Gestern mal wieder Magenbypass

  • Das könne man aber aus menschenrechtlichen Gründen nicht machen, deshalb halt die Magenbypässe. :eek:


    Immerhin würde man aus der Zelle rausgelassen werden, sobald man dann dünn ist.
    Oder bekommt man anschließend dann bedarfsdeckende Mengen unter der Tür durchgeschoben, um "Rückfällen" vorzubeugen?



    Aber, nur mal angenommen man wird nach der OP wirklich superdünn und dupergesund .... man ist dann ein dünner Gesunder mit einem verkrüppelten Magen-Darm.
    Gibt es eigentlich Studien, die sich mit den Effekten der OP auf Dünne beschäftigen? *grübelgrübel*
    Wahrscheinlich nicht, denn das fiele ja unter Menschenversuche. Aber mit Dicken kann man's ja machen.

  • 180 Kilo Übergewicht... durch die AC verliert man, so wie ich mal gehört habe, auf Dauer gesehen 40% des Übergewichts. Das macht nach Adam Riese und Eva Klein dann 72 sichere Kilos.


    Wenn du jetzt 250 Kilo wiegst, wirste dann so um die 180 Kilo haben. Ist es das dann wert? Meinst du, du wärst dann gesünder?
    Warum wird den AC-Willigen immer weisgemacht, dass sie im Laufe des nächsten Jahres sterben? Woran denn bitte? Vielleicht ja an der OP?

  • 1Das macht nach Adam Riese und Eva Klein dann 72 sichere Kilos.


    Also versteh mich jetzt nicht falsch Soku :) - ich bin ja eh Deiner Meinung, aber ich sag mal: 72 Kilo mehr haben oder nicht haben macht schon einen Unterschied - zumal Cuthbert ja über 2 Meter groß ist. Im Verhältnis zur Größe lesen sich 180 kg dann auch nochmal anders als bei jemandem der "nur" 1,70m ist.


    Ich persönlich glaube nicht daran dass man dann wirklich unbedingt gesünder ist, aber dass man 72 kg weniger auf den Knochen sehr deutlich spürt glaube ich schon. Und das eine oder andere logistische Problem (Betten, Stühle, Fahrzeuge, Kleidung etc.) ist mit 180 kg auch leichter zu bewältigen als mit weit über 200 kg.


    Ob es das wert ist muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden (sagtest Du aber ja auch schon)

  • Ich möchte weder gegen die Forenlinien verstoßen, noch die "Ärzteweisheit" predigen, Übergewicht = ungesund = trilliarden Krankheiten = Tod


    Dennoch ist es doch ein bisschen "Betriebsblindheit" zu sagen, dass starke Adipositas nicht zu schweren Erkrankungen des Herzkreislaufs bzw Metabolismus führen kann. Und ein z.B. Herzinfarkt endet leider auch tödlich.
    Ich rede dabei nicht von Adipositas Grad I.
    Laut neusten Statistiken, soll "diese" Menschen ja eher eine geringere Mortalität aufweisen.


    Die Frage ist was dich Cuthbert zu der Aussage bringt, dass du ohne AC nur noch ein Jahr zu leben hättest?
    Gibt es irgendwelche entsprechenden Diagnosen bei dir?
    Oder ist es doch nur ein Arzt der sagt "Wenn Sie so weiter machen, werden Sie sterben"?
    Das sind dann nämlich die typischen Phrasen, die den Patienten in Angst und Schrecken versetzen und er alles unterschreibt. Hauptsache er muss nicht sterben.
    Verständlich, dass man so reagiert.
    Aber auch verständlich, dass man mi 180Kg Übergewicht die AC als Ausweg sieht.
    Aber wie manch anderer schon schrieb. Was ist, wenn es das nicht ist?
    Ich find es ist ein sehr schwieriges Thema für mich, weil ich beide Seiten verstehe... irgendwie.


    So oder so, wünsche ich dir natürlich nur das Beste und dass du die für dich richtige Entscheidung triffst.


  • Dennoch ist es doch ein bisschen "Betriebsblindheit" zu sagen, dass starke Adipositas nicht zu schweren Erkrankungen des Herzkreislaufs bzw Metabolismus führen kann. Und ein z.B. Herzinfarkt endet leider auch tödlich.


