Saures geben [aus: Salat]

  • Ich esse nur wenig Salat, und in erster Linie dann auch nur Eisbergsalat - nicht als Hauptkomponente, sondern als Ergänzung, oder als Auffüller. In der Tat ist für mich bei einem Salat die Sauce sehr wichtig, ich mag cremige Saucen.


    Davon ab mag ich viele Gemüsesorten und auch einige Obstsorten nicht. Vor allem auf "sauer" reagiere ich ziemlich empfindlich. Dazu kommt noch, dass ich irgendwann die letzte Zeit festgestellt habe, dass ich irgendeine Art Zucker, ein Saccharid oder irgendwas anderes in der Art nicht vertrage. Also zumindest scheint es so. Mit normalem Haushaltszucker habe ich keine Probleme, mit Glukose auch nicht, so weit ich das absehen kann. Nunja, das veranlasst mich derzeit einfach dazu, noch aufmerksamer und vorsichtiger mit dem Gemüsekonsum umzugehen.


    Insofern - meiner Gesundheit zuliebe achte ich derzeit darauf, nicht zu viel Gemüse zu essen... oder das falsche Gemüse.


    Grüße
    Dani

    Dress for the body you have RIGHT now. There is nothing wrong with you right now, and there is sure as heck no reason to wait to look good. Get up, get dressed and face the world and then do it again tomorrow. (Malia Anderson)

  • Welche Säure-"Sorten" genau? Gibt es auch Ausnahmen?
    (Gern auch als neues Thema ;) )


    In erster Linie essigsauer, aber ich mag es generell nicht ganz so sauer, vor allem, wenn der Zucker fehlt. Das heißt also zum Beispiel, dass Blutorangensaft und Cola meist ok ist, aber diverse eingelegte Sachen nicht. Und diese Essig-Öl-Salatsaucen mit Salz sind meistens für meine Zunge "ibäh". Gewürzgurken mag ich aber manchmal auch essen, sofern sie süß genug sind.


    Grüße
    Dani

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  • In erster Linie essigsauer, aber ich mag es generell nicht ganz so sauer, vor allem, wenn der Zucker fehlt. Das heißt also zum Beispiel, dass Blutorangensaft und Cola meist ok ist, aber diverse eingelegte Sachen nicht. Und diese Essig-Öl-Salatsaucen mit Salz sind meistens für meine Zunge "ibäh". Gewürzgurken mag ich aber manchmal auch essen, sofern sie süß genug sind.


    Jo... also, wenn's Ausnahmen gibt - und dazu so vielfältige -, dann kann's die Säure (also der pH-Wert) allein nicht sein. Darauf wollte ich hinaus ;)


    Wenn Essig das Hauptproblem ist ... wie steht es denn mit Säuren aus Milchprodukten? z.B. Joghurt? Oder Sauerkraut, wo es sich bei der Säure ja auch um Milchsäure handelt?


    In Zitrusfrüchten ist ja wiederum meist Zitronensäure . In unterschiedlichem Verhältnis mit Apfelsäure einhergehend. Schau doch mal bitte hier, welche Deiner Haß- und Lieblingsobstsorten in dieser Tabelle stehen und ob sie Gemeinsamkeiten diesbezüglich haben. http://de.wikipedia.org/wiki/Fruchts%C3%A4uren
    Bei Orangen ist es z.B. 1 zu 8. Da Du aber explizit Blutorangen nennst (wieso?), kann es da auch vielleicht große Unterschiede von Sorte zu Sorte geben. Auch die Oxal- und Salicylgehalte können ausschlaggebend sein. Die fallen aber nicht aufgrund ihrer Funktion als Säure in unangenehmer Weise auf, sondern weil sie abführend wirken.


