Süchtig nach Fastfood

  • Hi, ich bin 16, w und leider auf der falschen Seite gelandet. Ich wollte eigentlich wegen meiner Esstörung Hilfe suchen, weil einen Therapeuthen kann sich meine Mama nicht leisten und es gibt sicherlich bedürftigere.


    Dazu muss ich noch sagen, ich bin nicht dick... (55 kg, um die 1.60m)
    ich habe nur ein furchtbares Essproblem, dass mich sicher noch dicker machen wird oder gar zum Tod führen wird. Also es geht nicht wirklich um das Dicker werden, es ist eher, die Angst Kontrolle zu verlieren und zu spüren, dass da was falsch läuft.


    Also ich esse in der Woche 2-3 Mal Mcdonalds. Das ist, seit dem Mcdonalds ganz in der Nähe aufgemacht hat. Wenn meine mama mir anbietet: 'Sollen wir was von Mcdonalds holen?' Dann freu ich mich so schrecklich drauf, wie ein dressierter hund kann ich mcces plötzlich schmecken und wenn sie dann sagt: 'oma hat schon was gekocht, esst das.'


    Weine ich! ja, ich bin 16 und weine... Es ist einfach, ich hab viele probleme zuhause (eltern getrennt, abserviert vom schwarm, weil ich zu hässlich sei, meine katze ist vor kurzem gestorben), an all diese dinge erinnere ich mich, wenn ich nichts von mcces bekomme.


    Ich weiß es klingt überreagiert und auch daher geholt, aber so ist es. Essen allgemein ist das einzige, dass mich glücklich macht. Dieses Glücksgefühl erlebe ich wirklich selten und fühl mich die meiste zeit leer. Es ist wie ein kleiner Traum der Platzt, wenn ich nicht von mces bekomme und es erinnert mich an viele geplatzte träume, wie ich mit meinem schwarm heirate, wie ich kinder bekomme, wie ich mit meiner katze in eine wohnung ziehe... jetzt ist in meiner weiten zukunft einfach gar nichts... und das essen macht mich wirklich glücklich... ich weiß nicht weiter...


    Ich war auch auf Entzug in den Ferien (wir waren in der Türkei und da gabs kein MCDONALDS in der Nähe)
    Nach einer woche hatte ich einen Alptraum, dass meine mama mir was von mcces holt, auf dem weg zu uns nachhause meine cola austrinkt, weil sie hungrig war und dann bin ich weinend aufgewacht.... Weil ich keine COLA HATTE!!! :(
    Danach hab ich beim fasten oft geweint, weil ich mir so sehr gewünscht habe, ich wäre wieder zuhause und müsste nicht fasten und könnte essen was ich will. Für mich waren diese Ferien die hölle. Ich musste die ganze zeit über fasten und ich wollte wirklich meine religion wechseln wegen dem fasten! ich habe die meiste zeit nur geweint.


    Ich weine oft, wenn meine Mama was von MCCES holt (wir gehen da nie zufuß hin, sie holt uns immer was vom drive), und die chillisouce fehlt oder die falsche drin ist. Ich weine als wäre die welt ungerecht und ich so hilflos.


    Niemand nimmt meine Sucht ernst. Aber ich leide wirklich viel darunter. Und das schlimmste ist.. in letzter zeit tut meine brust weh, vom zu schnellen essen oder eigenartig stehen. Ich hab das gefühl, dass ich bald einen herzentfakt kriege und ich habe so angst. Ich esse seit jahren (ca.3) von Mc donalds. Es ist so schlimm... aber ich kann nicht aufhören, wenn sie es mir anbieten.
    Ich hab auch seit jahren depressionen und denke sogar an suizid. Aber eben diese kleinen glücksmomente beim essen geben mir das gefühl zufrieden zu sein, sonst habe ich immer stress und angst jemanden zu enttäuschen, irgendwann alleine zu enden und nichts zu erreichen.


    Es ist ein teufelskreis aus kummer und essen und alle wege führen ins pech... ich kann nichts ausgleichen oder etwas lösen und ich hoffe wirklich, dass mich hier jemand versteht. ich habe einfach meine gefühle beschrieben, also nicht zu sehr urteilen.