    Diese Gedanken muß man aber zu Ende denken:


    Angenommen der Betreffende hat bereits schwere Herz- und/oder Lungenprobleme. Sollte man diesen dann wirklich mit einer OP überziehen, die aufgrund ihrer Natur nur ausgesprochen wenig zur Stabilisierung solcher Schieflagen betragen wird?


    Kann ja sein, daß vielleicht 50 kilo weniger das Herz entlasten werden.... ABER! da muß man erstmal hinkommen. Wie verkraftet denn ein Herzkranker a) die OP selbst und dann auch b) eine solch massive Abnahme in kurzer Zeit.


    Gar nicht zu reden davon, daß medikamentöse Unterstützung hinsichtlich zielgenauer Dosierung und halbwegs verläßlicher Wirkung rein illusorisch sein dürfte. Wie gut vermag der umgebaute Verdauungstrakt noch Medikamente (in Tablettenform) aufzunehmen?
    Manche Medikamente sind sogar darauf ausgelegt, daß sie erst verdaut werden müssen, um gewisse Molekülgruppen abzuspalten, so daß ihre Wirkung erst beim Übergang ins Blut eintritt.
    Kann man geflissentlich vergessen.


    Das wäre ein Fall.


    Der andere Fall wäre, daß noch keine Herz/Lungen-Beschwerden vorliegen. Mit anderen Worten: Der Mensch ist körperlich gesund.
    Jo ... was erreicht man mit der OP dann?
    Man schneidet einem noch gesunden Körper ein ebenso gesundes Organ heraus, nur weil man es geschickt verstand deren Besitzer eine Schweineangst vor der Zukunft zu machen.
    Nach der OP ist zumindest zwei Organe schon mal unwiederbringlich geschädigt und somit krank. Nämlich Magen und Darm.

  • Erstmal vielen Dank allen die meinem Beitrag bei diesem Thema geantwortet haben!
    Ja, meine Frau liebt meine Kilos! Aber mich liebt sie mehr. (Die Feedersprache bedauere ich. Sie entstammt einer gewissen Naivität und Unerfahrenheit.)


    Kein Arzt der mit der AC zu tun hat hat eine Prognose zu meiner Lebenserwartung gestellt. Aber ich merke wie mich die Kraft verlässt. Ganz subjektiv aber auch objektiv hat sich mein Zustand verschlechtert. Ich will da nicht ins Detail gehen das bereits gesagte muss da reichen.
    Vor ein paar Jahren hab ich schonmal die AC angestrebt, es dann aber gelassen, aus genau den hier im Thema angeführten Gründen. Hab versucht abzunehmen 50 kg geschafft dann ging nix mehr Monatelang (soviel zum Thema Disziplinlosigkeit). Dann hab ich nicht mehr alle Kalorien gezählt, dann kamen über Monate die 50 kg zurück und sie hatten ein paar Freunde mitgebracht.


    Und genau das ist der Punkt. Langfristig kann ich nichts machen. Jedenfalls nicht ohne AC. Langfrisitg kommen die Kilos zurück und immer bringen sie Freunde mit.

  • Wirst Du zur Zeit adequat hinsichtlich objektiver Diagnosen gezielt medikamentös behandelt? Und ich meine Diagnosen, die NICHT "kommt doch sowieso vom gewicht" und "nehmen'se ab" lauten.
    Soll heißen: Wirst Du entsprechend Deines aktuellen Zustands gewichtsunabhängig stabilisierend/heilend unterstützt?


    Falls das so sein sollte, dann bedenke, was ich im vorigen Beitrag geschrieben habe.
    Wurde für die Fortführung der Medikamenteneinnahme besprochen? Wurden die zu erwartenden erschwerten Bedingungen berücksichtigt?
    Gegebenenfalls die Verabreichung per Injektion/Infusion ins Auge gefaßt? ggf auch daheim?
    Denn wenn erstmal festgestellt wird, daß Präparat XYZ gar nicht mehr wirken will, dann ist das Gerenne groß.

  • Dennoch ist es doch ein bisschen "Betriebsblindheit" zu sagen, dass starke Adipositas nicht zu schweren Erkrankungen des Herzkreislaufs bzw Metabolismus führen kann. Und ein z.B. Herzinfarkt endet leider auch tödlich.