    Zu den Ausnahme-Essiggurken:
    Lies doch mal bitte das Kleingedruckte auf dem Glas. Steht dort das Wörtchen "Aroma" zwischengeschmuggelt? Und eventuell sogar Hinweise auf Konservierungsmittel?
    Falls ja, dann hast Du da Gurken, die vielleicht kurz durch Essig "gezogen" worden sind, aber nicht um wirkliche Essiggurken im traditionellen haltbarkeitsmachendem Sinne.
    Es ist auch völlig schnurz, ob "Omas Rezept" draufsteht. Heutzutage kann man ja schon mit 32 Großmutter werden :p
    Das Aroma gibt nämlich Hinweise darauf, daß die Gurken sonst keinerlei Geschmack besäßen, der jedoch bei traditionell korektem Verfahren auf jeden Fall entstehen würde.
    Dazu kommt noch, daß auch Süßstoffe nun schon seit Jahren aufgrund geänderter Gesetze als Aroma geführt werden dürfen. Soviel zu "süßen" Gurken :rolleyes:


    Ich denke jedenfalls, daß es mit fehlendem Zucker nur sehr sehr wenig zu tun haben wird. Möglicherweise viel eher etwas, ob Gärprozesse an der Säureherkunft beteiligt sind und ob die eingelegten Produkte weiterhin einer "Reifung" unterliegen.


    (ich denke ich trenn das ab) :D

  • Ja, vielleicht ist das mit dem Abtrennne eine gute Idee.

    Jo... also, wenn's Ausnahmen gibt - und dazu so vielfältige -, dann kann's die Säure (also der pH-Wert) allein nicht sein. Darauf wollte ich hinaus ;)


    Ja, das ist wahrscheinlich.

    Wenn Essig das Hauptproblem ist ... wie steht es denn mit Säuren aus Milchprodukten? z.B. Joghurt? Oder Sauerkraut, wo es sich bei der Säure ja auch um Milchsäure handelt?


    Joghurt pur ist nicht so mein Fall, je weniger Fett, desto weniger ansprechend ist er. Kefir und Dickmilch nehme ich gar nicht zu mir. Saure Sahne ist auch nicht so meins, eher als Ergänzung zum Rest. Creme fraiche find ich ganz gut. Sauerkraut esse ich auch nicht besonders gerne, es sei denn ich muss und es ist gut gewürzt. Was ich gerne mag ist Weißkrautsalat mit Sahne.

    In Zitrusfrüchten ist ja wiederum meist Zitronensäure . In unterschiedlichem Verhältnis mit Apfelsäure einhergehend. Schau doch mal bitte hier, welche Deiner Haß- und Lieblingsobstsorten in dieser Tabelle stehen und ob sie Gemeinsamkeiten diesbezüglich haben. http://de.wikipedia.org/wiki/Fruchts%C3%A4uren
    Bei Orangen ist es z.B. 1 zu 8. Da Du aber explizit Blutorangen nennst (wieso?), kann es da auch vielleicht große Unterschiede von Sorte zu Sorte geben. Auch die Oxal- und Salicylgehalte können ausschlaggebend sein. Die fallen aber nicht aufgrund ihrer Funktion als Säure in unangenehmer Weise auf, sondern weil sie abführend wirken.