    Jemand, dem es genau so geht? Oder der es überwinden konnte? Wenn ja, wie? Es geht hier grad wirklich nur ums essen... Ich möchte wenigstens hier kontrolle behalten... danke im vorraus


    PS: wenn ich hier irgendwie falsch bin, nicht beleidigen oder so :D

  • [...] Es ist einfach, ich hab viele probleme zuhause (eltern getrennt, abserviert vom schwarm, weil ich zu hässlich sei, meine katze ist vor kurzem gestorben), an all diese dinge erinnere ich mich, wenn ich nichts von mcces bekomme. [...]


    Beim Lesen dieser Geschichte komme ich mir veräppelt vor ... doch falls ich dir Unrecht tue, dann mein Rat an dich: geh zu einem Spezialisten deiner Wahl!

  • Ja du wirst sterben.
    Irgendwann. Und sicher nicht an "Mc D".


    Du hast ein ganz gewaltiges anderes Problem und gehörst in professionelle Hände, eines Psychiaters oder Psychologen und nicht in irgendein Forum im Internet.
    Deine Mutter bezahlt da gar nix dafür, dass gibt es kostenlos für unter 18jährige, also geh schleunigst zum Arzt und schildere dein Problem.

  • Hallo Ayleen,


    hast du deiner Mutter davon erzählt? - ich kann mich den anderen nur anschließen, geh zum Hausarzt und erzähle ihm von deiner Verwirrung, das kostet nichts und er wird dir helfen.

    Liebe Grüße Mendi


    "Wer eine schöne Stunde verschenkt, weil er an Ärger von gestern denkt oder an Sorgen von morgen, der tut mir leid. Mein Name ist Hase, ich weiß Bescheid." (Bugs Bunny)

  • Hallo Avelynn,


    Zitat

    weil einen Therapeuthen kann sich meine Mama nicht leisten

    Wie oben geschrieben, für Kinder und Jugendliche ist es kostenlos.


    Spontan fällt mir die "Nummer gegen Kummer" ein, die speziell für Kinder und Jugendliche gedacht ist: 0800 111 0 333 oder auch 116 111 vom Handy. Die können dir gezielt eine Anlaufstelle in deiner Nähe nennen.


    Zitat

    und es gibt sicherlich bedürftigere.

    Eigentlich schreibst du "ich bin es nicht wert, das mir geholfen wird". Das ist typisch für Menschen mit Depressionen und ein sicheres Zeichen, das du professionelle Hilfe brauchst. Überleg mal, wenn deine Mama sowas sagen würde, du würdest sie nerven ohne Ende bis sie sich entsprechende Hilfe sucht. Genauso musst du denken, wenn es um dich geht. Wenn es dir hilft, stell dir vor, du suchst dir die professionelle Hilfe nicht nur für dich, sonder auch für deine Mama. Denn deine Mama will sicherlich nicht, das es dir schlecht geht.


    Zitat

    Also es geht nicht wirklich um das Dicker werden, es ist eher, die Angst Kontrolle zu verlieren und zu spüren, dass da was falsch läuft.

    Die Angst, die Kontrolle zu verlieren, ist ein sehr starkes Thema bei Magersucht. Magersüchtige sind oft Kontrollfreaks, wenn sie wie du das Gefühl haben, das ihr Leben aus dem Ruder läuft, kompensieren sie das über Essen. Das Gefühl, Kontrolle über das zu haben, was sie essen, gibt ihnen ein Gefühl der Macht über wenigstens einen Teil ihres Lebens. Das du genau diese Kontrolle willst, macht mir Sorgen.


    Such dir bitte professionelle Hilfe.


    Das du süchtig nach McDs bist glaube ich dir sofort. Die konzentrierte Fett- und Zuckerbombe, die so eine Mahlzeit bei McDs bedeutet, löst Glückshormone im Gehirn aus, das ist wissenschaftlich erwiesen. Insbesondere wenn du Depressionen hast, kann es sein, das dein Gehirn förmlich nach diesem Kick giert.