    Wer behauptet das denn :confused: und wo :confused: ...


    Dass ein BMI von 72 gefährlich sein kann steht doch ausser Frage ... die eigentlich Frage ist doch, wird die Gefahr durch eine OP weniger, oder bringt die OP soviele andere Schwierigkeiten mit sich, dass das Ganze +/- Null bringt. Darum geht es doch


    Ein massiver und rasend schneller Gewichtsverlust bedeutet auch einen massiven Schwund an Muskelmasse, ganz egal weiviel Eiweiß man isst, ganz egal wieviel Sport man treibt (und auch das Herz ist ein Muskel) .


    Das setzt natürlich eh voraus dass man überhaupt das essen und bei sich behalten kann was der Körper braucht um sich gesund zu halten - und es setzt voraus, dass man Sport treiben kann.


    Letzteres ist nicht garantiert nur weil das Gewicht runtergeht. Manche Schwierigkeiten mit Gelenken und dem Rücken stellen sich erst nach der Abnahme ein, weil der Körper mit der extrem veränderten Statik und der fehlenden Stütze der Muskeln nicht klar kommt. Da kann es sein dass man nach der OP plötzlich auf dem Zahnfleisch kriecht und zusätzliche Probleme hat die man vorher nicht hatte (dazu ist man ja noch immer nicht schlank).

  • Wer behauptet das denn :confused: und wo :confused: ...


    Damit hatte ich mich auf Sonnenkuss bezogen.
    "Warum wird den AC-Willigen immer weisgemacht, dass sie im Laufe des nächsten Jahres sterben? Woran denn bitte?"


    Vllt nicht im nächsten Jahr, das ist überdramatisiert.


    Zitat

    Ein massiver und rasend schneller Gewichtsverlust bedeutet auch einen massiven Schwund an Muskelmasse, ganz egal weiviel Eiweiß man isst, ganz egal wieviel Sport man treibt (und auch das Herz ist ein Muskel) .


    Uhm, meinst du damit, dass man beim Abnehmen an Muskelmasse verliert, also auch das Herz kleiner/schwächer wird? Oder missverstehe ich dich da nur? -.^


  • Uhm, meinst du damit, dass man beim Abnehmen an Muskelmasse verliert, also auch das Herz kleiner/schwächer wird?


    Kleiner vielleicht nicht, aber schwächer durchaus.
    Ich möchte da mal eine eigene Erfahrung anbringen, die ich grad erst letzte Woche persönlich machen durfte.
    Aufgrund meines klitzekleinen "stillen Migräne"-Problemchens habe ich nun schon seit gut 2 Monaten keinen Spaß mehr an Eiweiß bzw generell am Essen.
    Positiv ist, daß mit Einsetzen der Abneigung die "Discobeleuchtung" der Migräne-Aura inzwischen ganz verschwunden ist. (Warum das so ist, vermag mir immer noch niemand zu erklären)
    Blöd ist nur, daß der Spaß am Essen immer noch nicht so recht wiederkommen will und ich dies immer deutlicher am Kreislauf spüre.
    Blutdrücke von unter 110/70 sind keine Seltenheit mehr und - um aufs Thema zurückzukommen - letzte Woche hab ich mich dann sogar als Notfall beim Arzt dazwischengedrängelt, weil mein Herz plötzlich verrückt spielte.
    Sobald ich mich hinsetzte oder hinlegte, stürzte der Puls auf 52 ab und es gab Aussetzer ohne Ende. 4 Schläge, 1-2 Takte ausgesetzt, dann ein superkräftiger Schlag wie ein Tritt von innen und dann das Ganze wieder von vorn. Ohne Pause. Stundenlang.
    Da halfen keine Vitamin&Mineraltabletten, keine Löffel Zucker, nichts salziges, gar nix. Das Herz tackerte im 1,2,3,4,Nachstellschritt,BUMM vor sich hin.
    Weil ich aber auch durch den ganzen Migräne-Unfug so gut wie schon lange nicht mehr auf den Kopf gestellt worden bin, kann man glücklicherweise jede organische Ursache ausschließen.