    Blutorangen sind zwar ziemlich intensiv im Geschmack, weshalb ich nicht viel Saft trinke, aber ich finde, dass das Verhältnis von Süße zu Säure zu Bitterkeit wohlschmeckend ist. Manchmal habe ich regelrecht einen Jieper darauf. Normaler Orangensaft ist dagegen einfach "nur" süß und sauer, auch scheine ich diesen nicht ganz so gut zu vertragen.
    Was die Liste anbelangt:
    Ananas: Lecker, auch aus der Dose oder aus dem Glas
    Apfel: ist ok (mehr oder weniger, sortenabhängig), aber irgendwie zieht mir das immer den Gaumen zusammen und macht mich durstig, scheine ich nicht so gut zu vertragen
    Aprikose: aus der Dose und getrocknet/geschwefelt ok, frisch nicht mein Fall, da fehlt irgend etwas
    Banane: schmeckt gut, teilweise aber sehr süß, esse ich gerne mit jungem Käse zusammen
    Birne: mag ich ganz gerne, allerdings zieht mir die Schale immer den Gaumen zusammen, manche Sorten tun es auch ohne Schale schon, ist aber nicht so schlimm wie beim Apfel, nehme ich auch aus der Dose, dem Glas oder als Nektar
    Brombeere: nicht mein Fall, ist irgendwie nicht vollmundig
    Erdbeere: lecker, vor allem in Zucker gezogen und mit Schlagsahne
    Grapefruit: ist ok, aber mir etwas zu bitter, auch sortenabhängig
    Heidelbeere: find ich recht nichtssagend, mag ich eigentlich nur als italienisches Eis
    Himbeere: mag ich, ist mir aber ohne alles zu sauer - gut zum Beispiel mit Zucker und Buttermilch als Eis
    Johannisbeere: schmeckt gut, empfinde ich aber auch mit viel Zucker als sehr sauer
    Kiwi: geschmacklich so la la, esse ich nicht besonders gerne
    Mango: Konsistenz gut, guter Geschmacksgeber für Kombinationen, allerdings ohne alles widerlich
    Mirabelle: esse ich üblicherweise nicht, hab ich auch keing esteigertes Verlangen nach - das ist irgendeine Pflaumenart, nicht wahr
    Orange: schmeckt nicht schlecht, kann aber schnell zu viel werden, vertrage ich nicht so sehr gut
    Pfirsich: lecker als Nektar und aus der Dose oder dem Glas, frisch nicht ganz so sehr, vor allem die Schale nicht - ich esse dann stattdessen eher Nekatarinen
    Pflaume: mag ich als Mus ohne Stückchen, selten auch im Pflaumenkuchen, das ist eine der Früchte, vor deren Mundgefühl ich mich ekel, bei frischen Früchten
    Quitte: Gelee ist lecker, allerdings esse ich die Früchte nicht frisch
    Stachelbeere: geschmacklich wohl nicht schlecht, wenn ich nach der Stachelbeerlimo gehe, aber auch hier ekel ich mich vor dem Reinbeißen
    Süßkirsche: flüssig geschmacklich gut als Nektar, allerdings nicht so gut verträglich, und ich ekel mich vor dem Essen
    Weintraube: auch hier ekel ich mich vor dem Essen, und ich finde den Geschmack nicht so toll, da ist immer ein komischer Beigeschmack
    Zitrone: mag ich, allerdings nicht andauernd, und nie pur, weil recht sauer


    Ist also nicht alles so klar erkennbar.


    Zu den Ausnahme-Essiggurken:
    Lies doch mal bitte das Kleingedruckte auf dem Glas. Steht dort das Wörtchen "Aroma" zwischengeschmuggelt? Und eventuell sogar Hinweise auf Konservierungsmittel?


    Da ich gerade keine zuhause habe, keine Ahnung, aber wahrscheinlich schon.

    Falls ja, dann hast Du da Gurken, die vielleicht kurz durch Essig "gezogen" worden sind, aber nicht um wirkliche Essiggurken im traditionellen haltbarkeitsmachendem Sinne.
    Es ist auch völlig schnurz, ob "Omas Rezept" draufsteht. Heutzutage kann man ja schon mit 32 Großmutter werden :p
    Das Aroma gibt nämlich Hinweise darauf, daß die Gurken sonst keinerlei Geschmack besäßen, der jedoch bei traditionell korektem Verfahren auf jeden Fall entstehen würde.
    Dazu kommt noch, daß auch Süßstoffe nun schon seit Jahren aufgrund geänderter Gesetze als Aroma geführt werden dürfen. Soviel zu "süßen" Gurken :rolleyes:


    Joa, die traditionellen Essiggurken mag ich halt auch nicht wirklich.

    Ich denke jedenfalls, daß es mit fehlendem Zucker nur sehr sehr wenig zu tun haben wird. Möglicherweise viel eher etwas, ob Gärprozesse an der Säureherkunft beteiligt sind und ob die eingelegten Produkte weiterhin einer "Reifung" unterliegen.


    (ich denke ich trenn das ab) :D


    Wahrscheinlich. Ich werd mich die nächste Zeit mal etwas damit beschäaftigen.