    Da hilft nur eine dauerhafte Ernährungsumstellung in Verbindung mit Psychotherapie und Antidepressiva.


    Es hilft zusätzlich, bestimmte Bestandteile des Essens zu identifizieren, die dich so glücklich machen. Käse und insbesondere warmer Schmelzkäse enthält bestimmte Substanzen, die ähnlich wie Schokolade zu einer Serotonin-Ausschüttung führen. Anstatt also zu McDs zu gehen, könntest du dir zu Hause einen Toast mit warmen Käse machen. Wenn dein Gehirn einen Zuckerkick braucht, iss etwas Obst. Insbesondere frische Mango hat einen stimmungsaufhellenden Effekt und ist dazu noch gesund.


    Zitat

    Ich weine oft, wenn meine Mama was von MCCES holt (wir gehen da nie zufuß hin, sie holt uns immer was vom drive)

    Du hast geschrieben, das du 2-3 Mal die Woche bei McDs isst. Fährst du da immer mit deiner Mama zusammen im Auto hin? Vielleicht ist es dann gar nicht das Essen, sondern eher das deine Mama dir und deinen Wünschen Zeit und Aufmerksamkeit widmet?


    Deinen Alptraum, das deine Mama die Cola ausgetrunken hat, finde ich da auch sehr bezeichnend.


    Zitat

    Ich weine als wäre die welt ungerecht und ich so hilflos.

    Das ist ebenfalls wieder typisch für Menschen mit starken Depressionen. Dieses Gefühl der Hilflosigkeit und das du über Kleinigkeiten in Tränen ausbrichst. Die fehlende Chilisauce ist da nur ein Symptom, es könnte genauso gut ein rotes Haarband sein, das du zu deinem roten Kleid tragen wolltest und nun nicht finden kannst.


    Zitat

    ich wollte wirklich meine religion wechseln wegen dem fasten!

    Das musst du nicht! Fasten ist im Islam nur dann wirklich sinnvoll, wenn du es freiwillig machst. Nur dann erwirbst du Hassanan. Wenn du von deinen Verwandten dazu gezwungen wirst, ist das Ganze sinnlos. Der Islam macht das Fasten den Menschen leicht, wer krank ist braucht nicht fasten.


    So sind Leute mit Diabetes und Mukoviszidose grundsätzlich vom Fasten ausgeschlossen, ebenso Kinder, Schwangere und Frauen, die ihre Regel haben. Auch Alte und Schwache sowie Menschen mit Nierenproblemen sind vom Fasten befreit. Viele muslimische Ärzte reden mit ihren Patienten über das Fasten, im Zweifel auch mit Familienangehörigen.


    Es würde dir wahrscheinlich helfen, wenn du einen gebildeten Muslim findest, der modern denkt und mit dir und deiner Familie über den Islam, das Fasten und deine Essstörung redet.


    Zitat

    ich habe einfach meine gefühle beschrieben, also nicht zu sehr urteilen.

    Ich verurteile deine Gefühle nicht. Ich bin sicher sie sind echt, aber ich sehe eben auch, das du professionelle Hilfe brauchst. Depressionen, Angststörung, Essstörung, Suizidgedanken, das ist einfach ein bisschen viel für ein Internetforum.


    Wenn du allerdings Fragen zum Islam in Verbindung mit Essstörungen hast, kannst du mir gerne schreiben. Ich weiß wie schwer es ist, Antworten von Leuten zu bekommen, die sich sowohl mit dem Koran und den Hadithen als auch mit Essstörungen auskennen.

  • Das du süchtig nach McDs bist glaube ich dir sofort. Die konzentrierte Fett- und Zuckerbombe, die so eine Mahlzeit bei McDs bedeutet, löst Glückshormone im Gehirn aus, das ist wissenschaftlich erwiesen. Insbesondere wenn du Depressionen hast, kann es sein, das dein Gehirn förmlich nach diesem Kick giert.


    Da hilft nur eine dauerhafte Ernährungsumstellung in Verbindung mit Psychotherapie und Antidepressiva.