    Ich durfte mir vom Arzt doch tatsächlich anhören, daß ich unbedingt mehr essen müßte! Kein Scherz.
    Ich stimme dem guten Mann ja durchaus zu ... nur so ganz ohne Spaß am Essen zu essen ... das macht keinen Spaß. Wenn ich mehr esse als das, was mein bißchen Hunger verlangt, gibt es Sodbrennen, Aufstoßen, Übelkeit. Kurzum, die ganze Abwehrpalette, die ich sonst nur von handfesten Unverträglichkeiten kenne.


    Wirre Rede kurzer Sinn:


    Wenn schon der Kreislauf durch diesen drastischen - aber immerhin selbstauferlegten - Energie/Eiweiß-Mangelzustand es nicht mehr schafft, die Maschine richtig hochzufahren, dann will ich gar nicht wissen, was auf Dauer bei einem erzwungenen Zustand passieren wird.
    Bei entsprechender Neigung/Vorbelastung wird dann mit Sicherheit das Organ selbst darunter leiden.


    Ich hab zumindest die Aussicht, daß sich mein Fastenzustand demnächst wieder ebensoschnell erledigen wird wie er gekommen ist, aber ein von der AC Beglückter hat diese eher nicht.




  • Uhm, meinst du damit, dass man beim Abnehmen an Muskelmasse verliert, also auch das Herz kleiner/schwächer wird? Oder missverstehe ich dich da nur? -.^


    Beim schnellen Abnehmen (also ab einer negativen Energiebilanz von ca. 500 kcal => nach einer AC ist diese Bilanz natürlich noch wesentlich höher) stellt der Körper ab dem dritten Tag auf den Hungerstoffwechsel um. Egal wieviel man sich bewegt, egal wieviel Eiweiß man isst ... es wird dabei massiv Muskelmasse abgebaut.


    Typische Folgen eines Hungerstoffwechsels sind allen voran Herzschäden durch Herzmuskelschwund, Haarausfall, Müdigkeit, Gallensteine und Gallenkoliken, Menstruationsbeschwerden, Vitaminmangel und noch einiges mehr.


    Mich erstaunt jetzt ein bisschen, dass Dir das nicht bekannt ist. :confused:


    Dazu kommt, dass Magenbypässler dazu angehalten werden Low Carb zu leben und viel Eiweiß zu essen. Das bedeutet eine zusätzliche Gefahr fürs Herz. Die Homocystein-Konzentration im Blut steigt bei dieser Ernährungsform enorm und das Herzinfarkt und Schlaganfall Risiko erhöht sich deutlich.


    EDIT: habe ich übrigens auch schon mal in der Praxis erlebt als eine Teilnehmerin meines damaligen Optifast Programms mit Herzinfarkt in der Klinik landete und man ihr dort mitteilte dass das durchaus mit der rigiden Diät in Zusammenhang steht.


    Begonnen hatte sie die Diät übrigens wegen ihres hohen Blutdrucks.


    So meine Soku glaube ich ihre Bemerkung. Gesünder wird man dadurch nur selten, höchstens anders krank ...

  • Uhm, meinst du damit, dass man beim Abnehmen an Muskelmasse verliert, also auch das Herz kleiner/schwächer wird? Oder missverstehe ich dich da nur? -.^


    Bei einer Hungersnot (und nichts anderes ist eine Reduktionsdiät!) verlieren alle Organe und Muskeln an Masse. Nur das Gehirn bleibt davon verschont. Allerdings gibt es durchaus auch noch massive emotionale Nebenwirkungen: Reizbarkeit, Stimmungsschwankungen, Konzentrationseinbrüche, Libidostörungen, Erschöpfungszustände, depressive Verstimmungen, etc. Durch z.B. die Konzentrationsstörungen ist die Unfallgefahr drastisch erhöht.


    Und eine AC stellt nichts anderes als eine erzwungene Hungersnot dar, meistens irreversibel bis ans Lebensende!

    Wer Knuddel austeilt oder vermehrt, oder ausgeteilte oder vermehrte Knuddel in Verkehr bringt, wird mit Gegenknuddel nicht unter zwei Knuddeleinheiten belohnt ...


    Ich bin nicht dick, ich bin flauschig!