    Grüße
    Dani

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  • Wenn das mit der Säureverteilung beim Obst keine klare Tendenz zeigt, dann wird es das wohl eher auch nicht sein.


    Aber inwieweit einzelne Sorten sich unterscheiden (gerade bei Äpfeln, Birnen, Zitrus), dazu habe ich noch keine Tabelle gefunden.


    Vielleicht kommt es da bei Dir wirklich auf Geschmacksrichtungen an, die eventuell der Leber einen Kick geben, da Du die Bitterkeit erwähnst.


    Weißkohlsalat ist ja im Prinzip die (fast) unvergorene Vorstufe zum Sauerkraut.


    Aber wie gesagt: Grad bei Fertigprodukten - und dazu zähle ich hier jetzt auch Dinge wie Essiggurken, Sauerkraut, Joghurt usw. - kann man heutzutage auf gar keinen Fall mehr sicher sein, was einem untergejubelt wird.
    Selbst bei Bioware nicht, seit die EU das mit ihrem Scheiß-Bio-Siegel verwässert hat.


    Höchstens noch bei alteingesessenen Siegeln kann man auf traditionelle "Reife-Führung" und Volldeklaration setzen.
    Was jetzt nicht heißt, daß dies besser verträglich wäre ... aber man kann seine Reaktionen darauf sehr viel eindeutiger zuordnen.


    Ich sag nur: Kunstkäse, der sich für den ein oder anderen als sehr viel zuträglicher erweist als traditionell gereifter.


    Man muß es nur wissen, sonst tappt man ewig im Dunkeln und wundert sich über die angeblich paradoxen Zicken, die der Geschmackssinn und die Verdauung so treibt.

  • Nunja, es ist nicht eindeutig, das Ergebnis. Ich hab die Sorten ungefähr nach Geschmack von sehr gut bis sehr schlecht eingeteilt, und dann auf die Unterschiede geschaut. Bei vielen (aber nicht allen) Sorten enthalten die Früchte deutlich mehr Äpfelsäure als Zitronensäure. Und alle Früchte mit zusätzlichen Säuren finden sich in der unteren Hälfte der Tabelle. Die Früchte mit höheren Salicylwerten sind in der "guten" Hälfte. Allerdings ist die Reihenfolge durcheinander, man findet kein System.


    Insofern kann es schon ein Faktor sein, es ist aber nicht der einzige.


    Bei den Fertigprodukten gebe ich dir recht, da ist das nicht alles eindeutig. Das fängt ja schon bei der Milch an. Die meisten Milche aus der Packung sind nach meinem Empfinden einfach eklig. Ich trinke nach Möglichkeit nur Milch aus der Flasche.


    Ich hatte auch schon an FODMAPs gedacht, oder vielmehr Teile davon. Das Dumme ist, dass die FODMAP-Listen pauschal alles auflisten, und keine Unterscheidung zwischen den unterschiedlichen Arten der FODMAP machen.


    Grüße
    Dani

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  • Bei dem "zusammenziehenden Gefühl", was Du beschreibst, dachte ich zuerst auch an die Oxalsäure, für die das eigentlich typisch ist.


    Aber da Du das auch bei Äpfeln erwähnst, die in Wiki mit sehr wenig davon aufgelistet sind, ist es das vielleicht auch nicht. Oder Apfelsorten unterscheiden sich ganz radikal in dieser Beziehung.


    Man befindet sich halt im Blindflug.
    Immerhin ist das Wissen um die unterschiedlichen Einflüsse schon ausreichend erleichternd, bevor man sich am Ende noch selbst für durchgeknallt hält :D

  • Ja, bei manchen Sachen denkt man sich schon "ehrlich jetzt?" - auch zum Beispiel das mit meinem Ekel davor, bestimmte Früchte zu essen. Das betrifft auch Tomaten. Ich mein, Tomaten pur schmecken mir zusätzlich eh nicht, aber allein der Gedanke an das mundgefühl diverser Früchte ist einfach nur "Brrr". Nunja, ich kann ja zum Glück auch ohne leben. ;)


    Grüße
    Dani

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  • Ich selbst hatte dieses furchtbare brennend-zusammenziehende Mundgefühl bei Auberginen. Völlig egal was ich bei der Zubereitung versucht habe. Sogar die geschälten Scheiben einsalzen, ne Stunde stehen lassen und gezogenes Wasser abgießen hat's nicht gebracht.
    Bruäh....

