologe, mir würde außer Cortison nichts anderes übrigbleiben, denn wenn ich auf dieses eine Medikament so heftig reagiere, wäre die Wahrscheinlichkeit hoch, dass ich auch die anderen nicht vertragen würde.


    Habe dann irgendwann den Arzt gewechselt und das Cortison ausgeschlichen. Gottseidank hat sich mein Immunsystem in der Zeit etwas beruhigt, so dass ich einige Zeit schubfrei war. Allerdings ging das nicht allzu lange gut und beim nächsten Schub war wieder Corti angesagt. Habe dann, obwohl ich echt Schiß hatte, ein weiteres alternatives Medikament ausprobiert. Innerhalb kürzester Zeit hat meine Bauchspeichelsdrüse wieder gemoppert und bevor ich mir die nächste Entzündung mit dazugehörigem KH-Aufenthalt eingefangen habe, bin ich zähneknirschend wieder auf Cortison umgestiegen.


    Werde beim nächsten Schub einen letzten Versuch mit einem anderen Medikament wagen, aber wenn ich das auch nicht vertrage, habe ich ein echtes Problem.


    Zitat

    Die Therapie mit Prednisolon verursacht auch bei mir deutliche Nebenwirkungen.
    Die Wassereinlagerungen sehe ich einen oder zwei Tage nach der Einnahme auf der Waage. Den hohen Zuckerwert nach ein paar Stunden auf dem Messgerät.
    Den Hunger bekomme ich an manchen Tagen nicht gestillt, der Durst ist dann auch oft heftig.


    Den Hunger durch Corti kenne ich nur allzu gut. Der ist mit Willenskraft kaum im Zaume zu halten, das finde ich sehr belastend. Und die Wassereinlagerungen habe ich auch, hauptsächlich in den Händen, Unterschenkeln und Füßen. Das ist ziemlich unangenehm. :(


    Zitat

    Wenn ich der Meinung bin, dass meine Ärzte miteinander reden sollten, dann fordere ich sie auf miteinander zu telefonieren. oft und gerne in meiner Anwesenheit.


    Ich denke, das werde ich auch mal machen. Vielleicht kommt da ja mal was bei rum. Ansonsten werde ich mich auf die Suche nach anderen Ärzten machen. Vielleicht finde ich ja hier den ein oder anderen brauchbaren Doc.

  • also ich war bis zu meinem 17. Lebensjahr schlank und sportlich, war von meinem 7. - 17. Lebensjahr an im Sportverein. Dennoch war ich nur deshalb schlank, weil ich immer regelmässig Sport getrieben habe, alles mit dem Fahrrad erledigt habe und abends nur noch eine Scheibe Brot und etwas Gemüse gegessen habe. Dann war ich auch satt.:p


    Aber sobald wir im Sportverein Sommerpause hatte, habe ich grundsätzlich und jedes Jahr zu genau dieser Zeit immer 5-6 kg (!) innerhalb dieser 6 Wochen zugelegt, das war ganz normal. Pause vorbei und die Kilos verschwanden wieder.:rolleyes:


    Und wie erging es den anderen Mädchen im Verein? Die hatten solche Probleme nicht, der Großteil zumindest nicht. Die hielten ihr Gewicht meistens und der Körper regulierte selbst. Und was war mit den meisten Mädchen in meiner Klasse? Viele von denen machten gar keinen Sport, ausser das bisschen in der Schule und auch das ohne viel Elan. Und meine beste Freundin machte gar keinen Sport, fuhr mit dem Bus in die Schule ( ich mit dem Rad), aß gerne und war- immer rank und schlank.:eek:


    Bis heute. Anstrengen musste sie sich dafür nie, auch nicht disziplinieren oder beim Einkauf auf die Fette achten oder am Abend die Kohlehydrate meiden. Sie isst was ihr schmeckt. :eek:


    Das ist doch wirklich sehr ungerecht, aber zum Teil wohl Vererbung.


    Mein Körper will ganz sicher nicht so dick sein, wie er ist. Mollig bzw sehr weiblich, das bestimmt- so finde ich es auch schön. Ich habe lieber weibliche Rundungen, als so knabenhaft dünn zu sein. Und meine Psyche ist eher auf Bequemlichkeit ausgelegt. Ich habe auch schon 40 kg abgenommen, hielt das ganze 4 Monate durch, dann hatte ich diesen disziplinierten Lebensstil satt. Entweder auf vieles verzichten und immer drauf achten, oder wie eine Blöde Sport treiben. Und schnell hatte ich es wieder drauf. :mad:


    Mein Körper neigt auf jeden Fall dazu, alles und stetig für "Notzeiten" bunkern zu wollen. In dieser Beziehung macht er es mir wirklich verdammt schwer, er neigt einfach dazu immer etwas üppiger sein zu wollen als manch andere. Aber ich denke nicht, dass mein Körper das dreifache seines Gewichtes haben möchte.:D

  • Zitat

    Das ist doch wirklich sehr ungerecht, aber zum Teil wohl Vererbung.

    Da gebe ich dir vollkommen recht!!! Ich finde es auch total unfair, dass manche Leute essen können, was und soviel sie wollen, ohne sich Gedanken darüber machen zu müssen und ich brauche eine Tafel Schokolade oder ein Stück Kuchen nur anzusehen und bin ein Kilo schwerer. :( :eek: Aber schon wegen meinem Diabetes muss ich mir diese Dinge eh meist verkneifen.


    Naja, das Leben ist nicht gerecht und wird es auch nie sein. Andere kriegen dafür eine Glatze oder Falten, von denen ich mit 43 noch keine einzige hab. Ist doch auch was! :D

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