    Sorry, aber das ist Unsinn.

  • Rieke - erklär mal bitte, wieso eine Kombination aus Psychotherapie, Ernährungsumstellung und Antidepressiva bei der geschilderten Konstellation von Depression, Angststörung, Essstörung, Suchtverhalten und Suizidgedanken Unsinn sein soll???

  • Rieke - erklär mal bitte, wieso eine Kombination aus Psychotherapie, Ernährungsumstellung und Antidepressiva bei der geschilderten Konstellation von Depression, Angststörung, Essstörung, Suchtverhalten und Suizidgedanken Unsinn sein soll???


    Das ist Unsinn:

    Die konzentrierte Fett- und Zuckerbombe, die so eine Mahlzeit bei McDs bedeutet, löst Glückshormone im Gehirn aus, das ist wissenschaftlich erwiesen. Insbesondere wenn du Depressionen hast, kann es sein, das dein Gehirn förmlich nach diesem Kick giert.


    und damit die Idee der angeblich notwendigen Ernährungsumstellung gleich mit.

  • Das Fett und Zucker eine psychische und körperliche Abhängigkeit produzieren können, ist garantiert kein Unsinn.


    Das beim Konsum von Fett und Zucker das Belohnungszentrum im Gehirn involviert ist, ist Fakt. Der Mechanismus ist ähnlich wie bei anderen Süchten wie Alkohol- oder Spielsucht.


    Genauso kann eine radikale Umstellung (cold turkey) von Fastfood (McDs und Co) auf eine weniger zuckerhaltige Ernährung Entzugserscheinungen auslösen. Der Körper ist an den regelmäßigen Energieschub aus Fastfood gewöhnt und reagiert teilweise heftig darauf, von starken Kopfschmerzen bis hin zu Übelkeit, Sodbrennen, Schwächeanfällen, Schüttelfrost und depressiven Verstimmungen. Alpträume sind da durchaus auch mit drin.


    Auf die Schnelle fällt mir da die englisch-sprachige Dokumentation "Addicted to Pleasure - Sugar" der BBC ein (zu finden bei youtube), es gibt aber auch deutschsprachige Literatur und Fernseh-Dokumentationen zu dem Thema.


    Konkret denke ich da an eine Doku um eine vierköpfige Familie, die sich praktisch nur von Fastfood ernährt hat und deren radikale Ernährungsumstellung auf Selbstgekochtes eine Woche lang 24 Stunden täglich von einer Ernährungsberaterin und einem Ärzteteam begleitet wurde. So erhielt die Mutter am zweiten Tag bei einem akuten Anfall von Schokoladensucht Besuch vom Arzt, der im Kamerawagen neben dem Haus saß.


    Ansage war, sie bekäme ihre Schokolade, aber nur wenn sie vorher einen Apfel isst und ein Glas Wasser trinkt. Erklärt wurde, das der Apfel den vom Gehirn angeforderten Zucker-Kick enthält und das Wasser füllt den Magen. Danach wurde sie gefragt, ob sie immer noch Schokolade möchte. Die große Schoki-Gier war weg.


    Sämtliche Familienmitglieder in dieser Doku hatten übrigens Entzugserscheinungen, die von den begleitenden Ärzten entsprechend kommentiert wurden. Ich muss mal schauen, ob ich die Doku irgendwo finde.


    EDIT: Zu den Effekten einer Ernährung nur von McD-Produkten sieh dir mal "SuperSize Me" an.

  • Das Fett und Zucker eine psychische und körperliche Abhängigkeit produzieren können, ist garantiert kein Unsinn.


    Das beim Konsum von Fett und Zucker das Belohnungszentrum im Gehirn involviert ist, ist Fakt. Der Mechanismus ist ähnlich wie bei anderen Süchten wie Alkohol- oder Spielsucht.