  • Hallo Ihr beiden -


    ich hoffe, ich darf Eure kleine "Unterhaltung" stören.


    Ich hab mit großem Interesse mitgelesen - weil ich mich in einigen Sachen wiedergefunden habe von HamsterD. Z.B. das mit den Salatsaucen (immer wieder ein Thema in Restaurants) oder auch das gestörte Mundgefühl. Ich würde generell sagen, dass ich ein Konsistenzen-Esser bin - und es gibt einige Sachen, wo der Geschmack im Abgang für mich lecker ist, aber der "Weg in den Mund" mir Ekel/Unbehagen auslöst.
    Apfel z.b. geschält - mmh lecker - aber so in einen APfel beissen mit Schale brrrrrr, geht gar nicht. Ich habe da schon viele Apfelsorten auch vom Bauern ausprobiert. Waren ganz wenige bei, wo ich sage - es ist ok beim reinbeissen.


    Frische Mango finde ich z.b. auch total widerlich. Mein Mann liebt frische Mango und empfindet es als süß/warm/schmelzig - ich schmecke nur Pelz/Bitter/Socke im Mund.


    Aprikose habe ich auch das gleiche Gefühl wie HamsterD - getrocknet gerne aber frisch ? Ich denke immer, bei so einer "leicht pelzigen trockenen Haut" muss da als Frucht eigentlich "mehr" kommen wie jetzt wirklich ist. es fehlt irgendwie süße oder so.


    Mein Umfeld schaut in der Regel immer etwas verwirrt, wenn ich sag "ich mag das nicht kauen" :rolleyes:


  • ich hoffe, ich darf Eure kleine "Unterhaltung" stören.


    Ist doch öffentlich hier :D


    Zitat

    aber so in einen APfel beissen mit Schale brrrrrr, geht gar nicht.


    Apfel mit Schale ging bei mir.
    Aber ich hatte genau das Problem mit Birnen. Wie Pfannkuchen mit Eierschale oder Nordseekrabbe mit Panzer. Mir läuft's kalt übern Rücken... ieeeh.


    Auch daß selbst eine vollreife Matsch-Mango, die auch ganz ansprechend duftet, sich im Mund zu etwas staubig-trocken-kratzigem verwandeln kann, kenn ich.


    Es scheint sich aber offensichtlich nicht an den Säuren festmachen zu lassen. Scheint mir eine reine Abwehr beruhend auf dem Geschmacksgedächtnis zu sein. Der Speichelfluß wird eingestellt, bittere Geschmacksreize werden getriggert. You shall not pass!!



    Die einzige direkt Säurebezogene Reaktion, die chemisch objektiv auch nachvollziehbar ist und von eigentlich allen bemerkt wird, sind die stark Oxalsäure-haltigen Dinge.
    Denn davon werden sie Zähne stumpf. Da sind keine "Reize" dran beteiligt.
    Passiert grundsätzlich bei Rhabarber und falsch zubereitetem Spinat.
    Wenn man sich jedoch an traditionelle Rezepte hält , kann man diese Effekte abmildern. Das heißt: Bei Spinat das Kochwasser unbedingt abgiessen und einen richtig kräftigen Schuß Sahne rein. Das Calcium neutralisiert die Oxalsäure.

  • Ich frag mich manchmal, ob es auch irgendwie mit dem "Geschmacksgedächnis" zu tun hat aus Kindertagen. Ok, ich bin erst 35 - aber früher im Garten hatten wir Aprikosen, Tomaten, Äpfel, Himbeeren, Gurke, Paprika...alles was das Herz begehrt und wir Kinder haben im Grunde alles vom Baum/Strauch runtergepflückt und gegessen - den Apfel mit Schale, wohlig schmeckende Tomaten.