  • Wie es alle drei mal wissen ;)


    Also klar, dass beim drastischen Hungern Proteine etc fehlen und es dann zu Herzrhythmusstörungen kommen kann, klingt/ ist einleuchtend und bekannt.


    Realisiert bzw gewusst, dass der Herzmuskel dabei auch an Muskelmasse verliert habe ich ehrlich gesagt nicht.
    Habe mich aber auch nicht damit beschäftigt.


    Bei uns im Krankenhaus hungerten Menschen nicht. Zur Not gibt es künstliche Ernährung (PEG, Magensonde, i.v.) Ethische Vertretbarkeit mal außen vor gelassen...


    Wieder was gelernt. :)

  • Hallo ihr Lieben,


    ich bin schon lange hier im Forum und habe viele Beiträge mitgelesen natürlich auch über die OPs. Ich mache seit ungefähr 4,5 Jahren eine Therapie wegen meiner Essstörung, war in einer Klinik für Essstörungen und Depressionen, Gruppentherapie als Nachsorge, Sport, Lachyoga, Achtsamkeitsübungen und und und. Ich schaffe es einfach nicht, meine Essstörung zu besiegen und nehme weiter und weiter zu. Mein Bmi liegt mittlerweile bei 70 und ich bin erst mitte 20.


    Ich habe außerdem psychische Probleme (ob die durch das Gewicht sind oder schon immer vorhanden waren, kann ich nicht sagen) und dazu kommt natürlich die Gewohnheit und dass das Essen Stress reguliert. Leider stellen sich bei mir mittlerweile gesundheitliche Beschwerden ein und ich bin einfach nur noch unzufrieden, weil jede alltägliche Situation für mich Belastungen sind und ich kaum noch Strecken laufen kann.

    Ich war immer gegen eine OP
    . ich glaube, dass ich im tiefsten Inneren auch noch dagegen bin aber ich schaffe es anders einfach nicht. Ich habe momentan wirklich Angst, das Leben wegen meinem Gewicht bald nicht mehr genießen zu können und eventuell an den Folgen zu sterben oder nur noch im Bett zu liegen (mein Vater erlitt eine Lungenembolie und war erst Ende 40).


    Andererseits lese ich auch viel wegen der negativen Langzeitwirkung und die Risiken der OP sind wirklich hoch. Ich war schon in einer Klinik, um mich beraten zu lassen aber dort hat es mir ganz und gar nicht gefallen. Im April werde ich mich in einer anderen Klinik beraten lassen und möchte dann nach meinem Bauchgefühl gehen.


    Aber ich habe Angst. Ich weiß natürlich, dass die Störung vorhanden bleibt und ich Stress mit der OP anders regulieren MUSS. Ich denke mir , dass die OP mir den ersten Anstoß geben kann, um danach weiterzumachen und ich anders mit Stress umgehen lerne.


    Ich weiß einfach nicht, was ich anderes tun soll.

  • Oh je JN89 - so gut ich das verstehen kann, aber überlege Dir das bitte sehr, sehr genau ... den Stress anders regulieren zu müssen bedeutet im schlimmsten Fall in eine andere Sucht zu rutschen ... wenn Du es jetzt nicht kannst, warum glaubst Du es nach der OP zu können? Aus blanker Angst vor dem Tod? :( Das halte ich für keine gute Grundlage für das gesamte Leben, zumal Du ja auch noch sehr jung bist ... Bewegung wäre mit weniger Gewicht einfacher, aber die vielen Einschränkungen die Dir die Op bringt ... da wird mir Angst und Bang.

  • Aber ich habe Angst. Ich weiß natürlich, dass die Störung vorhanden bleibt und ich Stress mit der OP anders regulieren MUSS. Ich denke mir , dass die OP mir den ersten Anstoß geben kann, um danach weiterzumachen und ich anders mit Stress umgehen lerne. .


    Disclaimer: Dies ist in keinster Weise bösartig gemeint.


    Ich finde es wahnsinnig erschreckend - wie ich hier schon des öfteren geschrieben hab - daß einem am Ende aller Überlegungen aller OP-Williger letztendlich IMMER der geradezu sehnliche Wunsch nach dieser durch Todesangst erzwungenen totalen Kontrolle entgegenspringt. Dieser perverse Traum von der endgültigen Sackgasse, aus der es kein zurückgibt und man deswegen endlich endlich müssen muss.