    Genau das ist aber der Blödsinn. Ich kenne diese Behauptungen und entsprechende Dokus, auch dass in MRTs schön gezeigt wird, wie das Belohnungszentrum anspringt.
    Das springt aber immer an, wenn was rein kommt, das dem Körper gut tut. Brennstoff tut dem Körper gut. Natürlicher- und gesunderweise reagieren Körper und Hirn mit "hast du toll gemacht." Das hat mit Sucht rein gar nichts zu tun.


    Krank ist das, was bei Süchten abläuft: dass das Belohnungszentrum anspringt, obwohl tatsächlich nichts für Körper oder Hirn Nützliches zugeführt wurde, sondern im Gegenteil etwas Schädliches.


    Genauso kann eine radikale Umstellung (cold turkey) von Fastfood (McDs und Co) auf eine weniger zuckerhaltige Ernährung Entzugserscheinungen auslösen. Der Körper ist an den regelmäßigen Energieschub aus Fastfood gewöhnt und reagiert teilweise heftig darauf, von starken Kopfschmerzen bis hin zu Übelkeit, Sodbrennen, Schwächeanfällen, Schüttelfrost und depressiven Verstimmungen. Alpträume sind da durchaus auch mit drin.


    Mitunter reagiert der Körper ein wenig verstimmt, wenn er vom Rundum-Sorglos-Paket auf energiezehrende Selbstversorgung (Gluconeogenese) umstellen muss.
    Und dann weiß man ja nicht, was in der "gesunden" weniger zuckerhaltigen Ernährung so alles drin ist. Ist ja nicht einfach nur weniger Zucker, sondern meist ganz toll gesundes Vollkorn oder Obst, welche das zuckergewöhnte Individuum bisher vielleicht aus gutem Grund gemieden hat.


    So erhielt die Mutter am zweiten Tag bei einem akuten Anfall von Schokoladensucht Besuch vom Arzt, der im Kamerawagen neben dem Haus saß.


    Ansage war, sie bekäme ihre Schokolade, aber nur wenn sie vorher einen Apfel isst und ein Glas Wasser trinkt. Erklärt wurde, das der Apfel den vom Gehirn angeforderten Zucker-Kick enthält und das Wasser füllt den Magen. Danach wurde sie gefragt, ob sie immer noch Schokolade möchte. Die große Schoki-Gier war weg.


    Mal abgesehen von der Glaubwürdigkeit solcher Fernsehdokus: Warum sollte sie keine Schokolade essen, wenn Apfel und Schokolade doch die gleiche Wirkung haben?



    Supersize Me wurde mal von seriösen Wissenschaftlern nachgestellt. Die Effekte waren mit Essen nicht zu erreichen und nur durch Hormongaben erklärbar. Mit anderen Worten: ein Fake.

  • Zitat

    Ist ja nicht einfach nur weniger Zucker, sondern meist ganz toll gesundes Vollkorn oder Obst, welche das zuckergewöhnte Individuum bisher vielleicht aus gutem Grund gemieden hat.


    Ich kenne MeiersJulchens Geschichte. Das mit der Standard-Variante der "gesunden Ernährung" vielen Menschen mit Nahrungsmittelintoleranzen nichts gutes Getan wird, ist ja im Forum nichts neues. Ich halte es durchaus für wichtig, das Nahrungsmittelunverträglichkeiten im Rahmen einer Suchdiät ausgeschlossen werden.


    Ich kenne aber auch die andere Seite - die von Avelynn beschriebene Fastfood-Sucht und die Nebenwirkungen, insbesondere Schmerzen in der Brust, Kurzatmigkeit, allgemeine Müdigkeit und die depressiven Verstimmungen.


    Ich habe eine Zeitlang aus Zeitgründen und Bequemlichkeit öfter bei McDs gegessen, als mir gutgetan hat (Arbeitsstelle direkt gegenüber von McDs und 'nem Dönerladen) und kenne die in Supersize Me beschriebenen Symptome am eigenen Körper. Es gibt also beides. (Also MeiersJulchen hat Recht und ich ebenfalls.) Seitdem ich überwiegend selbst koche geht es mir deutlich besser und ja, ich achte darauf nur das zu essen was mir wirklich schmeckt.