    Ich glaube, selbst wenn man Bio kauft oder sogar direkt vom Bauern - dass manches halt nicht mehr so schmeckt wie früher durch neue Züchtungen (Bio heißt ja nicht "alte Sorte" zwangsläufig).


    Vielleicht hat man eine Idee im Kopf wie etwas schmecken soll, man beißt rein z.b. Tomaten (da finde ich das am extremsten vom Geschmack her) und das Gehirn denkt "äh wasn das - ist ja nicht wie früher" und dann kommt automatisch eine Art Alarmsignal oder so...

  • Ok, das ist auch Art Gedächtnis, aber das, was ich meine ist ein sehr viel instinktiverer Level.


    Da ist das Darmhirn dran beteiligt, das sehr genau in der Lage ist, bis ins Kleinste aufzudröseln, was alles so oben eingeworfen wird und ob - und wie gut - die Verdauung damit klar gekommen ist.
    Das kann man bei allen Tieren, aber auch an frisch abgestillten Babys beobachten.


    Die zurückgemeldeten Geschmacksreize sind in ihrer individuellen positiven bzw. negativen Wahrnehmung ein Belohnungs- oder ein Warnsignal.
    Deshalb kann für mich etwas bitter/beißend/brennend schmecken, was andere als zuckersüß und mild empfinden.


    Wenn es danach ginge, was mir heute echte Probleme beim Essen bereitet, müßte meine Kindheit ein einzige Hölle gewesen sein, wenn es allein (oder überhaupt) auf "sozialer Erinnerung" beruhte :rolleyes:


    Ich habe so einige seltsame Anwandlungen zu bieten.
    z.B. schmeckt eine simple, ausreichend gesalzene, aber ansonsten ungewürzte Mehlschwitze für mich 1A wie Blumenkohlsuppe. Und das, obwohl ich seit über 10 Jahren keinen Blumenkohl mehr gegessen habe.
    Aber früher habe ich Blumenkohlsuppe aus Blumenkohl und Mehlschwitze hergestellt - nur war der Darm wohl der Ansicht, daß das einzig gut verdauliche und verwertbare darin das Fett und das Mehl waren. Dies hat dazu geführt, daß für mich die Note des gerösteten und abgelöschten Mehls immer noch "Blumenkohl" bedeutet.


    Ähnliches ist vor kurzem passiert.
    Seit ebenfalls über 10 Jahren habe ich keine Kartoffeln mehr gegessen. Sie waren mir damals nach den extrem schweren autoimmun-Reaktionen - obwohl se nicht der Auslöser waren - irgendwie unangenehm, also habe ich sie weggelassen. Man ist ja lernfähig.
    Nur plötzlich, vor 3 Monaten, war mir ganz wahnsinnig nach einer Folienkartoffel. Also bin ich hingegangen, hab 3 kleine Kartoffeln gekauft (die haben mich blöd angeguckt im Laden ... echt :o ) , hab dann vorsichtshalber ein paar Hauttests damit gemacht und sie dann gekocht.
    Auch beim ersten Bissen bin ich sehr vorsichtig gewesen, aber das Mundgefühl war sehr positiv. Der Geschmack war sehr sehr "erdig" - überhaupt gar nicht so wie ich Kartoffeln von früher in Erinnerung hatte, aber auch nicht eklig oder unangenehm. Einfach nur "fremd" und "neu".
    Ab da habe dann regelmäßig Kartoffeln gemacht. Gekocht, als Pellkartoffel, gebraten.
    Vor einigen Wochen änderte sich dann ganz unerwartet der Geschmackseindruck. Nichts negatives, aber es wurde .... anders. Komischerweise immer noch nicht in Richtung, was ich als "kartoffelig" bezeichnen würde, sondern die Suppe, die ich mir da gekocht hatte, schmeckte von einer Sekunde zur anderen ganz stark nach ... Fleischwurst! :eek: (Wurst eß ich übrigens schon über 15 Jahre nicht mehr, weil ich schlimm drauf reagierte)
    Lustig, denn Katroffelsuppe gab's bei Mama immer mit Fleischwurstbeilage. Aber ganz offensichtlich war meine Verdauung zuletzt nur noch von den Kartoffeln begeistert und hat das eine mit dem anderen verbunden. Genau wie mit dem Blumenkohl, der eigentlich Mehlgeschmack ist.
    Inzwischen bin ich jedoch bei einem Geschmackseindruck angekommen, der Bratkartoffeln tatsächlich so schmecken läßt, wie ich es früher von Pommes in Erinnerung hab.
    Alles ganz ganz seltsam, aber es zeigt, daß die Verdauung und das Darmhirn ihre ganz eigenen "Gedanken" zu dem angelieferten Essen haben.