    Man verzeihe mir die Generalisierung, aber hier trifft sie auf sämtliche Themen zu, in denen Betroffene wirklich zu einem Gespräch bereit waren und nicht schon bei den ersten Gegenfragen heulend und zankend die Biege machten.


    Wird dieses Denkmuster eigentlich von Medizinern und Beratern gefördert, daß es in dieser Form immer und immer wieder auftritt?
    Werden Menschen wirklich professionell in diesen Selbsthaß und Selbstzerfleischung getrieben?
    Und genau jene, die diese Auto-aggressiven Tendenzen hochstacheln bieten dann gleichzeitig auch noch die "Lösung" an?
    Privatpersonen werden schon für weniger vorsätzlichen Terror dieser Art und Bereicherungsabsicht weggesperrt!!
    Man denke nur mal an den Lackierermeister, der nachts Autos zerkratzen geht, damit der Laden brummt. Aber ich schweife ab.

    Worauf ich hinaus will ist jedenfalls der absolut krasse und nicht nachvollziehbare Widerspruch.
    Auf der einen Seite ist die Todesangst, es ohne OP nicht mehr lange zu machen.
    Auf der anderen Seite dagegen die Todesangst nach der OP, daß sich die schlimmsten Komplikationen ergeben können, wenn man auch nur einmal die Kontrolle verlieren sollte.
    Was ist an der einen Art Todesangst besser als an der anderen frage ich mich.


    Ich hätte hierauf wirklich gerne eine schlüssige Antwort.


    Ist es der Umstand , daß nach der OP die Strafe auf einen Fehltritt direkt auf dem Fuße folgt? Die Übelkeit, das Kotzen, die Schmerzen, die inneren Verletzungen?
    Vor der OP stand da nur der abstrakte Begriff von möglichen Folge-Krankheiten nach Jahren oder Jahrzehnten.
    An dessen Stelle tritt nun die zeitnahe greifbare Sicherheit, daß definitiv etwas sehr viel weniger - in seinen Langzeit-Konsequenzen - Beherrschbares passieren wird.


    Angesichts der Argumente, mit denen diese OPs buchstäblich verkauft werden, sind sie nichts anderes als ein Züchtigungsinstrument, aber beileibe keine Hilfe.


    Kurzum:
    Wenn die Angst ausreicht, um sich in eine solche OP treiben zu lassen, warum ist sie nicht auch groß genug, um sich endlich mit sich selbst zu beschäftigen und sich auf friedlichem Wege den Bedürfnissen seines Körpers anzunähern?

  • Disclaimer: Dies ist in keinster Weise bösartig gemeint.


    Kurzum:
    Wenn die Angst ausreicht, um sich in eine solche OP treiben zu lassen, warum ist sie nicht auch groß genug, um sich endlich mit sich selbst zu beschäftigen und sich auf friedlichem Wege den Bedürfnissen seines Körpers anzunähern?


    Ich fasse es nicht bösartig auf, denn genau die Gedanken habe ich ja eigentlich auch.


    Und ich verstehe es selber nicht, warum die Angst nicht groß genug ist, selbst - ohne Verstümmelung und "Züchtigung"- etwas zu ändern.


    Beziehungsweise ich habe es schon oft auf gesundem Wege versucht - aber es hat nicht auf Dauer geklappt. Ich sehe die OP wirklich kritisch an und deshalb habe ich mir diesen Thread hier nochmal gut durchgelesen. Was ihr sagt, regt mich wieder zum Nachdenken an und ich habe meine Negativ-Liste verlängert...


    Ich werde zu dem Gespräch gehen und danach nochmal alles gut durchdenken.

  • Stelle explizit die Frage, ob man überhaupt bereit ist, dich in einem .... nennen wir es mal ... haßfreien Ansatz zu unterstützen, oder ob auch für die Therapeuten Angst und Haß ein angeblich unverzichtbares Instrument darstellt.