    Da die Mutter von Avelynn mit ihr zum McDrive fährt, denke ich das in der Familie allgemein tendenziell Fastfood serviert wird. Das könnte schon einen Einfluss haben. Selbst wenn die Oma frisch kocht, ist es schon ein Unterschied, wie oft Salzkartoffeln mit Hähnchenschnitzel oder Pommes mit Würstchen und Ketchup serviert werden.

  • Ich kenne aber auch die andere Seite - die von Avelynn beschriebene Fastfood-Sucht und die Nebenwirkungen, insbesondere Schmerzen in der Brust, Kurzatmigkeit, allgemeine Müdigkeit und die depressiven Verstimmungen.


    Ich habe eine Zeitlang aus Zeitgründen und Bequemlichkeit öfter bei McDs gegessen, als mir gutgetan hat (Arbeitsstelle direkt gegenüber von McDs und 'nem Dönerladen) und kenne die in Supersize Me beschriebenen Symptome am eigenen Körper. Es gibt also beides. (Also MeiersJulchen hat Recht und ich ebenfalls.) Seitdem ich überwiegend selbst koche geht es mir deutlich besser und ja, ich achte darauf nur das zu essen was mir wirklich schmeckt.


    Natürlich ist es höchst individuell, was einem nicht bekommt. Entsprechend gesund ist es, nur Bekömmliches zu essen - sei es für einen selbst der Apfel, das Weißmehlbrötchen oder die Tafel Schokolade.
    Ich habe/hatte nie ein Problem mit McD o.ä., dafür aber eins mit Nüssen. Schokolade bekommt mir definitiv besser als ein Apfel. Discounter-Brötchen sind ein Problem, manche Fertigpizza auch, aber nicht jede. In Fast Food bzw. Fertiggerichten können Stoffe drin sein, die ich nicht vertrage. Insofern ist Selbermachen für mich gesünder. Aber am Fett und/oder Zucker liegt's nicht.
    Worum es mir ging, war die Gleichsetzung von Fett und Zucker mit Rauschdrogen. Nebenbei - wenn Fett und Zucker Suchtstoffe wären, warum gehen die "Süchtigen" den Umweg über Schokolade o.ä.? Da müsste es doch viel befriedigender sein, sich gleich den Zucker auf die pure Butter zu kippen.


    Da die Mutter von Avelynn mit ihr zum McDrive fährt, denke ich das in der Familie allgemein tendenziell Fastfood serviert wird. Das könnte schon einen Einfluss haben. Selbst wenn die Oma frisch kocht, ist es schon ein Unterschied, wie oft Salzkartoffeln mit Hähnchenschnitzel oder Pommes mit Würstchen und Ketchup serviert werden.


    Ehrlich gesagt, halte ich die TE nicht für authentisch...

  • Zitat

    Ehrlich gesagt, halte ich die TE nicht für authentisch...

    Woran machst du das fest?


    Ich lese öfter mal in einem englischen Forum rund um Essstörungen/Depressionen mit, etwa 80% aller Einträge dort lesen sich sehr ähnlich wie der Post von Avelynn.


    P.S: Im Zweifelsfall immer für den "Angeklagten". Ich bin lieber einmal nett zu einem Troll als einmal unfreundlich zu jmd, der echt Hilfe sucht.

  • [...] P.S: Im Zweifelsfall immer für den "Angeklagten". Ich bin lieber einmal nett zu einem Troll als einmal unfreundlich zu jmd, der echt Hilfe sucht.


    Hierzu muss man sagen, dass weder Rieke noch ein anderer User unfreundlich geantwortet hatte. Eine Vermutung zu äußern, hat bei weitem nichts mit Unfreundlichkeit zu tun.


    Auch mir kam die Geschichte von Avelynn sehr seltsam vor - nachdem sie hier diesen "Hilferuf/Frage" gestellt hat und sich seit dem nicht mehr meldet, bestätigt sich für mich, immer mehr, mein anfängliches Gefühl.