    Sorry, daß es auch hier grad OT wird, aber das laß ich jetzt erstmal so stehen :D

  • H
    Frische Mango finde ich z.b. auch total widerlich. Mein Mann liebt frische Mango und empfindet es als süß/warm/schmelzig - ich schmecke nur Pelz/Bitter/Socke im Mund.


    Meinst du mit frisch "gerade gekauft" oder "nicht aus der Dose". So unreif wie die Obst im Laden liegt, ist es ja kaum genießbar. Ich lasse vieles was nachreift immer mindestens eine Woche liegen, sonst kann ich es nicht essen. Gerade Mango, Birnen, Pfirsiche und Aprikosen liegen steinhart und geschmacklos in den Regalen. Da ist keine Rede von Genuss. Schnell verderbliches Obst wie Erdbeeren natürlich nicht.

  • Meinst du mit frisch "gerade gekauft" oder "nicht aus der Dose". So unreif wie die Obst im Laden liegt, ist es ja kaum genießbar. Ich lasse vieles was nachreift immer mindestens eine Woche liegen, sonst kann ich es nicht essen. Gerade Mango, Birnen, Pfirsiche und Aprikosen liegen steinhart und geschmacklos in den Regalen. Da ist keine Rede von Genuss. Schnell verderbliches Obst wie Erdbeeren natürlich nicht.


    Ich meinte damit "die richtige reife Frucht" - also schon reif.


    Leela

  • Interessant, das mit den "verschobenen" GEschmäckern... aber sowas hab ich auch schon gehabt. Zum Beispiel mit heißer Milch - da dachte ich dann beim Trinken, da müsse Honig drin sein, weil die so riecht.


    Bei der Mango ist das für mich nicht staubig, sondern eher schleimig, auch bei diversen anderen Früchten. Und Tomaten sind irgendwie beißend-bitter-säuerlich, mit "künstlichem" Beigeschmack. Ich mag auch Tomatenketchup nicht besonders, esse am liebsten den Hela Currygewürzketchup, der ja nicht tomatig schmeckt.
    Die meisten meiner Abneigungen hab ich übrigens schon, so lange ich zurückdenken kann. Wir hatten zwar auch einen Kirschbaum, einen Pflaumenbaum, Apfel- und Birnbäume im Garten, und es wurden regelmäßig Tomaten eingekauft, gemocht habe ich trotzdem nicht alles.
    Mnach andere Sachen sind dagegen aus meiner Kindheit heraus "wohlsdchmeckend", zum Beispiel die Kombination Banane-Käse-Knäckebrot. Die gab es immer wieder mal und schmeckt mir auch nur dann richtig gut, wenn die Banane als Füllung zwischen Käse und Knäckebrot liegt. Das schmeckt auch mit glutenfreiem Knäcke.
    Andere Dinge aus meiner Kindheit mag ich dagegen heute nicht mehr, in erster Linie die Fertiggerichte wie Erbseneintopf. Jahrelang nicht gegessen, dann irgendwann mal Lust drauf bekommen, schmeckte grauslig aus der Dose. Selbstgemacht dagegen ist er gut.


    Insgesatm ist es doch eine ganz schön individuelle Sache.