    Diese Frage würde ich exakt so stellen. Keine Andeutungen, sondern einfach geradeheraus. zur Not mit eigenen Worten aufschreiben und vorlesen.
    Und auch die Antwort notieren.
    Es geht hier um Deinen Ar***. Gerätst Du an die falschen Helfer, machen die mit Dir schnelles Geld mit der Option auf noch mehr Kohle, wenn's schief läuft. DIE werden absolut KEINE Nachteile haben - egal was wird.


    Ich würde sagen, Du wärst mit einem Körperflüsterer weitaus besser bedient ... wenn Du verstehst, was ich meine ;)

  • hi jn89,


    wenn dein übergewicht mit einer ess-störung verbunden ist und mit dem essen etwas "abfederst", was passiert nach der op, wo du das mit essen nicht mehr kannst?


    das solltest du dir genau überlegen.


    habe schon den ein oder anderen mit psych. problemen erlebt, der seit der op mehr in der psychiatrie als draußen ist .......... einziger trost, sie müssen sich um ein passendes kkh-bett keine sorgen machen, denn sie sind jetzt dünner.


    gruß
    zegge

  • @MeiersJulchen:

    Zitat

    Wird dieses Denkmuster eigentlich von Medizinern und Beratern gefördert, daß es in dieser Form immer und immer wieder auftritt?

    Ich glaube, die Ärzte, die noch ein Gewissen haben (hiermit seien die ausgenommen, die nur Geld machen wollen), denken nicht über den eigenen Tellerrand hinaus.


    Mir wurde auch nahegelegt, mich wegen einer AC-OP beraten zu lassen, als ich nach meiner Lungenembolie im Krankenhaus war. Als ich meinem behandelnden Arzt gesagt habe, dass ich eine Eßstörung habe und solche OPs dafür nicht geeignet sind, meinte er, er würde die OP empfehlen, wenn ich mein Eßverhalten im Griff hätte und das Abnehmen würde ohne OP viel zu lange dauern und die Gefahr, ins alte Muster zurückzufallen, sei zu groß. Da er die OP nicht selbst anbietet, blieb es bei diesem Gespräch.


    Allerdings hatte ich danach massive psychische Probleme und noch mehr Todesangst.Und eine Schwester, die aus Sorge um mich geglaubt hat, dass ich mich operieren lassen MUSS und ihrerseits Druck machte. Erst die Ergebnisse der Nachuntersuchungen während der Reha und beim Kardiologen, dass ich körperlich wieder völlig gesund bin (im Bezug auf das Herz-Kreislauf-System) haben mich überzeugt, mich gegen eine OP zu entscheiden.


    Ich glaube, dass einfach in den Augen sehr vieler Menschen dick und gesund nicht zusammenpasst und Dicksein ständige Lebensgefahr bedeutet. Und wenn es sich um Ärzte handelt, ist dieser scheinbare Zusammenhang besonders schlimm, weil sie dann sagen, dass die Kilos um wirklich jeden Preis wegmüssen.Mein Arzt hat sich Sorgen um mich gemacht, das hat man gesehen. Für ihn hatte sich ja auch der Zusammenhang zwischen meinem Gewicht und der Lebensgefahr bestätigt. Ich sage, dass es ein Zusammenspiel zwischen ALLEN Faktoren war. Also Bewegungsmangel, Flüssigkeitsmangel, Pille und zuletzt das Übergewicht. Dafür war er aber nicht offen. Ich habe nichts weiter gesagt, aber es war eine Genugtuung für mich , als das selbe Krankenhaus mich bei der Nachuntersuchung als gesund gehen lassen "musste".


    Gegen meine Depressionen nehme ich Antidepressiva und das hilft mir komischerweise auch gegen die Eßstörung. Dadurch komme ich an meine verdeckten Probleme ran, die ich so gar nicht wirklich wahrgenommen habe und kann daran arbeiten. Und werde auch ganz langsam wieder lebensfroher und aktiver.


    Wenn nicht wirklich Lebensgefahr besteht, dann lege ich mich nicht unters Messer. Ich lebe (trotz aller Probleme) gern (das habe ich durch die Lungenembolie verstanden) und werde kein Risiko eingehen, bei einer OP zu sterben - das ist nicht der Sinn der Sache. Und mit den eventuellen Folgen und Komplikationen wäre mein Leben nicht mehr so lebenswert wie jetzt.

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