  • Auch mir kam die Geschichte von Avelynn sehr seltsam vor - nachdem sie hier diesen "Hilferuf/Frage" gestellt hat und sich seit dem nicht mehr meldet, bestätigt sich für mich, immer mehr, mein anfängliches Gefühl.


    Ach, das wundert dich? - wenn ich sechszehn, deppressiv und verzweifelt wäre, und dann bricht hier gleich so ein Sturm los, dann hätte ich mich auch in den nächsten MC Donalds verkrochen und geweint.


    Was geht hier eigentlich ab? - ein Mädchen schreibt von ihren psychischen Problemen und ihr streitet euch hier nur um die alten Themen, ob oder ob nun nicht Zucker und Fett süchtig machen.

    Liebe Grüße Mendi


    "Wer eine schöne Stunde verschenkt, weil er an Ärger von gestern denkt oder an Sorgen von morgen, der tut mir leid. Mein Name ist Hase, ich weiß Bescheid." (Bugs Bunny)

  • So ich hab ihr nun eine PN geschrieben und hoffe, das sie die überhaupt noch liest.


    Ich habe mittlerweile, leider, viel Erfahrung zum Thema Essstörung und die meisten Neulinge schreiben so in der Art. Es ist auch üblich nachdem man sich überwunden hat sein Herz auszuschütten erstmal Monate ins Land gehen zu lassen bis man sich überhaupt wieder rantraut.


    Grade zu Beginn möchte man das alles eben noch irgendwie alleine schaffen und glaubt auch noch nicht so Recht daran, dass man eine ernsthafte psychische Erkrankung hat.
    Ich finde schon, dass die Antworten für jemanden der sich grad überwunden hat etwas heftig rüberkommen. Das meine ich gar nicht nur negativ, steht ja auch viel Gutes drin. Aber eben überfordernd viele Informationen auf einmal.


    Ich hab die Erfahrung gemacht, dass die Meisten erstmal das Gefühl brauchen, dass sie nicht alleine sind mit ihrem Problem. nicht mehr nicht weniger. Und dann erst, wenn das Vertrauen da ist, dass es noch andre Betroffene gibt kann man sich eventuell mit dem Gedanken anfreunden zu einer Beratungsstelle zu gehen, die völlig unverbindlich ist.


    Aber direkt mit Psychopharmaka, Suizidversuch oder kompletten Ernährungsgedöns zu kommen ist echt einfach verschreckend.


    Und Sorry wenn ein Tipp in welche Richtung man mal recherchieren könnte, dann bitte etwas umfassender:
    Es gibt nicht nur Magersucht. Da wäre z.B. noch Bulimie, atypische Bulimie, wo man auch überisst und die Gegenkompensation über Fasten, Sport, Abführmittel usw. versucht herbeizuführen (wissen viele Betroffene gar nicht, dass es das gibt) und Binge Eating Disorder. Grade zu letzterem passen viele Beschreibungen.


    In vielem von dem was sie schreibt finde ich mich wieder und ich kann genau sagen das Belohnungszentrumsstorys, Ernährungsumstellungen allgemein und auch Psychopharmaka da erstmal NICHT erste Wahl sein sollten.
    Natürlich, wenn ein Psychotherapeut nun eine schwere Depression feststellt, klar dann kann man das überlegen, aber selbst da gibt es noch Spielraum, ich kenne genügend Depressive Menschen, die ohne Antidepressiva behandelt werden.
    Ich kann noch dazu anfügen, dass viel von dem was sie beschreibt auch ich schon durchlebt habe und ich war nie richtig depressiv. Ich hatte depressive Verstimmungen, aber es war nie nötig Medikamente dagegen zu nehmen.


    Das dieses Forum hier nicht der richtige Ort ist, war ihr ja selbst schon irgendwie klar, ich denk sie hatte gehofft weitergeleitet zu werden.
    Und die Einzig sinnvolle Weiterleitung die ich hier sehe ist eben eine Therapie bei einem Psychotherapeuten für Kinder und Jugendliche.
    Oder als allerersten Schritt eben eine Beratungsstelle, wo man anonym hingehen kann und das auch für etwas längere Zeit, z.B. um die langen Wartezeiten zu überbrücken.