    Grüße
    Dani

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  • Ist jetzt schon länger her, aber ich hab eine weitere Erkenntnis zum Thema gehabt:


    Traditionell hab ich eher niedrige Eisenwerte bzw. niedriges Hämoglobin. Volumen und Hämoglobin pro Blutkörperchen ist auch niedrig. Dafür sinds dann insgesamt sehr viele Blutkörperchen. Das deutet nun nach wie vor auf latenten Eisenmangel hin, bzw. drohenden Eisenmangel, den ich irgendwie "in Schach halte".


    Nun lese ich das hier:


    Zitat

    Förderstoffe der Eisenresorption[8]

    • Vitamin C ist der wirksamste bekannte Förderstoff der Eisenresorption. Er vermag den eisenhemmenden Effekt vieler Hemmstoffe vollständig aufzuheben.
    • weitere organische Säuren wie Äpfelsäure, Weinsäure und Zitronensäure; möglicherweise auch Essigsäure und Milchsäure
    • schwefelhaltige Aminosäuren wie Cystein
    • Phytase, die durch Fermentation oder langes Wässern von Getreide aktiviert werden kann
    • tierisches Protein aus Muskelgewebe
    • Fruktose (Fruchtzucker), in schwächerem Maß auch andere Zucker


    Allgemein sind dies also vor allem die Inhaltsstoffe von Früchten und Fruchtgemüsen sowie Kohlgemüse.
    Hemmstoffe der Eisenresorption


    Die hemmende Wirkung natürlich vorkommender Ballaststoffe auf die Eisenresorption geht wahrscheinlich auf ebenfalls darin vorhandene Phytin- beziehungsweise Oxalsäure zurück. In reiner Form ist dagegen kaum eine negative Wirkung von Ballaststoffen feststellbar.


    Wichtige Dinge mal fett markiert. Dass Vitamin C förderlich ist, war mir natürlich bekannt, wird ja genug beworben. Der Rest war mir eher unbekannt, da ich mich damit bislang nicht so viel beschäftigt habe.
    Nur mal so überlegt: Rote Bete, Rhabarber, Vollkorn, schwarzer Tee und purer Kaffee sind alle nicht so meins. Auch ist klassische Cola mit viel Phosphorsäure nicht so der Bringer, ich trinke lieber welche ohne.
    Aber ich nehme sehr gerne Milchprodukte zu mir.
    Das heißt, bis auf diese hab ich nicht so viele Eisen-Gegenspieler.
    Dafür esse ich gerne Süßes (Gummitiere mit Zitronensäure), esse auch regelmäßig Pudding und im Sommer Eis. Auch esse ich gerne Fleisch.



    Am liebsten ist mir die Kombination von Zucker, Säure und Sahne. Da würde sich ja nach der Theorie vieles gegenseitig neutralisieren: Zucker und Säure pro Eisen, Sahne contra Eisen.



    Das wäre zumindest eine logische Erklärung, mit der ich leben kann. ;)



    Irgendwann werde ich auch noch mal dazu kommen, mich wirklich richtig checken zu lassen. Die Werte verändern sich nämlich über die Jahre nur minimal, und sind auf lange Sicht stabil. Das könnte auch dafür sprechen, dass es keine Anämie ist.



    Bei dem kleinen Blutbild zuletzt war natürlich nicht alles dabei. RDW, Transferrinsättigung und Zink-Protopophyrin wären angebracht. Wenn es kein Eisenmangel ist, gäbe es noch Chancen auf Mangel an B6, B12, Folsäure, Erythropoetin (Hinweis auf Nierenkrankheit), Kupfer oder Natrium.
    Außerdem gäbe es die Chance auf einen Gendefekt bei Chromosom 11, die Thalassämie in der heterozygoten Form. Letztere bedarf keiner Behandlung, allerdings könnten Nachkommen im ungünstigen Fall die homozygote Form haben, wodurch für sie lebenslange Bluttransfusionen notwendig sind. Immerhin: Man hat dann einen gewissen Schutz vor Malaria. Sollte man also mal in den Süden reisen, ist das ein Vorteil... :rolleyes:



    Grüße
    Daniela

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