    Ich hoffe ich konnte etwas beitragen.
    Denn ich denke in diesem Forum gibt es einige Essgestörte. Und auch einige, die sich hier irgendwie Rat zu dem Thema erwarten.


    Grade diese Tipps "dann iss doch anstattdessen..." finde ich daneben. Solange die Seele so instabil ist, ist das Essen der einzige Anker, damit man nicht zusammenbricht, das mit Druck und falscher Disziplin und ohne professionelle Unterstützung ansägen zu wollen finde ich arg gefährlich. Solange die Seele keine Alternativen hat, keine wirkliche Erfüllung findet, solang ist jeder Ersatz völlig sinnfrei. Dadurch baut sich nur noch mehr innerer Druck auf.
    Und sorry, aber es ist eben KEINE Episode von Bequemlichkeit, die man mal eben wieder beenden kann.


    So, tut mir leid, dem musste ich mir eben Luft machen :-/

  • Da ich neu hier bin, kam ich anfangs meinen eigenen post schwer wieder gefunden :o aber einfach wow.... so viele antworten und die meisten wirklich sehr nett. Ich bin manchmal selbst überrascht, wie ich reagiere, wenn ich nichts zu essen bekomme. In diesen Momenten bin ich aggressiv, weine und raste manchmal sogar aus... erst am nächsten tag wird mir klar, wie ich mich gestern verhalten habe.


    Und tatsächlich esse ich immer von mc donalds, wenn es mir nicht so gut geht (schlechte noten, erinnerungen an geschehnisse, die mich sehr verletzt haben und so). Das mit dem Glücksgefühl kann ich vollkommen bestätigen. Darüber habe ich gelesen und tatsächlich geht es mir sooo verdammt gut wenn ich mcD esse. Ich weiß nicht, wie ich genau hier zitiere.
    Zu selima:
    Tatsächlich, fahre ich gerne mit meiner mama zu mcces und sie ist wirklich nicht oft zu sprechen... Als ich zwei wochen lang alleine zuhause war, habe ich so wenig gegessen, dass war unglaublich. Ich hab geweint und wollte unbedingt das sie nach hause kommen.


    Und zu einigen zweiflern alles was ich beschrieben habe, ist- ja ich sehe es auch- total übertrieben, aber genau so fühle ich mich. Mir sind in letzter zeit wirklich viele träume geplatzt und mein leben scheint an mir vorbei zu laufen. Ich vergesse vieles und stehe dauernd neben mir.


    Ich schlafe zu lange und bin immer so müde. Es kommt mir so vor, als wäre ich die meiste zeit passiv. Das essen ist das einzige für mich, dass mich wirklich glücklich macht.... ich denke es ist wie für andere das rauchen.... und ich kann einfach nicht aufhören. :(


  • Wenn du allerdings Fragen zum Islam in Verbindung mit Essstörungen hast, kannst du mir gerne schreiben. Ich weiß wie schwer es ist, Antworten von Leuten zu bekommen, die sich sowohl mit dem Koran und den Hadithen als auch mit Essstörungen auskennen.


    Vielen dank, wenn ich noch fragen habe, würde ich mich gerne melden :) Du hast dir wirklich viel arbeit mit dem post gemacht, es hat mir wirklich geholfen. Danke :o

  • [...] Und zu einigen zweiflern alles was ich beschrieben habe, ist- ja ich sehe es auch- total übertrieben, aber genau so fühle ich mich. Mir sind in letzter zeit wirklich viele träume geplatzt und mein leben scheint an mir vorbei zu laufen. Ich vergesse vieles und stehe dauernd neben mir. [...]


    Ich bedaure jetzt was ich geschrieben hatte und dir somit unterstellte, Sorry :o


    Ich werde mir das eine Lehre sein lassen und in Zukunft zweimal überlegen, ob ich ein Gefühl sofort posten muss.


    Avelynn - ich kenne deine Art der Essstörung nicht, aber ich wünsche dir, dass du Hilfe bekommst, damit du dich bald wieder besser fühlst!

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